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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Boden, der massige, in Pink gehüllte Körper beunruhigend still. Ich schaute wieder zu Roland hin und drehte mich leicht zur Seite, damit er nicht mitbekam, dass ich die Hand in die Tasche steckte, um nach meinem Handy zu greifen.
    Es war aber nicht meine Tasche. Das wurde mir klar, als meine Finger den ungewohnten Verschluss ertasteten. Meine lag unter dem Fahrersitz des Busses vor dem Tennisraum, Handy und Schlüssel steckten in meinen Hosentaschen. Dies war Kylas Tasche. Mit einer 9 Millimeter Glock 19, aufrecht und feuerbereit in einem Geheimfach.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind!«, brüllte Roland. »Ich muss Ihre Hände sehen, sonst schneide ich ihr die Kehle durch!« Er drückte die Klinge direkt unter McKenzies Kinn, ich konnte sehen, wie die Haut darunter schneeweiß wurde.
    Als ich rasch die Hände hob, schluchzte McKenzie auf.
    »Nicht, Roland, nicht! Ich mache doch gar nichts. Ich stehe nur hier!« Heftig wedelte ich mit beiden Händen, um zu zeigen, dass sie leer waren. Er entspannte sich ein wenig und nahm das Messer einen Millimeter zurück. Mit seiner Linken hielt er McKenzies schmale Schulter gepackt, seine blutleeren Finger umkrampften ihre schlanke Figur.
    Mit irrem Blick starrte er mich an. »Sie mischen sich überall ein! Versauen mir alle Chancen! Tun alles, damit mir nichts gelingt!«
    Ich schluckte. »Das stimmt doch gar nicht, Roland …« »Halten Sie die Klappe!«, brüllte er.
    Erschrocken schloss ich den Mund. Das Herz schlug wie wild in meiner Brust.
    »Das ganze Jahr sabotieren Sie uns schon!«, fuhr er fort. »Mischen sich in unseren Probenplan. Klauen uns Filmrollen. Meine Filmrollen. Für Ihre verdammten Tennisspieler, die keine Ahnung vom Film haben. Kommen einfach daher und schnappen sie mir weg!«
    »Das war reiner Zufall. Ich habe nicht …«
    »Maul halten!«, kreischte er. Schaumspritzer flogen aus seinem Mund und blitzten im Scheinwerferlicht auf. »Sie! Sie werden in einem Film von Michael Dupré sein! Stimmt das etwa nicht?«
    Ich fuhr zusammen, hielt aber den Mund.
    Rolands Hand mit dem Messer flog von McKenzies Kehleweg und wies auf mich. »Ironie nennt man so was«, sagte er, schon ein wenig ruhiger. »Ironie der Götter. Sie hätten die Rolle nie gekriegt, wäre ich nicht gewesen. Wissen Sie das?«
    Ich schüttelte den Kopf, sagte aber aus purer Angst kein Wort. Immer noch hatte er McKenzie bei der Schulter gepackt, und sie wirkte wie gelähmt: eine Maus in den Klauen eines Habichts. Selbst wenn es mir gelang, die Pistole zu ergreifen, konnte ich kaum schießen, solange er McKenzie wie einen Schild vor sich hielt.
    »Sie sind ja so saublöd«, rief er. »Sie haben nicht begriffen, was Ihnen da in dem Park an den Kopf geknallt ist. Ich hätte Sie töten können! Hätte ich es doch nur getan.«
    »Sie waren das?«, fragte ich mit zitternder Stimme, damit er weiterredete.
    »Na klar, wer denn sonst? Oder gibt es noch mehr Leute, die Sie umbringen wollen?« Er lachte hämisch. »Wahrscheinlich. Die stehen bestimmt Schlange, um Sie aus dem Weg zu räumen. Und dann muss ich erfahren, dass ich Sie mit diesem Schlag in den Film gebracht habe. In einen Film von Michael Dupré!« Darüber staunte er offenbar immer noch.
    »Es tut mir leid, Roland. Das habe ich nicht gewollt.«
    »Sie meinen wohl, das macht es besser? Sie haben Ihre Nase in etwas gesteckt, das Sie nichts angeht. Alles, was dann passierte, ist Ihre Schuld! Allein Ihre Schuld!« Die letzten Worte brüllte er wieder. McKenzie ließ ein leises Wimmern hören.
    Ich hob die Hände, um ihn zu besänftigen. »Roland, ich bin sicher, wir kriegen das hin. Michael Dupré ist immer noch hier. Wir können mit ihm reden.«
    »Das ist er. Aber die blöde Kuh da hat alles ruiniert!« Jetzt gestikulierte er wild in Richtung der unbeweglichen Gestaltvon Nancy Wales. Das Messer blitzte im Scheinwerferlicht auf. »In einer Minute hat sie alles vermasselt, wofür ich gearbeitet habe. Alles.«
    »Was hat sie denn getan?«, fragte ich und machte einen kleinen Schritt nach vorn. Er schien es nicht zu bemerken.
    »Sie hat das Musical abgesetzt. Einfach so! Hinter meinem Rücken! Sie ist zu Larry gegangen und hat erklärt, wir werden in dieser Woche nicht fertig!«
    »Warum?«, fragte ich. Ganz bestimmt lag es an dem zweiten Mord und ihrem Assistenten, der inzwischen den Verstand verloren zu haben schien.
    Die Frage schien ihn einen Moment zu verwirren. Seine blauen Augen huschten hin und her, als verfolge er ein Tischtennisspiel. Plötzlich

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