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Spiel um Sieg und Liebe

Spiel um Sieg und Liebe

Titel: Spiel um Sieg und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hätten wir beide in dieser Saison schon wieder zusammen Doppel spielen können«, meinte Madge. »Die Fischer ist zwar nicht schlecht als Partnerin, aber …«
    »Madge, ich konnte diese Entscheidung erst treffen, als ich ganz sicher war, dass ich nichts verlernt hatte«, unterbrach Amy sie. »Drei Jahre sind eine lange Zeit. Du kannst dir nicht vorstellen, was ich für einen Muskelkater hatte, nachdem ich das erste Training hinter mir hatte.«
    »Doch, das kann ich. Mir ist es nach meiner Operation auch nicht anders ergangen.«
    »Oh, ja, Madge. Entschuldige bitte.« Amy griff nach ihrem Arm. »Ich habe dich noch gar nicht gefragt, wie es deinem Knie geht.«
    »Gut. Die Operation war die einzig richtige Lösung.«
    »Es tut mir leid, dass ich dich nicht besuchen konnte.«
    Madge legte einen Arm um ihre Taille. »Ich habe nicht von dir erwartet, dass du Tausende von Kilometern anreist, nur um mich zu besuchen, Amy.«
    »Ich wäre gekommen, aber …« Amy brach ab. Genau in der Zeit, als Madge im Krankenhaus lag, war ihre Ehe endgültig zerbrochen. Sie konnte auch jetzt noch nicht daran denken, ohne dass ihr ein Schauer über den Rücken lief.
    »Es war auch gar nicht so schlimm, wie die Presse es hingestellt hat«, riss Madge sie aus ihren Gedanken. »Als die Schmerzen weg waren, hab ich es sogar genossen. Stell dir vor, der Professor hat mir doch jeden Morgen das Frühstück ans Bett gebracht.«
    »Und dann hast du im ersten Spiel die Rayski in New York geschlagen.«
    »Ja.« Madge lachte. »Das hat mir wieder Auftrieb gegeben.«
    Amy ließ ihren Blick über die schöne Anlage gleiten. Sanfte, bewaldete Hügel grenzten sie im Hintergrund ein, die Luft so früh am Morgen war lau und weich, die einzigen Geräusche kamen von den weiter entfernten Trainingsplätzen. »Ich muss dieses Turnier gewinnen, Madge«, sagte sie leise. »Ich muss es allen beweisen, dass ich nichts verlernt habe.«
    »Wem willst du das beweisen?«
    »Zuallererst einmal mir«, antwortete Amy und nahm die Tasche in die andere Hand. »Und einigen anderen ebenfalls.«
    »Tad Starbuck?«, fragte Madge ganz spontan. »Nein, sag nichts. Es tut mir leid, Amy, ich wollte eigentlich nicht davon anfangen.«
    »Was zwischen Tad und mir war, ist vor drei Jahren zu Ende gegangen«, antwortete Amy ganz ruhig.
    »Schade. Ich mag ihn nämlich.«
    »So?«
    »Ja, Tad ist so unglaublich … wie soll ich sagen? So lebendig, so voller Energie. Selbst jetzt noch, nachdem er gelernt hat, sein Temperament auf dem Platz im Zaum zu halten, wirken die anderen neben ihm wie aufgezogene Puppen. Ein Spiel mit Starbuck ist nie langweilig, und das bewundere ich so an ihm.«
    »Ja«, stimmte Amy zu. »Er reißt immer wieder alle mit – Zuschauer und Gegner.«
    »Vielleicht mag ich ihn auch deshalb so sehr, weil wir beide damals zur selben Zeit Profis geworden sind. Ich habe miterlebt, wie er sich von einem grünen Jungen, dem oftmals die Pferde durchgingen, zu einem Spieler der Weltklasse entwickelt hat, ohne dabei etwas von seiner Ausstrahlung zu verlieren. Das ist sehr selten in unserem Beruf.«
    Auf dem Weg von seinem Trainingsplatz zurück zu den Kabinen sah Tad plötzlich Madge und Amy den Weg entlangkommen. Die beiden Frauen hatten ihn noch nicht gesehen, und so blieb er stehen und ließ seinen Blick über Amy wandern. Ihre langen Beine, der schlanke Körper, die schmalen und doch so kräftigen Schultern.
    Tad war froh, dass er sie jetzt mit einigem Abstand betrachten konnte. Vor zwei Wochen, als sie so unvermutet bei seinem Spiel aufgetaucht war und dann nachher im Kabinengang vor ihm gestanden hatte, war ihm zumute gewesen, als hätte ihm jemand mit voller Wucht einen Ball in den Magen geschlagen.
    War er jetzt auch ruhiger, so gab er sich doch keinen Illusionen hin. Amy brachte es nach wie vor fertig, nur durch ihr bloßes Erscheinen sein Blut in Wallung zu bringen. Auch jetzt, auf diese Entfernung, spürte er das Verlangen, sie in die Arme zu reißen.
    Er hatte sie schon haben wollen, als sie gerade siebzehn geworden war. Er war damals dreiundzwanzig gewesen und hatte es nicht für möglich gehalten, dass er sich je für einen unreifen Teenager interessieren würde. Die ganze Saison über war er ihr möglichst aus dem Weg gegangen, weil er sich selbst nicht traute. Aber das alles hatte nichts geholfen. Er hatte andere Frauen in dieser Zeit gehabt – erfahrene, willige Geliebte, von denen er annahm, dass sie viel besser zu ihm passten. Aber keiner von ihnen war es

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