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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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kochen.«
    »Deine Sorge um mein leibliches Wohl rührt mich zutiefst. Aber natürlich kann sich ein Mann der Welt gegenüber großzügig zeigen, wenn er gerade eine schöne Frau gefickt hat, nicht wahr?«
    »Auf Ihren Befehl hin«, konterte Nick.
    »Eine lästige Pflicht also? Du wirktest recht eifrig.«
    Jede Erwiderung Nicks konnte dazu führen, dass man ihm die Eingeweide herausriss. Darum schwieg er.
    »Du bist weich, Arkady«, stellte Zhoglo fest.
    Nick nickte mit dem Kinn Richtung Schlafzimmer. »Sah das für Sie weich aus?«
    Der Mann musterte ihn wie einen aufgespießten Käfer. »Ich werde über diese Frage nachdenken, wenn ich mir die Aufzeichnung ansehe«, sagte Zhoglo. »Selbstverständlich habe ich Kristoff gebeten, das Ganze aufzunehmen. Hättest du Lust, es mit mir gemeinsam anzuschauen?«
    Sein Nacken kribbelte. »Äh, nein danke! Ich erinnere mich auch so.«
    »Du weißt, warum ich auf elektronischen Augen und Ohren in jedem Raum bestehe, nicht wahr?«
    Nick schüttelte den Kopf. »Nein, Vor.«
    »Es eliminiert die Ungewissheit. Ich muss mir nicht den Kopf zerbrechen, ob ich ausspioniert werde. Fehler sind ausgeschlossen. Dadurch bleiben meine Mitarbeiter diskret. Und dann ist da natürlich noch der Unterhaltungsaspekt.« Nick nickte.
    »Es wird Zeit, dass wir uns unterhalten«, fuhr Zhoglo fort. »Leiste mir bei Kaffee und Kuchen Gesellschaft! Ich möchte alles über dich erfahren, Arkady Solokov. Jedes noch so kleine Detail.«
    Zwei Stunden später fühlte Nick sich, als hätte man ihm das Gehirn weichgeklopft. Der Wichser war ein erbarmungsloser Inquisitor, doch das war eigentlich keine Überraschung.
    »Nimm dir noch ein Stück!« Zhoglo schob Nick den Teller über den Tisch zu. »Berichte mir noch einmal von diesen Jahren mit Onkel Dmitri in Debaltseve!«
    Nick senkte den Blick und griff nach einem klebrigen Stück Rum-Karamell-was-auch-immer. Vielleicht würde eine Dosis Zucker helfen.
    »Es war Donetsk, nicht Debaltseve«, korrigierte er ihn. »Ich habe dort sechs Jahre für ihn gearbeitet. Anschließend schickte er mich hierher, um seine Exportunternehmungen zu kontrollieren. Er besorgte mir eine Greencard, das war ’93. Seitdem bin ich hier im Einsatz.«
    Zhoglo verschränkte die Hände über seinem fetten Wanst. »Du hast Waffengeschäfte für ihn eingefädelt?«
    »Unter anderem – Heroin, Haschisch, Mädchen«, antwortete Nick erschöpft.
    »Wie lautete gleich noch mal der Name seiner Frau? Margaritka?«
    »Magdalena«, berichtigte Nick, den Mund voller Krümel.
    Zhoglo wandte sich zu Pavel um, der hinter ihm stand, ein automatisches Gewehr im Arm, dessen Lauf mehr oder weniger auf Nicks Kopf zielte. »Pavel, stammt nicht deine Frau Marya aus Donetsk? Vielleicht seid ihr zwei ja verwandt. Die Welt ist klein.«
    Pavel zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    »Es wäre möglich«, stimmte Nick ihm zu. »Aber ich weiß es nicht. Ich war seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr dort.«
    »Eine interessante Geschichte, Arkady«, sagte Zhoglo langsam. »Stimmig und plausibel bis ins Kleinste. Und dennoch muss ich gestehen, da gibt es Dinge, die mich verwirren.«
    Mit einem schmerzhaften Ruck spannte Nick seine mentalen Muskeln an, um sein Hirn auf Hochtouren zu bringen. »Was für Dinge, Vor?«
    Zhoglo legte die wulstigen Finger aufeinander und runzelte die Stirn. »Subtile Unterschiede zwischen dem Mann, den du beschreibst, und dem Mann, den ich hier vor mir sehe.«
    Nick machte sich auf das Schlimmste gefasst. Er würde sterben. Das war okay für ihn gewesen, bevor Becca aufgetaucht war und ihm das Hirn vernebelt hatte. Sich um jemanden zu sorgen, legte einen Mann in Ketten. Er vermisste das befreiende Gefühl der Gleichgültigkeit.
    Er kalkulierte die Schussbahn von Pavels Waffe, prüfte verschiedene Selbstmordstrategien, suchte nach der Variante, bei der er die beste Chance hätte, das widerliche Dreckschwein zu töten, bevor er selbst ins Gras biss.
    »Du machst auf mich den Eindruck eines selbstbeherrschten, nüchternen, klar denkenden, hochintelligenten Menschen. Du hättest es im Leben schon weiter bringen müssen, als du es hast, mit deinen … verzeih, aber wie alt bist du genau?«
    »Ich werde am achten April siebenunddreißig.«
    »Siebenunddreißig, ja. Man sollte meinen, dass du inzwischen selbst zum Pakhan aufgestiegen wärst und dir dein eigenes Territorium in unserem profitablen Welthandel erkämpft hättest, anstatt nur ein Mittelsmann für unbedeutende Waffen- und

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