Spiel um Sieg und Liebe
wohl wieder miteinander schlafen müssen.« Lachend kam sie mit ihrem Mund immer näher an seinen. »Die ganze Nacht lang – nur um die Zeit totzuschlagen.«
Sie lächelte immer noch, aber als sich sein Mund auf ihren presste, öffnete sie die Lippen und erwiderte seinen Kuss. Es war ein seltsames Gefühl, seinen Mund verkehrt herum auf ihrem zu spüren. Spielerisch berührte sie seine Zunge mit den Zähnen und biss leicht zu. Erst als Tad daraufhin mit beiden Händen begann, die zarten Knospen ihrer Brüste zu streicheln, stöhnte sie auf und gab seine Zunge frei.
»Mir wird ganz schwindlig, wenn ich dich so auf dem Kopf sehe«, murmelte sie und schloss für einen Moment die Augen.
Tad beugte sich etwas weiter über sie und hauchte viele kleine, zarte Küsse auf die weiche Haut an ihrem Hals und dann weiter hinunter bis zum Brustansatz. Amy hatte beide Hände in seinem Nacken verschränkt und hielt ihn fest.
Es dauerte eine Weile, bis es Amy gelang, ihn zu überlisten und sich mit einer schnellen Bewegung aufs Bett zu knien. Sie zog ihm den Morgenmantel aus und schmiegte sich gegen seinen nackten Körper. Tads Arme umfingen sie, und seine Lippen suchten ihren Mund.
Diesmal ließen sie sich beide mehr Zeit. Sie hielten die Leidenschaft unter Kontrolle, waren beide bemüht, den anderen zu entschädigen für die langen Jahre, in denen sie sich nacheinander gesehnt hatten.
In Amys Kopf drehte sich alles. Es war nicht nur der Champagner; seine Nähe, die Berührung seines männlichen, muskulösen Körpers trug genauso viel dazu bei, dass sie alles andere vergaß.
Ruhelos glitten ihre Hände über seinen Körper. Hatte sie wirklich vergessen, dass sie diesen starken, athletischen Mann dazu bringen konnte, unter ihren Händen zu erzittern?
Sie genoss es, eine solche Macht über ihn zu haben, und setzte ihr Spiel fort. Erst als Tad sie an ihrer empfindlichsten Stelle berührte, vergaß sie ihren Triumph. Jetzt war sie ihm hilflos ausgeliefert. Ihr Kopf bewegte sich auf dem Kissen hin und her, immer wieder murmelte sie seinen Namen, hob ihre Hüften ihm entgegen, während ihre Hände sich in das Laken krampften.
Als er dann endlich ganz zu ihr kam, stöhnte sie laut auf und schlang ihre Arme um seinen Körper. Die Erregung trug sie beide davon.
Später, als sie wieder zu Atem gekommen waren, löschte Tad das Licht. Er nahm sie in die Arme und bettete ihren Kopf an seine Schulter.
»Du ziehst morgen zu mir, ja?«, fragte er leise.
Amy hob den Kopf und versuchte, sein Gesicht zu erkennen. »Ja, wenn du willst.«
»Ich habe dich immer gewollt.«
Es war zu dunkel, als dass Tad die Zweifel in ihren Augen hätte erkennen können.
7. K APITEL
Amy hatte Angst vor London. Hier hatte sie als Lady Wickerton gelebt, hatte Parties gegeben in dem eleganten Haus der Familie am Grosvenor Square, hatte Theater besucht, ihre Einkäufe im vornehmen West End getätigt …
Vielleicht hätte sie sich mit diesem Leben abfinden können, wenn es da nicht vorher einen Tad Starbuck gegeben hätte. Sie hatte sich bemüht, hatte darum gekämpft, ihre Ehe nicht zerbrechen zu lassen, aber irgendwann war ihr klar geworden, dass es nicht mehr weiterging.
Trotzdem jetzt wieder in dieser Stadt zu sein fiel Amy schwer. Alles war noch so frisch in ihrer Erinnerung, dass selbst die Vorfreude auf das Turnier in Wimbledon ihr nicht darüber hinweghelfen könnte. Hier war sie immer noch Lady Wickerton. Man würde ihr Fragen stellen, und sie hatte Angst vor den Antworten.
Sie musste vorsichtig sein, was sie den Reportern sagen durfte und was nicht. Trotz allem war sie es Eric schuldig, seinen Ruf zu wahren.
Sie würde Fragen über ihre Ehe und vor allem über die Scheidung einfach abblocken. Es gab dazu nichts zu sagen. Auch ein bekannter Sportler hatte Anrecht auf ein Privatleben, das nicht vor der Presse ausgebreitet werden musste. Immerhin hatte Amy Erfahrung auf diesem Gebiet aus den Jahren mit ihrem Vater. Jetzt würde es ihr zugute kommen, dass sie bei ihm gelernt hatte, sich nicht von den neugierigen Reportern ausfragen zu lassen.
Die Engländer würden sich damit begnügen müssen, über ihre Auftritte auf dem Tennisplatz zu berichten. Immerhin hatte Amy jetzt zwei große Turniere hintereinander gewonnen und würde allein dadurch schon im Rampenlicht stehen. Sie würde der Presse genügend Stoff für ihre Artikel liefern – allerdings nur für die Sportseite ihrer Zeitungen.
Wenn Fragen nach Tad kamen, würde sie denen ebenso
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