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Spiel - Sprache des Herzens

Titel: Spiel - Sprache des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Stoecklin-Meier
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ein Krönlein und Schnack einen Kranz,
so gehen sie beide zum Tanz.
Sie tanzen so manierlich,
ihre Schritte sind ganz zierlich.
Sie tanzen beide bis früh um acht
und haben dabei recht viel gelacht.
Am Schluss verschwinden Schnick und Schnack
wieder zurück in ihren Sack.
    Schnick und Schnack sind die beiden Daumen. Als Krone und Kranz wickeln wir farbige Wollfäden um die Daumen. Zu Beginn des Verses sind sie in der Faust verborgen, schlüpfen auf ihren Namen heraus, tanzen, biegen sich nach vorne und lachen. Am Schluss verschwinden sie in der Faust.
    Mit Fingerchen, mit Fingerchen
mit flachen, flachen Händen,
mit Fäusten, mit Fäusten,
mit Ellenbogen, halt!
    Alle Bewegungen im Wechsel rechts links ausführen: Mit den Fingern leicht auf den Tisch klopfen, Handflächen auf den Tisch schlagen, dann mit den Fäusten und Ellenbogen auf den Tisch trommeln. Auf »halt« beide miteinander aufstoßen und dann in der Bewegung innehalten.
    Mit Zehen, mit Zehen,
mit flachen, flachen Füßen.
mit Fersen, mit Fersen,
mit beiden Beinen, hei!
    Zehen auf den Boden tupfen, mit den Füßen stampfen, mit Fersen auftreten und auf »hei« in die Höhe springen.

Freche Verse
    Kinder sind Wörtersammler! Sie sind begierig, immer wieder neue Wörter zu entdecken. Dazu gehören auch Schimpfwörter, mit denen man andere Personen ärgern kann. Freche Verse und unanständige Ausdrücke wie etwa »Scheiße« nehmen im Alltag der Kinder einen größeren Raum ein, als die Erwachsenen vielleicht glauben. Eltern staunen oft nicht schlecht, wenn sie ihr Kind etwa fragen: »Wie war’s im Kindergarten?« Und als Antwort bekommen: »Affengeil!« Sobald ein Kind in den Kindergarten oder die Grundschule geht, bringt es Wörter nach Hause, die Eltern nicht begeistern... Kinder erzählen Verse wie die folgenden meistens nur unter sich. Sie stecken die Köpfe zusammen, flüstern und kichern.
    Ich habe einen Vogel, du hast einen Piep!
Meiner flog weg und deiner blieb!

    Â 
    Es war mal eine Frau,
hat Augen wie Kakau,
hat Beine wie eine Leberwurst,
ich weiß es ganz genau!
    Â 
    Karl der Große
macht in die Hose,
Pippin der Kleine
macht sie wieder reine.
    Â 
    Die Polizisten
pissten in die Kisten,
einer pisst vorbei,
und du bist frei.
    Es ist gut, um ihre Existenz zu wissen, denn »blöde Wörter« zirkulieren, ob es uns Erwachsenen gefällt oder nicht. Sie sind da und gehören zum kindlichen Entwicklungsprozess. Freche Verse verschwinden nach einiger Zeit wieder, Fluchworte dagegen bleiben haften bis ins Erwachsenenalter. Unanständige Wörter faszinieren Sechs- bis Achtjährige, sie dienen oft zum Abbau von innerem Druck und damit der Psychohygiene. Sie schärfen aber auch das Unterscheidungsvermögen zwischen »anständig« und »unanständig«! In dieser Zeit machen Kindern auch Quatschlieder Spaß.
    Wie soll man darauf reagieren, damit sich die rohe Sprache nicht einschleift? In vielen Familien, Kindergärten und Grundschulen heißt es: Rohe Sprache, wie Schimpfwörter und Fäkalsprache, wird nicht geduldet. Das ist gut so, lässt sich aber nur erreichen, wenn alle am gleichen Strick ziehen und die Erwachsenen mit einem guten Sprachbeispiel vorangehen. Was können Eltern und Erziehende tun? Wie soll man sich verhalten, wenn das Kind mit einer unanständigen Redensart heimkommt?
    â€¢ Wenn Ihr Kind nicht weiß, was das Wort bedeutet, erklären Sie es ihm knapp und betonen, dass dieser Ausdruck andere wütend oder traurig machen kann.
    â€¢ Sagen Sie deutlich, dass Sie solche Wörter nicht hören möchten.
    â€¢ Suchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind nach »Ersatz-Ausdrücken«, die es Ihrer Meinung nach benutzen darf. Zum Beispiel: »Das ist blöd!« statt »Das ist Scheiße!«
    â€¢ Wir spielen »Unanständige Wörter erschlagen«: Alle Kinder sitzen um ein großes Tuch am Boden, auf »los« schreit jedes ein Schimpfwort unters Tuch und trommelt mit den Händen darauf herum, bis alle »blöden« Wörter erschlagen sind.

Klatschen und Patschen
    Sechs- bis neunjährige Kinder lieben Klatschverse. Klatschen und Patschen sind perfekte Geschicklichkeitsübungen, die oft einfacher aussehen, als sie sind. Wer Kinder dabei beobachtet, wird staunen, wie flink sie klatschen! Sie wiederholen die rhythmisch gesprochenen Verse immer

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