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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Wahl stand
uns nicht frei», sagte der Chief, und es war nicht zu
übersehen, dass auch er sich unbehaglich
fühlte.
    «Aber das haben
Sie doch schon einmal getan», bedrängte ihn Grace.
«Als Sie meinten, der entflohene Sträfling hielte sich
in der Mall verborgen, haben Sie doch alle evakuiert und die Mall
innerhalb von Minuten geschlossen.» Chief Malcherson seufzte.
«Es war nicht so, dass wir etwa nur meinten, er hielte sich
in der Mall auf. Die Polizisten, die ihn verfolgten, sahen mit
eigenen Augen, wie er im Parkhaus verschwand. Er stellte eine ganz
klare und unmittelbare Bedrohung dar. Das ist eine kaum
vergleichbare Situation.» Langer stand unvermittelt auf.
«Wo wir gerade von der Mall sprechen …» Im
Stillen pries Magozzi ihn und deutete dann mit dem Daumen auf die
Tür. «Genau. Du und Peterson, ihr macht euch auf den
Weg. McLaren, du nimmst dir Steamboat Parker's vor.
    Louise, wenn du mit
Daniels Boss fertig bist, setz dich mit dem Team in Verbindung, das
den Busbahnhof überwacht. Der Rest kümmert sich um die
Liste mit den Registrierungen. Meldet euch bei Freedman. Der macht
die Einteilungen für die Besuche.»
    «Detective?» Der
schlaksige Roadrunner trat einen Schritt vor und wedelte mit einem
Stapel Papiere. «Wir haben ein wenig auf der
Registrierungsliste aufgeräumt. Könnte Ihnen vielleicht
hilfreich sein.» Magozzi sah Grace an, die seinen Blick
kühl erwiderte.
    Perfekt, dachte er,
ich besorge mir in aller Heimlichkeit ihre Fingerabdrücke, und
sie leistet die Hilfe, um die ich gebeten habe. «Leute, das
hier ist Roadrunner. Was meinen Sie damit, Sie hätten
aufgeräumt?»
    «Na ja …
wissen Sie …» Seine knochigen Schultern zuckten
nervös. «Wir haben eben dafür gesorgt, dass es
für jeden, der sich eingetragen hat, jetzt auch eine
offizielle Adresse gibt.»
    «Für jeden?» ,
fragte Gino verblüfft. «Für über
fünfhundertundachtzig Leute?»
    «Nun … ja
…» Jetzt bewegten sich sämtliche Körperteile
von Roadrunner gleichzeitig. Seine Blicke wanderten von links nach
rechts und zurück, sein Mund verzog sich zu einem
schuldbewussten Grinsen, sein Kopf nickte auf und ab, und seine
Schultern hoben und senkten sich: Pinocchio, bewegt von einem
besessenen Puppenspieler. «Wir bekamen eine Menge
Vorbestellungen von Leuten, die sich registrieren ließen.
   
     
    Wahrhaftig eine Menge.
Fast vierhundert. Wir verglichen die Mailing-Adressen mit
Kreditkartendaten und checkten diese Adressen auch gegen …
ähm … andere Quellen …» Magozzi
unterdrückte ein Schmunzeln. Er fragte sich, wie viele
Datenbanken der Regierung in der vergangenen Nacht wohl geknackt
worden waren, aber es scherte ihn absolut nicht.
    «Und was ist mit
den getürkten Namen und Adressen? Claude Balls und
dergleichen?»
    «Wir haben alle
gefunden», sagte Grace MacBride ungeduldig. «Es gab
keine komplizierten Pfade, und nichts deutet darauf hin, dass
jemand auf der Liste ernsthafte Anstrengungen unternommen hat,
seine Identität zu verschleiern. Manche waren wohl Kids, die
ihren Spaß haben wollten, und bei vielen handelt es sich
wahrscheinlich um ganz normale Leute, die ihre Privatsphäre
schützen und nicht auf irgendwelche Mailinglisten geraten
wollen. Aber keiner der Leute, die ihre Namen auf die Liste gesetzt
haben, verfügt auch nur annähernd über die
Computerkenntnisse, mit denen wir es zu tun bekamen, als wir die
E-Mails zurückverfolgen wollten.
    Wir glauben nicht,
dass sich der Killer auf der Liste befindet, aber wenn Sie darauf
bestehen wollen, alle zu überprüfen, verfügen Sie
jetzt über den Namen und die offizielle Adresse von jedem
Einzelnen.» Magozzi nahm die Listen von Roadrunner entgegen
und sah sie sich an. «Gut. Das dürfte helfen. Aber wenn
er nicht drauf ist …»
    «Dann hat er
durch eine Backdoor Zugang zu unserer Site gefunden.» Sie
sprach das Fazit aus, das er zog. «Und das bedeutet, er hat
das ganze Spiel.» Chief Malcherson schloss nur die Augen.
      
    Zehn Minuten
später saß Magozzi an seinem Schreibtisch und
telefonierte mit St. Peter's. Man hatte ihn auf eine Warteschleife
gelegt, und eine blechern klingende Orgelfuge quälte sein
Ohr.
    Gino kam mit zwei
großen weißen Tüten vom Feinkostladen. Es roch
köstlich, als er ein extragroßes Roastbeefsandwich und
einen großen Kaffee vor seinen Partner auf den Tisch stellte.
«Du siehst stinksauer aus, Leo.»
    «Irgend so eine
Nonne hat mich erst mal abgehängt. Ist doch aber ein bisschen
früh für ein

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