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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Fingerabdrücke haben Sie gestern Abend an das
automatische Identifikationssystem weitergegeben?»
    «Das würde
ich lieber noch nicht sagen.» Malchersons weiße Brauen
sprangen die halbe Stirn hinauf.
    «Sagen Sie das
bitte nochmal.» Magozzi holte Luft. «Chief, ich
versuche nicht, Sie im Unklaren zu lassen, aber wenn ich es Ihnen
sage, dann müssen Sie es denen sagen, und ich bin nicht so
sicher, ob das jetzt schon eine so gute Idee wäre. Ich muss
Sie bitten, mir in dieser Sache noch ein wenig länger einfach
zu vertrauen.» Malcherson sah ihn ausgiebig an, und langsam
rutschten seine Brauen wieder auf ihren gewohnten Platz. «Sie
haben gesagt, sie würden nicht einmal darüber
diskutieren, ob sie uns einen Blick in die Akte gestatten, wessen
auch immer es sein mag, solange wir ihnen nicht einen Namen zu den
Fingerabdrücken geben.» Magozzi zuckte die Achseln.
«Die geben uns die Akte nicht, was immer wir auch
tun.»
    «Wahrscheinlich
nicht. Können Sie trotzdem weiterkommen?»
    «Wir versuchen
es. Sobald ich etwas habe, lasse ich es Sie umgehend wissen.»
Nachdem Malcherson gegangen war, beugte sich Gino über seinen
Schreibtisch und sagte ganz ruhig: «Mir ist nicht besonders
wohl dabei, wegen dieser Leute mit den Schlipsen die Klingen zu
kreuzen, Mann.»
    «Möchtest
du aussteigen?»
    «Im Leben nicht.
Ich hab nur gesagt, mir ist nicht wohl dabei; ich hab nicht gesagt,
dass es mir keinen Spaß macht. Ich würde nur gern
wissen, wovor wir MacBride schützen.»
    «Das werden wir
jetzt gleich herausfinden.»

 
    Kapitel 28
    Die Straßen von
Calumet waren vereist und leer, als Halloran zur Arbeit fuhr. Vor
zwei Stunden war Bonar zur Kirche aufgebrochen, um die
Patronenhülse zu holen, die Father Newberry gefunden
hatte.
    In der Nacht zuvor
hatte die Kälte ein Rekordtief erreicht, und Halloween
würde gewiss darunter leiden. Zur Dekoration bestimmte
Maisstängel, deren vertrocknete Blätter der Wind
zerfranst hatte, drängten sich um Laternenpfähle in den
Vorgärten, und auf beinahe jeder vorderen Veranda sackte ein
ausgehöhlter Kürbis in sich zusammen, als sei die Luft
aus ihm herausgelassen worden. Die Straßen vorm Revier waren
ungewohnt vereinsamt ohne die vielen Vans der Medien, die wie Diebe
in der Nacht verschwunden waren, da sich in der Stadt volle
vierundzwanzig Stunden lang kein weiterer grässlicher Mord
zugetragen hatte.
    Gottverdammte
Aasgeier, dachte er, die Presseleute verfluchend, aber gleich
darauf verfluchte er auch schon die Kälte, als er aus seinem
Wagen stieg, und schließlich die eigene Blödheit, weil
es bei jedem Schritt zum Büro gnadenlos in seinem Kopf
hämmerte. Er schwor sich, niemals je wieder so viel zu
trinken, was er jedes Mal tat, wenn er zu viel getrunken
hatte.
    Schließlich
saß er an seinem Schreibtisch, die dritte Tasse Kaffee
schwappte in seinem angegriffenen Magen, und er setzte seine
Zweitunterschrift auf die Gehaltsschecks, von denen ein ganzer
Stapel wartete. Schließlich ließ er Sharon Mueller von
der Streifenfahrt ins Revier rufen. Die nächste Stunde
verbrachte er mit Warten auf sie, allein mit seinem Kater und dem
Internet.
    Als sie
hereingerauscht kam, roch sie nach frischer Luft und Seife, was
nicht so recht zum Gerassel der Handschellen an ihrem Gürtel
und der großen Waffe zu passen schien, die sie unter der
Achsel trug. Sie streifte sich den Hut vom Kopf, wodurch sich die
statische Spannung in ihrem kurzen Haar entlud. Eine Menge
Strähnen standen erwartungsvoll aufrecht.
    «Schließen
Sie die Tür.»
    «Das hör
ich gerne.» Sie setzte sich vor seinen Schreibtisch und
blickte ihn erwartungsvoll an. «Job oder
privat?»
    «Job
natürlich.»
    «Wenn es privat
wäre, sollte ich besser auch die Jalousie
schließen.» Halloran blinzelte ihr zu, wenn auch in
Zeitlupe, denn selbst das Blinzeln tat an diesem Morgen weh.
«Es gab da gestern Abend eine gewisse Entwicklung in der
Kleinfeldt-Sache.»
    «Ich weiß.
Ich hab Bonar draußen getroffen, und er hat mich ins Bild
gesetzt. Was brauchen Sie denn jetzt? - Hintergrundinformationen über
Zwitter von einer blutjungen Schmalspurpsychologin?» Halloran
seufzte und fragte sich, wieso Frauen sich eigentlich an alle
Dummheiten erinnerten, die einem mal rausgerutscht waren, und dann
auch noch wörtlich. «Ich glaube, für den dummen
Scherz hab ich mich bereits entschuldigt.»
    «So? Kann mich
nicht erinnern.» Sie blieb ihm ein Rätsel. Sie hatte
ständig etwas an ihm auszusetzen, das war ihm klar. Aber

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