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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Kartoffelpüree, übergossen mit geronnener Soße, graues Gemüse, eine Halblitertüte Milch, eine kleine Flasche gefiltertes Wasser.
    Es sah aus und roch wie ein Tiefkühlgericht, das mehrere Male aufgetaut und wieder eingefroren worden war, bevor ihm die Mikrowelle den Rest gegeben hatte.
    Sveti klopfte auf ihren Bauch. »Ich nicht essen. Nicht Hunger. Du essen?«
    Das war’s. Sein Magen befand sich von der erschütternden Situation ohnehin schon in Aufruhr, doch der Anblick des widerlichen Essens war, als würde ihm zusätzlich eine Faust in die Eingeweide gerammt.
    Josh drehte sich auf die Seite und erbrach seinen gesamten Mageninhalt, dann kauerte er über der übel riechenden Schweinerei und weinte vor Scham über seine Schwäche und wegen der hämmernden, peinigenden Schmerzen in seinem Kopf.
    Erneut ein Tippen, dieses Mal an seiner Schulter. Sveti drückte ihm eine Handvoll feuchter Papiertücher in die eine Hand und die Wasserflasche in die andere. Sie stupste ihn, bis er kapierte, dass er näher zu Carrie rutschen sollte. Dann machte sie sich daran, das Erbrochene aufzuwischen, als wäre sie daran gewöhnt.
    Er wischte sich mit der Serviette über Augen und Mund. »Bitte nicht«, presste er mit bebenden Lippen hervor. »Ich … ich mache das.«
    Sie warf ihm einen Seitenblick zu, der besagte: »Du kannst nicht mal laufen, ohne hinzufallen, und wenn ich es nicht mache, wer dann?«
    Du erwachst also in diesem komplett weißen Raum. Wie fühlst du dich?
    Dieser willkürliche Gedanke entlockte ihm beinahe ein Lachen, aber er beherrschte sich. Es würde zu sehr wehtun. Wie fühlte er sich? Er fühlte sich, als wäre er bereits tot. Genau wie Carrie und Sveti und der Rest dieser armen Kinder. Das Einzige, was noch fehlte, war die tatsächliche blutige Ablösung von seinem Körper.
    Er ließ das Mädchen seine Kotze aufwischen und konzentrierte sich darauf, nicht zu weinen.
    Das war einfach nicht möglich. Es musste irgendein abartiger Scherz sein. Aber Nick machte selbst in seinen besten Momenten keine Scherze. Ausgeschlossen, dass er es ausgerechnet jetzt täte. Beccas Lippen bewegten sich, formten Worte, die keinen Sinn ergaben.
    »Aber ich … aber du … Nick, was um alles in der Welt ist in dich gefahren? Nimm mir um Himmels willen diese Dinger ab! Wir haben dafür jetzt keine Zeit!«
    »Du schon.« Er sprach wieder in diesem hassenswerten kalten Ton, der sie schon verunsicherte, seit er heute ins Hotelzimmer zurückgekommen war. »Für die nächsten paar Tage hast du alle Zeit der Welt.«
    »Warum tust du das? Carrie und Josh sind … «
    »Ausgeburten deiner Fantasie«, vollendete er. »Von daher bin ich nicht geneigt, Rücksicht auf sie zu nehmen.«
    Becca starrte ihn mit offenem Mund an, bevor sie ihre Sprache wiederfand. »Aber … das ist Wahnsinn! Du weißt, dass sie existieren! Du hast mit meinem Bruder telefoniert!«
    »Stimmt, dieser Anruf von Josh hat mich wirklich überzeugt – und zwar für eine ganze Weile. Aber für mich ist das Ende der Fahnenstange jetzt erreicht.«
    »Wieso?«, stieß sie verzweifelt hervor. »Seit wann? Was ist passiert?«
    »Es ist heute passiert. Um 13:16 Uhr, als du aus dem Taxi gestiegen und in Zhoglos Stadthaus spaziert bist.«
    Für einen Moment war sie völlig konfus. »Zhoglos … was? Aber ich war nicht … oh, Nick! Mein Gott!« Mit ihrer freien Hand umklammerte sie seinen Arm. »Du meinst dieses Haus in der Gavin Street? Ich war dort, um mich mit Josh zu treffen! Jetzt ergibt alles Sinn! Josh sagte, Nadia sei mit einem Studentenvisum hier, aber ihre Wohnung war viel zu edel für eine Studentin aus dem Ausland. Ich wusste , dass an der Sache etwas faul ist. Auf diese Weise hat Zhoglo Josh in die Falle gelockt! Durch Nadia! Und Carrie war wahrscheinlich schon die ganze Zeit in dem Haus!«
    Es war so dunkel, dass sie seine Augen nicht länger sehen konnte, aber sie spürte die Kälte, die von ihm ausging.
    »Hübsch improvisiert«, spottete er. »Aber hältst du mich wirklich für so dämlich? Warum sollte ich dir jetzt glauben, nachdem du mich zuvor angelogen hast? Du hast nichts von deinem Besuch in einem Haus in der Gavin Street erwähnt, um dich mit deinem Bruder zu treffen. Du hast gelogen, Becca. Warum?«
    »Nein.« Sie presste die Augen zusammen und flüsterte: »Ich dachte, kurz bei meinem Bruder vorbeizufahren, wäre keine große Sache … «
    »Keine große Sache! Dass ich nicht lache! Deine Gedankengänge faszinieren mich wirklich.«
    Sein rauer,

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