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Spiel - Sprache des Herzens

Titel: Spiel - Sprache des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Stoecklin-Meier
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    Ãœbrigens, Kinder entdecken die meisten geometrischen Grundformen zuerst in ihrer Umgebung und erst dann beim Falten mit Papier. Lassen wir sie wie kleine Detektive durch die Räume und die Umgebung streifen mit der Frage:
Was sieht aus wie ein Quadrat, ein Dreieck, ein Kreis oder ein Rechteck?
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    Sprachliche Kompetenz: Falten fördert lustbetontes Sprechen, erweitert den Wortschatz und zeigt neue Begriffe. Faltpapier kann dick, dünn, groß oder klein sein. Kinder entdecken Zahlwörter und das Ab- und Auszählen von Objekten. Beim Falten testen sie Begriffe wie oben, unten, Ecken, Kante, Spitze, Dreispitz, Papier wenden, hinten und vorne, reißen oder schneiden, in die Hälfte legen, ein Kreuz oder eine Diagonale falten. Lautes Denken ist hier gefragt, denn hörbar gesprochene Worte prägen sich besser ein! Fertige Faltfiguren animieren zum Sprechen, Geschichtenerzählen, Verseaufsagen, Rollenspiel und Liedersingen. Die Sprachmotivation steigt durch Witz, Rhythmus und Reime.
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    Gestalterische Kompetenz: Damit Faltformen gelingen, braucht es passendes Papier. Ist es zu dick oder zu klein, kommt Frust auf. Die ersten Figuren sehen zerknittert und ungenau aus. Doch Übung macht den Meister. Je geschickter die Finger werden, desto »schöner« und exakter ist das Faltergebnis. Wir beginnen immer mit einfachen Faltformen und steigern dann den Schwierigkeitsgrad systematisch. Die Kinder werden schrittweise in die Kunst des Faltens eingeführt, immer vom Einfachen zum Schwierigen. Kinder tun sich beim Falten leichter, wenn sie das Papier vom eigenen Körper weg- und nicht zum Körper hinfalten. Die Finger haben dann auch mehr Kraft. (Kinder mögen den Ausdruck: »vom eigenen Bauchnabel hin zur Tischmitte falten.«) Wer traditionelle Faltfiguren kennt, kann später selbst auch neue Varianten erfinden.
    Die fertigen Faltformen werden anschließend bemalt, verziert und geschmückt. Oft entstehen Gemeinschaftsbilder und ganze Papierlandschaften.

    Kinder spielen gerne »Kindergarten« oder »Schule« und geben dabei als »Lehrerin« oder »Lehrer« ganz selbstverständlich Faltformen, die sie kennen, an ihre »Schüler« weiter!
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    Soziale Kompetenz: Falten motiviert, weil man mit der fertigen Faltform allein oder in der Gruppe spielen kann. Faltabläufe müssen dem Kind gezeigt werden, bevor es diese selbstständig nachahmen kann. Durch das gemeinsame Tun entsteht ein positiver zwischenmenschlicher Kontakt, der für eine gesunde Entwicklung wichtig ist. Können macht stark und selbstsicher. Kinder sind stolz, wenn sie den Ablauf einer Faltform verinnerlicht haben. Manchmal fallen sie dann in einen fröhlichen »Faltrausch« und produzieren große Mengen.
    Sie lieben es, kleine Geschenke herzustellen, Faltformen eignen sich ausgezeichnet dazu. Denken wir nur an Hüte, Weihnachtssterne, Osterkörbchen oder Papierblumen.
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    Naturwissenschaft und Technik: Die kleinen Wissenschaftler gehen Fragen auf den Grund wie: Welches Papier lässt sich am besten falten? Warum muss ein Faltpapier exakt sein, damit die Faltform gelingt? Welches Schiffchen schwimmt am längsten? Warum gleitet der Papierflieger durch die Luft? Warum lässt sich die Kugel aufblasen? Wie viel Gewicht erträgt das Einkaufsnetz aus Zeitungspapier, bis es reißt?

Aus dem Quadrat
    Das Quadrat hat vier gleich lange Seiten. Das können sich Kinder gut merken. Diese einfache geometrische Form ist ein wunderbares Beispiel, wie sich aus einer Grundform viele verschiedene Figuren falten lassen. Es gibt eine Serie von Faltformen aus dem Quadrat, die zu Beginn alle den gleichen
Aufbau haben. Sie eignet sich für Kinder besonders gut als Einstieg ins Papierfalten. Es lohnt sich, diese ersten Schritte bewusst einzustudieren:

    Wer ein Quadrat einmal diagonal faltet, erhält ein einfaches Zelt. Mit der zweiten Diagonale entsteht ein Karussell, das sich, auf die entstandene Spitze in der Mitte gestellt, drehen lässt. Faltet man eine Spitze nach oben zum Mittelpunkt, zeigt sich die Form eines Segelschiffs. Eine weitere Spitze zur Mitte gefaltet, ergibt ein Haus. Wer alle vier Spitzen zur Mitte faltet, kann den so entstandenen Brief mit einem Klebepunkt verschließen.
    Nur wer diesen einfachen Faltablauf beherrscht, kann später die schwierigeren Formen, die sich daraus entwickeln lassen, problemlos schaffen. Je sorgfältiger

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