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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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unerreichbar schienen: Liebe. Bodenständigkeit. Ein echtes Zuhause. Kinder. Hochzeiten brachten all diese traurigen, naiven Träume an die Oberfläche.
    Die Trauung war kurz und wunderschön gewesen. Während Braut und Bräutigam die Ringe tauschten, hatte Nick nach Beccas Hand gefasst und seine Finger in ihre geflochten. Ihr Herz hatte wie wild gepocht, und ihr Gesicht war unter dem Ansturm der Gefühle heiß geworden. Durfte sie es wagen, diese Geste zu interpretieren?
    Nein. Bloß nicht. Sie durfte sich keine kindischen Spekulationen erlauben. Das Leben war zu ungewiss. Wahrscheinlich mochte er es einfach nicht, sie weinen zu sehen.
    Sie drängte die Tränen zurück, biss die Zähne zusammen und hielt Nicks starke Hand ganz fest, um zu verhindern, dass er es sich anders überlegte und sie ihr entzog.
    Der leidenschaftliche Kuss des Brautpaars löste die Anspannung. Er wurde mit stürmischen Jubelrufen, Pfiffen und donnerndem Applaus begrüßt. Nick wandte sich Becca zu und gab ihr einen hungrigen, besitzergreifenden Kuss, als wollte er vor allen Anwesenden seine Ansprüche anmelden.
    Gott, er raubte ihr den Atem! Sie war verwirrt, fühlte sich gefährlich hoffnungsvoll. Das Händchenhalten, der eifersüchtige Griff um ihre Taille, die Art, wie er sie jedem als seine Freundin vorstellte … wow! Die Vorstellung, dass sie, die fleißige Becca, mit der Brille und den To-do-Listen, die Freundin dieses attraktiven, sinnlichen, mysteriösen Mannes war, schien so wundervoll unglaublich zu sein.
    Die Party war großartig, genau, wie Nick prophezeit hatte. Das Essen war köstlich, der Wein wunderbar, die Musik der absolute Hammer, und seine Freunde waren alle unglaublich nett. Jeder wollte sie unbedingt kennenlernen.
    Die Band machte eine Pause, und der DJ legte Hintergrundmusik auf, während das Cateringpersonal tellerweise Hochzeitstorte servierte. Nick führte Becca zurück zu ihrem Tisch und zog ihr ihren Stuhl hervor.
    »Ich muss die Überwachungsgeräte checken«, raunte er ihr ins Ohr. »Heb mir ein Stück Kuchen auf, Süße!« Und weg war er.
    Becca ließ den Blick nervös über ihre Tischnachbarn schweifen und versuchte, sich an ihre Namen zu entsinnen. Der schwarzhaarige Mann mit dem schelmischen Grinsen war Seth, die gertenschlanke silberblonde Frau neben ihm Raine, seine Ehefrau. Margot hatte sich in ihren Stuhl zurückgelehnt und sah erschöpft aus, was kein Wunder war, angesichts ihres ernormen Babybauchs. Der stattliche blonde Mann, der sich besorgt über sie beugte, war Davy, einer der Brüder des gleichermaßen blonden Bräutigams.
    Tatsächlich hatte sie noch nie derart viele attraktive Menschen in einem Raum gesehen. Eine einzige Augenweide.
    Dann war da noch diese hübsche Brünette namens Erin, die sich gerade bereitmachte, ihr zuckersüßes Baby diskret unter einem mitternachtsblauen Schal zu stillen, während ihr Mann, Connor, liebevoll zusah.
    Sie begegnete Margots Blick. Die Frau lächelte sie mit dem Ausdruck einer sanftmütigen Madonna an. »Du tust ihm wirklich gut«, stellte sie leise fest. »Ich habe Nick nie zuvor auf diese Weise lächeln sehen. Er hat sogar gelacht. Es ist unglaublich.«
    Becca errötete. »Oh ja! Wenn ich zu etwas gut bin, dann für humoristische Abwechslung.«
    »Oh nein!«, widersprach die silberblonde Frau namens Raine. »Er ist bis über beide Ohren verknallt. Das wurde auch Zeit. Wir haben uns alle schon Sorgen gemacht. Seit Jahren versuchen wir, ihn mit einer unserer alleinstehenden Freundinnen zu verkuppeln, aber es ist nie was draus geworden.«
    Becca überkam ein Anflug von Panik, so als könnte das von den beiden Frauen so lässig prognostizierte Happy End ihre eigene aufkeimende Hoffnung mit einem bösen Fluch belegen. »Ach nein, wir haben uns ja gerade erst kennengelernt«, wandte sie ein. »Es ist nicht so … ich meine … na ja, wir sind definitiv kein festes Paar. Zumindest noch nicht.«
    »Na klar!«, frotzelte Seth. »Kein festes Paar. Deshalb knutscht ihr euch auch alle zehn Sekunden ab. Wozu das Ganze dann? Um uns zu verwirren? Nur fürs Protokoll: Es funktioniert.«
    »Margot. Ich bin zutiefst verletzt. Warum hast du mich nicht auch am Turteltäubchentisch platziert, an dem Nikolai und seine neue kleine Freundin sitzen?«
    Becca drehte sich zu der rauchigen, erotischen Altstimme um. Es war die Frau, die ihr unter den Brautjungfern besonders ins Auge gestochen war. Sie war eine aufsehenerregende Schönheit mit einem geflochtenen Kranz dunkler Haare und

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