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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Finger in die Höhe.
«Deswegen wusste er, dass ich wiederkommen würde, und
was die übersinnliche Verbindung betrifft, na ja, da kann ich
nur sagen» ­ sie lächelte Magozzi an und sprach dann
noch gedehnter weiter-, «Ihr Freund hier hat atemberaubende
Augen. Ist Ihnen das etwa noch nicht aufgefallen?»
    «Aber klar
doch», antwortete Gino. «Jeden Tag sitze ich ihm
gegenüber und wünsche mir unentwegt, diesen
verträumten Blick zu haben.»
    «Kann ich
verstehen. Seine Augen sind beredter als tausend Worte, und so
trafen wir auch unsere Übereinkunft.» Sie zwinkerte
lasziv und gurrte dann: «Er hat mich nicht enttäuscht,
und jetzt werde ich ihn dafür großzügig
belohnen.» Gino blinzelte unwillkürlich und entschied
sich dann, auf einen Kommentar zu verzichten.
    Annie seufzte kurz und
wurde dann ernst, wobei ihr schleppender Akzent in dem Maße
abnahm, wie sich ihr Sprechtempo beschleunigte. «Mir bleiben
ungefähr fünf Minuten, bis einer von ihnen auf die Idee
kommt, dass man mich vielleicht in die Ausnüchterungszelle
komplimentiert hat oder so, und dann zurückrennt, um mich zu
retten. Also sagen Sie mir, was Sie über Atlanta wissen
wollen.»
    «Ich möchte
wissen, was ich Ms. MacBride nicht fragen sollte.»
    «Verstehe.» Sie holte
Luft und atmete langsam aus. «So gut wie alles. Erst einmal
waren die Morde in Atlanta völlig verschieden von dem, was
hier vorgeht, und unter anderem deswegen glauben wir nicht, dass es
sich um ein und denselben Killer handelt. Ich brauche Ihnen ja wohl
nicht zu sagen, wie selten es vorkommt, dass ein Serienmörder
seine Mordmethode ändert, und noch seltener wechselt er die
Mordwaffe.»
    «Es könnte
aber dennoch sein.»
    «Ja,
natürlich könnte es sein», sagte sie ungeduldig,
«aber es geschieht höchst selten, wie ich schon sagte.
Besonders wenn dabei eine Art Ritual im Spiel ist, wie es in
Atlanta der Fall zu sein schien. Die Bestie benutzte einen
X-Acto-Cutter.»
    «Ich kann mich
nicht erinnern, davon gelesen zu haben», wandte Gino
ein.
    «Eins von den
Dingen, die von den Cops zurückgehalten wurden. Er hat ihnen
zuerst die Achillessehnen durchtrennt, damit sie nicht mehr
entkommen konnten …» Mein
Gott ,
dachte Magozzi und fühlte Übelkeit in sich
aufsteigen. Also deswegen trägt sie
immer diese Stiefel. «… und dann hat er
den Frauen die Oberschenkelarterien zerfetzt. Sie sind verblutet,
und es hat eine ganze Weile gedauert.»
    «Mein
Gott.» Gino wurde deutlich bleicher.
    «Grace hat Kathy
und Daniella gefunden ­ ihre Mitbewohnerinnen-, als sie eines
Abends spät nach Hause kam. Sie verhielt sich sehr umsichtig
und ist nicht hineingegangen. Sie hat nur die Tür
geöffnet und das Licht angeschaltet. Dann ist sie wie der
Teufel davongerannt. Aber es gab eine Menge Blut, und das hat sie
ganz bestimmt gesehen.»
    «Scheiße»,
murmelte Gino. «Da wäre ich glatt in der Gummizelle
gelandet.» Annie sah ihn an. «Sie musste eine harte
Kindheit durchmachen. Das hat ihr Kraft gegeben. Aber das Valium
hat auch nicht gerade geschadet. Der von der Schulverwaltung mit
ihrem Fall betraute Psychiater hat sie nämlich gleich auf
Dauermedikation gesetzt.»
    «Und warum hat
sie nicht einfach ihre Sachen gepackt und ist weggegangen?»,
fragte Magozzi. «Das hätte ich getan.»
    «Wohin
hätte sie gehen sollen? Zurück in eines der Wohnheime,
die jedes für sich ein eigener Albtraum waren?
    Wir waren die einzige
wahre Familie, die ein jeder von uns hatte, und wir blieben
zusammen.» Sie sah stirnrunzelnd zur Seite. «Eine
bessere Frage wäre, warum der Rest von uns nur so dumm war,
sie nicht auf der Stelle von dort wegzubringen, noch bevor die
nächsten Morde geschahen. Wir haben uns seitdem immer wieder
die schlimmsten Vorwürfe gemacht, aber wer konnte denn ahnen,
was noch passieren würde.» Sie holte wieder tief Luft
und kramte in ihrer Handtasche nach Zigaretten und Feuerzeug.
«Ich werde jetzt in einem Regierungsgebäude rauchen,
Jungs. Wenn ihr mich davon abhalten wollt, müsst ihr mich
schon zu Boden ringen.»
    «Hört sich
verlockend an», sagte Gino und reichte ihr einen Becher, um
ihn als Aschenbecher zu benutzen.
    «Danke.»
Sie machte einen tiefen Zug, und schon bald roch es im
Besprechungsraum wie zur guten alten Zeit. «Marian Amburson
und Johnny Bricker wurden ein paar Tage später umgebracht, und
das FBI fiel über uns her wie ein Schwarm Heuschrecken.
Während wir anderen fast zwei Scheißtage lang in
Verhörzimmern festgehalten wurden, hatten sie Grace

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