Spiel - Sprache des Herzens
keiner gleich.
Fällt er in die Hecken,
fressen ihn die Schnecken,
fressen ihn die kleinen Mücken,
die ihn vorn und hinten zwicken.
Fällt er in den Schnee,
tutâs ihm mächtig weh.
Fällt er in den Graben,
fressen ihn die Raben.
Fällt er in den Sumpf,
macht der Reiter plumps!
Nonsens
Schulreife Kinder freuen sich diebisch an sprachlichem Unsinn und absurden, unlogischen oder »sinn-freien« Gedankengängen in Liedern und Reimen. Um diese Art Sprachspaà zu verstehen braucht es schon Einiges an Sprachkompetenz!
Der Fuchs und der Hasâ
gehen miteinandâ ins Gras,
und der Fuchs hat nicht gewisst,
dass der Hasâ so viel isst!
Â
Ehrenwert heiÃt mein Pferd.
Gute Muh heiÃt meine Kuh.
Wettermann heiÃt mein Hahn.
Kunterbunt heiÃt mein Hund.
Â
Es tun zwei Hasen miteinander grasen.
Es tun zwei Kröten miteinander flöten.
Es tun zwei Krähen miteinander mähen.
Es knüpfen zwei Schweine zusammen eine Leine.
Es machen zwei Frösche zusammen eine Wäsche.
Es nimmt mich wirklich Wunder,
wie die Hasen können grasen,
wie die Kröten können flöten,
wie die Krähen können mähen,
wie die Schweine knüpfen eine Leine,
wie die Frösche machen eine Wäsche.
Malverse
Schulreife Kinder freuen sich an Malversen. Am besten ist es, wenn sie diese mit Kreide oder dickem Filzstift in groÃen Schwüngen auf Packpapier malen können. Hier ein rhythmisches Beispiel:
Punkt, Punkt, Komma, Strich
fertig ist das Angesicht,
und zwei spitze Ohren,
so wird sie geboren.
Ritze, ratze, ritze, ratze,
fertig ist die Miezekatze.
Fingerverse
Kinder lieben Fingerverse. Sie sind die Fortsetzung des kindlichen Spiels mit den Händen auf höherem Niveau. Die »Minigeschichten« beginnen beim Daumen und enden beim kleinen Finger. Sie laufen immer nach dem gleichen Sprach-und Bewegungsmuster ab. Die Finger der einen Hand werden nacheinander emporgestreckt und mit dem Zeigefinger und dem Daumen der anderen Hand angetupft.
Ãbrigens: Wer der rechten und der linken Hand Geschichten erzählt, regt beide Gehirnhälften an! Auch die FüÃe haben nichts dagegen, wenn wir die Zehen anstupsen und ihnen »Minigeschichten« vorsprechen.
⢠Fingerverse lernt man immer zu zweit oder in der Gruppe: Kinder erfahren dabei herzlichen Kontakt und Zuwendung.
⢠Nur wer aktiv zuhören kann, prägt sich den Vers zum Nachahmen ein.
⢠Der strukturierte Ablauf der Fingerverse gibt Halt und Sicherheit.
⢠Dabei werden einfache Satzmuster eingeübt und Sprachhemmungen abgebaut.
⢠Emotionale Momente und ein verblüffender Schluss fördern das Interesse am Fingervers.
Hier die zwei wohl bekanntesten Fingerverse. Die meisten von uns haben sie als Kind gehört. Die zwei »Mini-Geschichten« beglücken auch heutige Kinder:
Das ist der Daumen,
der schüttelt die Pflaumen,
der sammelt sie auf,
der trägt sie nach Haus,
und der kleine Wuziwuzi isst sie alle auf.
Â
Der ist inân Brunnen gefallen,
der hat ihn wiederârausgeholt,
der hat ihn ins Bett gelegt,
der hat ihn zugedeckt,
und der kleine Schelm da
hat ihn wieder aufgeweckt.
Hand-Spiel-Geschichten
Im Gegensatz zum Fingervers, dem allein schon durch das Abzählen an der Hand formale Grenzen gesetzt sind, ist die Handgeschichte frei in Bewegung und Wort. Diese Spielverse werden während des Sprechens gleichzeitig mit beiden Händen und Armen in Bewegung umgesetzt. Die Hände verwandeln sich ohne Spielbeigaben im Nu in ein Häuschen, einen Stuhl, in eine Maus, einen Hund oder sprechende Menschen usw.
Die meisten Handgeschichten sind überliefertes Volksgut. Kinder lernen durch diese lustigen Sprachspiele vieles so ganz nebenbei:
⢠Handgeschichten wecken Textverständnis und Erzählkompetenz. Sie fördern das Gedächtnis und die Konzentration.
⢠Mit den Händen werden die kleinen Geschichten in Spielszenen verwandelt.
⢠Kinder entdecken die eigene Sprechstimme und zu den richtigen Begriffen entsteht spontan die passende Mimik und Gestik.
⢠Kinder lernen beim Spielen und Sprechen andere wahrzunehmen und sich einbringen oder zurücknehmen.
⢠Handgeschichten bewegen sich zwischen Heiterkeit und Erschrecken. Sie fördern den Humor und das gemeinsame Lachen.
Zwei Hampelmänner aus einem Sack,
der eine heiÃt Schnick und der andere Schnack.
Schnick hat
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