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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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ebenfalls
hier aufhält. Du weißt, wie gering die
Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Mensch zu Lebzeiten überhaupt
einmal direkt von einer Mordserie betroffen ist? Und diese Leute
haben sogar zweimal den Jackpot geknackt. Einer von ihnen war's.
Daran besteht kein Zweifel.» Magozzi blickte lange auf die
Wandtafel. «Es ergibt aber immer noch keinen Sinn, dass einer
von ihnen die eigene Firma ruinieren will.»
    «Ich bitte
dich.» Gino verdrehte die Augen. «Man muss ja wohl
annehmen, dass jemand, der ein Mädchen herausputzt, es auf
einer Friedhofsstatue drapiert und ihm dann in den Kopf
schießt, nicht gerade im Fahrstuhl zur obersten Etage
unterwegs sein kann. Außerdem haben sie allesamt so viel Geld
gebunkert, dass es ein Leben lang reicht. Dann verlieren sie eben
die Firma. Na und? Wohl unwahrscheinlich, dass sie von heute auf
morgen obdachlos werden.» Magozzi betrachtete die Liste der
Mordopfer in Georgia, dann die von Minneapolis und auch die Linien,
die alle Opfer mit den fünf Personen verbanden, die sich
kürzlich noch in diesem Raum aufgehalten hatten. «Und
das Motiv?»
    «Scheiße,
woher soll ich das wissen? Einem von ihnen gefallt die Richtung
nicht, in die sich die Firma entwickelt ­ dieses neue
Killerspiel führt sie doch meilenweit weg von den kleinen
Zeichentrickspielereien, die sie vorher für das
Kindergartenpublikum programmiert haben, oder …

    «Mitch Cross
scheint das Spiel nicht besonders leiden zu können. Du
weißt doch, dass er sich sogar geweigert hat, zur Fotosession
auf den Friedhof zu kommen, oder?»
    «Da hast du es
doch.»
    «Okay»,
sagte Magozzi. «Das Spiel verletzt also die Empfindungen von
Cross, und er ist der Ansicht, dass damit auch eine
geschäftliche Fehlentscheidung verbunden ist. Aber er wird
überstimmt, rastet deswegen aus und beschließt, die
Firma, die er mit aufgebaut hat, zu ruinieren, indem er einen
Haufen Leute umbringt, die er noch nie zu Gesicht bekommen hat.
Leichte Überreaktion, findest du nicht?»
    «Er ist nicht
einfach nur ‹ausgerastet›. Der Typ ist ein
Wahnsinniger. Ein Killer, der völlig die Kontrolle verloren
hat.    
     
    Immerhin hat er doch
schon in Georgia fünf Menschen kalt gemacht ­ erinnerst du
dich?»
    «Und was
für ein Motiv hatte er damals?» Gino schürzte die
Lippen und starrte auf die Wandtafel, als stünde dort die
Antwort. «Weiß ich auch nicht.»
    «Und wenn er so
völlig die Kontrolle verloren hat, wie kommt es dann, dass
zwischen den Mordserien zehn Jahre liegen?» Gino zog an
seiner Krawatte, reckte das Kinn in die Höhe.
    «Auch das
weiß ich nicht.»
    «Nehmen wir uns
jemand anders vor. Was ist mit der Belinsky? Die hat uns doch
gerade fröhlich verkündet, dass sie vor ihrem ersten Jahr
auf dem College einen Mann erstochen hat. Was ist denn das für
'ne Scheiße?»
    «Versuch nur
nicht, mir das Herz zu brechen, Leo. Nur weil ich vorher MacBride
ins Auge gefasst hatte, gehst du jetzt auf diese Frau los.»
Er trat einen Schritt von der Tafel zurück und kratzte sich
den Fleck Bartstoppeln, der ihm beim Rasieren entgangen war.
«Ehrlich gesagt mag ich Chauvischwein keine von beiden. Aber
von Anfang an hatte ich irgendwie im Kopf, dass es ein Mann sein
muss. Was ist denn mit den beiden anderen? Mutt und
Jeff?»
    «In dem, was
Tommy aus den vergangenen zehn Jahren über sie ausgegraben
hat, ist nichts Ungewöhnliches zu finden.
    Außer
vielleicht, dass Roadrunner zweimal die Woche zum Seelenklempner
geht und Harley Soldier of Fortune abonniert
hat.»
    « Soldier of
Fortune ,
hm? Ganz schön gruselig.»
    «Er kriegt aber
auch den Architectural
Digest . Ist
doch wohl noch gruseliger.» Magozzi ging an den Tisch auf der
Stirnseite und brachte dann die Akte über die Partner bei
Monkeewrench zurück, die Tommy Espinoza am Abend zuvor
für ihn dagelassen hatte. «Ich hab das mal schnell
überflogen, aber auf den ersten Blick war auch da nichts
Besonderes. Der Leckerbissen ist jedoch, dass Harley Davidson
anscheinend ein richtiger Lebemann ist. Zweitniedrigstes
Nettovermögen, nach Belinsky Teurer Geschmack,
Kunstmäzen, Weinkenner
…»      
    «Du machst
Witze.»
    «Überzeug
dich selbst. Schmeißt mit dem Geld um sich wie ein
betrunkener Seemann auf Landgang. Hat Oldie-Motorräder im Wert
von ungefähr fünf Millionen Dollar in der Garage seines
bescheidenen 1000-Quadratmeter-Hauses stehen, und was er fürs
Essen und Trinken in Restaurants ausgibt, dürfte leicht
für unsere beiden Gehälter reichen.»
    «Ist

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