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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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werde. Er war jetzt oft aufbrausend und so eigensinnig, dass er außer Davina keinen Menschen mehr an sich heranließ. Auch wenn sein Körper ihn verraten hatte, so arbeitete sein Verstand doch noch scharf, und zwischen ihm und Gregory hatte sich eine tiefe Abneigung entwickelt. Davina stand wie ein Dämpfer zwischen den beiden und musste die Bosheiten ertragen.
    Das Versorgen ihres Vaters und des Haushalts fiel ihr dabei noch leicht im Vergleich zu der Anstrengung, Ruhe und Frieden zu bewahren. Oftmals wünschte sie sich, sie hätte schon vor dem Herzanfall ihres Vaters verkündet, dass sie sich scheiden lassen wollte. Jetzt war es für sie unmöglich fortzugehen und aus ihrer Ehe zu entkommen.
    Bei guter Pflege könne ihr Vater durchaus noch einige Jahre leben, hatte der Arzt ihr aufmunternd mitgeteilt, und mit diesen Worten hatte er das Vorhängeschloss ihres Gefängnisses einschnappen lassen. Sie war gefangen. Solange ihr Vater lebte, konnte sie weder ihn noch Gregory verlassen.
    Verzweifelt erkannte sie, dass Gregory sich wahrscheinlich nie von ihr würde scheiden lassen. Weshalb sollte er auch? Er genoss die finanzielle Sicherheit, die die Ehe ihm brachte. Vielleicht würde sich das ändern, falls er jemals die volle Kontrolle über die Firma bekam. Davina hatte gehört, wie er versucht hatte, ihren Vater dazu zu bewegen, ihm den Großteil der Aktien zu überschreiben, doch das hatte ihr Vater abgelehnt. Davina erkannte, dass er das nicht tat, um ihre Zukunft zu sichern, sondern eher, weil er Gregory so verabscheute, dass er die Kontrolle über ihn nicht verlieren wollte.
    „Weshalb stirbt er nicht endlich?“, hatte Gregory sich lebhaft aufgeregt, nachdem er sich wieder einmal mit ihm gestritten hatte. Doch letztendlich hatte Gregory ihn um kaum mehr als ein Jahr überlebt.
    Und jetzt, wo sie beide nicht mehr lebten, besaß Davina die Freiheit, nach der sie sich einst so sehr gesehnt hatte. Jedenfalls hätte sie sie, wenn sie sich nicht um Carey’s sorgen müsste.
    War überhaupt irgendjemand wirklich frei? Davina riss sich mühsam aus den Erinnerungen.
    Dieser Mann heute Abend – war er frei? Er hatte so einsam gewirkt, doch Davina hatte eher eine entschlossene und kühle Härte an ihm gespürt als die sorglose Wärme, von der Matt immer umgeben gewesen war.
    Weshalb hatte er sie dann so plötzlich an Matt erinnert? Sicher doch nicht, weil er ihren Körper berührt hatte. Oder?
    Der Gedanke verwirrte sie. Aus welchem Grund erinnerte sie sich bei einer zufälligen, flüchtigen Berührung mit einem Fremden an Matt, ihren Liebhaber, den Mann, mit dem sie jede erdenkliche sinnliche Zärtlichkeit geteilt hatte? An dem Mann heute Abend war nichts Sinnliches gewesen, dennoch schlug ihr Herz beim Gedanken an ihn wild, als leugne ihr Gefühl die Erkenntnis ihres Verstands.
    Da war etwas gewesen. Etwas, das ihr Körper sofort erkannt hatte, auch wenn ihr Verstand sich weigerte, es anzuerkennen.
    Unbehaglich bewegte sie sich, als könne sie vor den unangenehmen Gedanken fliehen. Es beunruhigte sie, dass sie sich zu einem Fremden körperlich hingezogen fühlte, auch wenn es nur für einen kurzen Moment gewesen war.
    Vielleicht ist es eine Art Übersprunghandlung, entschied sie. Meine Freundschaft zu Lucy und mein Ehrgefühl lassen es nicht zu, dass ich auf Giles’ Zuneigung reagiere, also empfinde ich als Ausgleich die Nähe dieses Fremden heute Nacht als erregend.
    Oder sie nahm diesen Zwischenfall als Gelegenheit, sich von den viel wichtigeren Problemen abzulenken. Wie zum Beispiel die Zukunft von Carey’s und den Arbeitern. Die Gewerkschaftsvertreter hatten klargestellt, dass sie sich große Sorgen machten, und das konnte sie gut verstehen. Aber sowohl Giles als auch die Bank hatten ihr erklärt, sie dürfe nicht öffentlich zugeben, dass die Firma kurz vor dem Ruin stand. Dadurch würde es nur noch schwerer, einen Käufer zu finden. Deshalb müsse sie so tun, als sei die Zukunft der Firma gesichert, hatte Giles ihr eingeprägt.
    Davina verabscheute es, ihre Angestellten so zu hintergehen. Sie hatten ein Recht darauf zu wissen, was vor sich ging, damit sie sich nach anderen Stellen umsehen konnten.
    Dabei war es nicht sehr wahrscheinlich, dass sie welche fanden. In dieser Gegend gab es keinen anderen großen Arbeitgeber. Deshalb war es für Carey’s möglich gewesen, so niedrigeLöhne zu zahlen und die Arbeiter trotz der schlechten Arbeitsbedingungen zu halten. Schuldbewusst schloss Davina die Augen. Beim ersten

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