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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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haben Sie dann gemacht?«, würgte ich hervor. Von meinem bewunderndem Ton war nichts mehr übrig. Das schien er jedoch nicht zu bemerken.
    »Oh, für mich war das ein Geschenk des Himmels. Das habe ich sofort begriffen. Die dumme Kuh hätte ja Hilfe rufen können, aber sie ist in Panik geraten. Da habe ich ihr geholfen, ihn zu verstecken, bis es dunkel war. Dann haben wir ihn mit einem Karren zum Tennisraum gefahren.« Er grinste. »Der Alte war ziemlich schwer.«
    »Aber warum haben Sie ihn dorthin gebracht?«
    Er warf mir einen verächtlichen Blick zu. »Sie sind wirklich zu blöd!«
    Möglicherweise, denn ich wusste allen Ernstes nicht, worauf er hinauswollte. So wartete ich einfach ab.
    »Sie war in Panik, dass es herauskommt. Was bedeutete«, fügte er hinzu und sprach so, als müsse er es einer Dreijährigen erklären, »dass ich sie nun in der Hand hatte.«
    Erpressung. Jetzt klickte es bei mir. »Das Musical«, sagte ich, ohne nachzudenken.
    Er nickte befriedigt. »Jetzt haben Sie endlich kapiert. Die hat einfach nicht begriffen, dass wir mit dem Stück herauskommen müssen, solange Michael Dupré hier ist. Das war meine Chance. Ich wusste: Wenn der mich auf der Bühne sieht, dann will er mich für seine Filme haben, besonders wenn er erfährt, dass ich das Skript selbstgeschrieben habe.Ein Schauspieler, Autor und Sänger. Der Weg nach Hollywood wäre endlich für mich frei gewesen.«
    »Und damit haben Sie Nancy gezwungen, die Premiere in den September zu legen und das Ganze professionell auszustatten«, fügte ich hinzu und ließ meinen Blick noch einmal über all den Pomp auf der Bühne schweifen.
    »Sie hat alles gemacht, was ich wollte«, krächzte er. »Sie konnte mir doch nichts abschlagen, oder? Außerdem waren das vernünftige Sachen. Die hätte sie für ihr Theater immer verlangen können.«
    »Wirklich sehr clever. Sie legen eine unvergessliche Aufführung hin. Und Sie sind der Star.« Jetzt versuchte ich wieder begeistert und bewundernd zu klingen. Das fiel mir gar nicht leicht. Ich holte tief Luft und sagte, so unbekümmert ich konnte: »Und jetzt, Roland, lassen Sie McKenzie mit mir gehen. Ich fahre sie nach Hause, bevor ihre Eltern sich Sorgen machen. Und Sie teilen morgen früh Larry mit, dass die Aufführung stattfindet.«
    Einen Moment lang glaubte ich, ihn überredet zu haben. Dann aber schüttelte er traurig den Kopf. »Nein, das funktioniert so nicht.«
    »Wieso nicht? Sie haben doch alles unter Kontrolle. Michael Dupré kommt morgen hierher, Sie stehen auf der Bühne, und er wird Sie sehen. Es läuft alles wie geschmiert.«
    »Sie sind nicht nur blöd, Sie denken, auch ich wäre blöd«, sagte er langsam und eher bedauernd als empört. »Ihr drei werdet das nie zulassen.«
    Etwas in seinem Ton trieb mir den kalten Schweiß auf die Stirn. Ich schluckte und suchte panisch nach einer Idee, wie ich ihn überzeugen könnte.
    In diesem Moment klingelte das Handy in meiner Hosentasche. Der schrille Ton unterbrach die gespannte Stille.
    Mit rascher Bewegung setzte Roland das Messer wieder an McKenzies Kehle. »Wenn Sie das Gespräch jetzt annehmen, bringe ich sie um«, rief er mir zu.
    Ich hielt meine Hände so, dass er sie sehen konnte. »Das ist mein Freund in Dallas«, sagte ich rasch. »Er macht sich Sorgen, weil ich mich nicht gemeldet habe. Wenn er mich nicht findet, ruft er die Polizei an. Lassen Sie mich ihm nur sagen, dass es mir gutgeht.«
    Roland schwankte, während das Klingeln nicht aufhören wollte. Dann nickte er heftig. »Sagen Sie ihm, dass Sie zu Hause sind. Aber ein Wort mehr, und …« Seine Hand krampfte sich wieder um McKenzies Schulter, so dass das Mädchen vor Schmerz leise aufstöhnte.
    »Keine Sorge!«, rief ich und klappte das Handy auf. »Hi, Alan«, sagte ich und flehte insgeheim, er möge es nicht sein.
    Colins Stimme klang verletzt und ärgerlich. »Ich bin es, Colin«, sagte er.
    Ich spürte Rolands Blick auf mir und sah die Angst in McKenzies Augen. Ich versuchte, meine Stimme in den Griff zu bekommen.
    »Nein, es geht mir gut«, fuhr ich fort, verzweifelt bemüht, ruhig zu wirken. »Ich bin zu Hause beim Aufräumen. Entschuldige, dass ich nicht angerufen habe.«
    »Verdammt noch mal … Hast du Ärger?« Wie dankbar war ich, dass er so rasch begriff.
    »Das stimmt«, sagte ich und nickte. Ich verzog meine starren Lippen zu einem kleinen Lächeln. »Hör mal, bei mir herrscht das reine Chaos. Kann ich dich morgen anrufen? Okay. Nein, mach’s gut, mein

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