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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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gefunden hätte, würde sie sich auch so eine zulegen. Und dazu eine professionelle Küchenmaschine.
    Gutes Mädchen. Du hältst dich wacker, bist die Ruhe in Person.
    Die Tür wurde aufgerissen. Becca machte vor Schreck einen Satz nach hinten, dabei stieß sie einen Laut aus, den nur ein Hund hätte hören können.
    Es war Mr Big, beladen mit Schachteln und Tüten. Flaschen schlugen klirrend gegeneinander. Becca war so erleichtert, dass sie fast in Tränen ausgebrochen wäre. »Oh, Gott sei Dank!«
    »Dieser Scheiß ist ganz schön schwer«, grummelte er.
    Sie machte sich über die Kartons her. Mr Big beobachtete sie mit offenem Mund. Die Zutaten für das Soufflé waren penibel auf einer Seite des Küchentresens aufgebaut, die für die Crêpes auf der anderen. Fragen der Logistik, des Timings, der Reihenfolge wirbelten durch ihren Kopf. Sollte sie das Soufflé in den Ofen schieben, bevor sie mit der Soße für die Crêpes anfing? Falls das Soufflé zu früh fertig würde, könnten sie es nicht punktgenau servieren. Es könnte zusammenfallen. Sie durfte diesen Kerlen kein plattes Soufflé anbieten. Sie hatten Waffen. Sie würden sie erschießen.
    Becca beschloss, die pikanten Zutaten zu reiben und zu zerkleinern, anschließend die Orangensoße anzurühren und erst dann das Soufflé zuzubereiten und in den Ofen zu stellen, womit ihr exakt fünfundzwanzig Minuten blieben, um die Crêpes zu backen und den Schinken zu bräunen, die Früchte zu pürieren und das Brot zu toasten. Aber dafür bräuchte sie sechs Arme, dazu noch jemanden, der sich um Tischdecken, Geschirr und Besteck kümmerte.
    Und sie hatte ihren Job im Country Club schon für stressig gehalten! Als Hilfskoch war Mr Big absolut nutzlos. Er war langsam, mürrisch, gedankenverloren und begriffsstutzig.
    »Was meinst du mit Orangenzeste?«, brummte er. »Was zur Hölle ist eine beschissene Orangenzeste?«
    »Vergiss es, wenn du das tatsächlich fragen musst«, fauchte sie. »Reib den Käse in die Schüssel, und zwar schnell! Anschließend spül die Reibe ab! Ich brauche sie für die Zesten. Und hack diese Kräuter! Ganz fein. Das sollte selbst für dich zu bewerkstelligen sein.«
    »Hör auf, mich anzuschnauzen! Niemand hat dich gebeten, in diese Sache reinzugeraten.«
    »Ich bin nur zurückgekommen, um meine Brille und meine Schlüssel zu holen«, sagte sie hitzig. »Ich musste! Ohne meine Brille bin ich blind wie eine Fledermaus! Du hättest mich letzte Nacht warnen können! Anstatt mich – anstatt mich … «
    »Dich warnen?«, polterte er. »Herrgott, ich habe letzte Nacht versucht, dich zu verjagen! Zumindest bis ich – bis wir – abgelenkt wurden. Aber jede Frau mit ein bisschen Verstand wäre stiften gegangen. Was zum Teufel war los mit dir?«
    Also war es ihre Schuld? Träum weiter, Kumpel! Sie riss ihm die Schüssel mit dem geriebenen Käse aus den Händen und schüttete ihn in ihre warme Béchamelsoße.
    Ein bisschen Verstand, ha! Sie verjagen? Indem er sie bis zur Besinnungslosigkeit küsste und ihr einen überirdischen Orgasmus bescherte? Und jetzt massakrierte der Idiot auch noch ihre Kräuter.
    »Hör auf damit«, fuhr sie ihn an. Sie nahm ihm das Schneidbrett weg und warf ihm eine geschälte Zwiebel hin. »Zerkleinere die in feine Würfel!«
    Er ließ das Messer auf das Brett niedersausen. Die beiden Hälften der guillotinierten Zwiebel flogen auf den Boden und kullerten in zwei entgegengesetzte Ecken davon.
    »Verdammt«, sagte er mit wildem Unterton. »Was für eine verfluchte Scheiße.«
    »Ein Tobsuchtsanfall hilft uns nicht weiter«, bemerkte sie mit honigsüßer Stimme!
    Er sammelte die Zwiebelhälften ein und hackte mit solch finsterer Miene darauf ein, dass Becca eingeschüchtert gewesen wäre, hätte sie Zeit dafür gehabt. Sie begutachtete seine Schneidetechnik.
    »Feiner«, bemerkte sie schnippisch.
    »Was soll das heißen, feiner? Noch feiner, und es ist Mus.«
    »Feiner«, insistierte sie ungerührt. »Danach gib sie in die Pfanne und rühr sie stetig. Lass sie nicht anbrennen! Sie müssen karamellisieren.«
    Grummelnd tat er, wie ihm befohlen. Becca kehrte ihm den Rücken zu, um sich an die Eier zu machen. Während sie Eiklar und Dotter trennte, ließ sie sich seine Worte noch mal durch den Kopf gehen.
    Sie hob das Eigelb unter ihre Béchamelsoße und rührte vorsichtig, bis die Mixtur eine sonnengelbe Farbe annahm. »Du behauptest also, du hättest letzte Nacht versucht, mich zu verjagen? Dass du mich gar nicht wolltest und

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