Spiel - Sprache des Herzens
diese Schritte geübt werden, desto mehr Faltvergnügen kann sich später entwickeln. Unterstützend dabei ist ein gutes Faltbuch mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen. In Falten und Spielen gilt der wichtigen Quadratform besondere Aufmerksamkeit.
Hüte aus Papier
Hüte sind ein wichtiges Requisit, um in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Mit Hilfe der Kopfbedeckung verwandeln sich Kinder im Rollenspiel in Reiter, Zwerge, Bischöfe, Holländerinnen oder Jäger usw. Selbstverständlich falten Puppenmütter und Bärenväter auch für ihre Lieblinge Mini-Hüte.
Der einfache Dreispitz etwa ist bei uns eine der bekanntesten Faltformen. Er wird, wie die meisten Papier-Hüte, aus einem Rechteck gefaltet. Eine Zeitung im GroÃformat hat die richtige GröÃe und passt als Hut gefaltet auf jeden Kinderkopf.
Beim Einkaufen
Einkaufen und Verkaufen macht Kindern SpaÃ! Abwägen, auszählen, einfüllen, aufschreiben, sortieren, Geld einkassieren, Eingekauftes in der Tasche herumtragen - das alles finden Kinder groÃartig. »Kaufhaus« ist ein begehrtes Rollenspiel. Zum Verkaufen eignet sich fast alles aus dem Spielzeugfundus des Kinderzimmers und der Küche. Im Rollenspiel sind Käufer und Verkäufer gleich wichtig. Beide können ihren Nachahmungstrieb in Gestik, Mimik und Stimmlage stillen. Einfache Faltformen bereichern dieses Spiel. Wer »macht« eigenes Papiergeld? Wer schneidet ein Einkaufsnetz? Wer klebt Papiertüten, faltet Taschen oder Körbchen? Beim Kaufen und Verkaufen üben Kinder ihre mathematische Kompetenz, indem sie Mengen zuordnen, Unterscheidungsvermögen von viel und wenig, schwer und leicht, Abzählen und die Funktion der Zahlen erleben. Wer mit »Geld« Waren einkauft und verkauft, entwickelt das Verständnis von Zahlen als Ausdruck von Menge und Geld.
Zeichnen und Malen
Kinder entwickeln dabei: Freude am schöpferischenTun, Spontaneität, Vorstellungskraft, Empfindungsvermögen, Denk- und Ausdrucksfähigkeit, Kreativität und Fantasie, Feinmotorik, Hand-Augen-Koordination. Kinder lernen sich ein eigenes Bild von der Welt zu machen, bleibende Spuren zu hinterlassen, ahmen Erwachsene nach beim »Schreiben«, entwickeln eine individuelle Bildsprache, erleben Farben und Formen und eine neue Form sich mitzuteilen. Zeichnen und Malen sind gute Vorübungen zum späteren Schreiben in der Schule.
Kinderzeichnungen haben mich schon immer interessiert und fasziniert. Sie drücken so viel kindliche Spontaneität, Schöpferkraft, Freude und Begeisterung aus. Sichtbare Spuren auf einem Blatt Papier zu hinterlassen ist die Vorstufe zur Kulturtechnik Schreiben. Die Entwicklung der Bildsprache weist bestimmte GesetzmäÃigkeiten auf, die mehr oder weniger jedes Kind in seiner Art und in seinem Tempo durchläuft. Vom ersten Gekritzel bis zu einem »Röntgenbild« oder einer Zeichnung, die eine Geschichte oder ein Erlebnis erzählt, ist ein weiter Weg - genauso wie vom Lallen des Babys bis zum Spielen und Sprechen eines Fingerverses oder vom Kriechen zum Hüpfen auf einem Bein.
Angefangen von den ersten Kritzeleien bis zum detailliert gestalteten Bild, hat jede Stufe der Zeichenentwicklung ihre in sich begründete Bedeutung und muss von den Erwachsenen zunächst unbeeinflusst bleiben und geachtet werden. Denn das Kind zeichnet seine eigene Vorstellung der Wirklichkeit. Proportionen, GröÃen und Farben haben individuelle Aussagekraft.
In der Familie und dem Kindergarten sollten die Kinder möglichst viele Gelegenheiten haben, sich ungestört mit verschiedensten Malmitteln auf unterschiedlichsten Malflächen auszudrücken.
Sichtbare Spuren
Die ersten Versuche des Kindes, sich aktiv mit verschiedenem Material auseinanderzusetzen, wird von den Erwachsenen oft falsch gedeutet und als Zerstörung oder Beschmutzung empfunden. Das Kind schmiert, kratzt, zerreiÃt, lutscht und macht dabei wichtige Entdeckungen: Es lernt den Zusammenhang zwischen Material, eigener Bewegung und entstandener Spur kennen. Es erfährt, dass Material hart, weich oder flüssig sein kann und je nach Beschaffenheit verschiedenartige Bearbeitung verlangt.
Dabei entdeckt es eines Tages, meistens anfangs des zweiten Lebensjahrs, dass ein Stift, weiche Kreiden oder Fingerfarben Spuren hinterlassen. Anfangs geschieht dies rein zufällig und aus Freude an der Bewegung. Nach und nach werden seine
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