Spiel ohne Regeln (German Edition)
Esszimmertisch. Hast du mich verstanden?«
Verzweifelt um Atem ringend starrte sie ihn über seine Hand hinweg an.
»Dieser Scheißkerl frisst gern, und das ist der einzige Grund, warum du jetzt nicht auf diesem Tisch liegst. Er will seine Köchin nicht außer Gefecht setzen und sein beschissenes Gourmetdinner in Gefahr bringen.«
»Oh Gott«, wisperte sie. »Oh mein Gott, das kann einfach nicht wahr sein!«
Er hakte ihren schlichten Baumwollbüstenhalter auf und warf ihn beiseite. Sie krümmte sich zusammen, um sich zu bedecken. Er packte ihre Arme und zog sie weit auseinander, um jedem, der Interesse hatte, einen ausgiebigen Blick auf sie zu gewähren. »Tut mir leid, meine Schöne, aber das ist Teil des Drehbuchs«, sagte er. »Nimm es nicht persönlich.«
Er öffnete ihre Jeans und schob sie zusammen mit ihrem Slip nach unten. Mit gehetztem Blick schaute sie von ihm zur Kamera und wieder zurück, dabei versuchte sie, ihren nackten Körper zu verstecken. Doch am meisten entsetzte sie die gelassene, geschäftsmäßige Art, mit der er seine Gürtelschnalle öffnete.
Sie holte tief Luft, um zu schreien. Wieder hielt er ihr den Mund zu und beugte sich zu ihr. »Keine Panik«, murmelte er, seine Stimme ein heißes Kitzeln an ihrem Ohr. »Wir werden ein bisschen Theater spielen für diese schwanzlutschenden Drecksäcke, aber du musst es überzeugend rüberbringen.« Er nahm die Hand langsam von Beccas Mund und gab ihr einen harten Kuss. »Ich werde meine Finger an deinen Schritt legen«, flüsterte er. »Ich werde sanft sein. Sobald ich dir ein Zeichen gebe, schreie, als würde ich dir Schmerzen bereiten. Als würde ich etwas Schreckliches tun. Verstanden? Schüttle jetzt den Kopf! Sag Nein, als würde ich dich bedrohen. Los! Tu es!«
Sie tat es. Verzweifelt. »Nein«, keuchte sie. »Nein, tu das nicht. Bitte, tu das nicht! Bitte, bitte, bitte!«
Sie hörte das Stammeln ihrer eigenen Stimme und realisierte, dass dies kein Theater war. Ihrem Mund waren noch nie aufrichtigere Worte entströmt.
»Braves Mädchen«, murmelte er. Er umfasste ihren Hintern und hob sie an, bis sie mit dem Rücken an der Wand rittlings auf seinen Hüften saß.
Er schob die Hand zwischen ihre Körper, umschloss ihre Schamlippen mit den Fingern. Zart, als wollte er sie beschützen. Er tätschelte sie dort.
»Jetzt«, raunte er. »Leg los! Kreische! Kämpf gegen mich an!«
Das tat sie. Oh, und wie! Sie wehrte sich mit Händen und Füßen, schlug und kratzte und biss ihn. Sie tobte vor Wut und vor Scham. Sie war eine Naturgewalt, eine kreischende Katastrophe.
Nick hielt sie fest, bezwang sie mit unnachgiebiger Stärke. Er umklammerte ihre Handgelenke und drückte sie an ihren Oberkörper. Sie fühlte sich verrenkt, zerquetscht und atemlos, während er sie gegen seinen steinharten Ständer presste.
Am Ende übermannte sie die Erschöpfung. Sie hätte stundenlang schreien können. Ganze Tage. Er hätte sie festgehalten, so lange es nötig war.
Sie begann, lautlos zu schluchzen.
Er ließ ihre Hände los und hob ihr Kinn an, bis sie ihm in die Augen sah. Sie keuchte. Wieder strömte Blut aus seiner Nase. Zornige Kratzer prangten auf seinen Wangen, seiner Brust, seinen Schultern, aber er schien nicht wütend zu sein, weil sie ihn so zugerichtet hatte. Nur stumm entschlossen. Er nestelte an seiner Jeans, brachte ihren Körper in Position und stieß die Hüften nach vorn, hart genug, um ihr einen Schrei zu entlocken. Aber er war nicht in ihr. Seine Erektion pochte mit jedem Stoß seines Körpers gegen die Innenseite ihres Oberschenkels.
Theater .
Sein Blick forderte sie auf mitzuspielen. Sie konnte gar nicht anders. Sie war derart aufgewühlt, als wäre es real. Ihre Fingernägel gruben sich in die dicken Muskelstränge seiner Schultern. Mit jedem harten Stoß entrang sich ihr ein Wimmern. Sie hatten nicht wirklich Sex, trotzdem war diese grobe Vortäuschung der intimste Akt, den sie je erlebt hatte. Nick war in ihrer Seele. Sie konnte ihn dort fühlen. Sein eiserner Wille hielt sie aufrecht, er stützte sie mit seiner wilden Energie. Unter unmöglichen Umständen versuchte er, etwas nicht Greifbares, Kostbares zu schützen.
Ihr Selbstwertgefühl.
Sie presste die Augen zusammen. Es war ein hoffnungsloses, zum Scheitern verurteiltes Unterfangen, trotzdem fühlte sie sich auf groteske Weise beschützt. Dafür liebte sie ihn.
Etwas Seltsames geschah mit ihr, als wäre sie ein Radio, das auf eine völlig neue Frequenz eingestellt wurde.
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