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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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und sah
dabei einen nach dem anderen an.
    «Offenbar leben
Sie alle unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen und tragen
Waffen, weil jeder Einzelne von Ihnen während der vergangenen
zehn Jahre ständig aus Angst über die Schulter geblickt
hat, vom Killer aufgespürt worden zu sein. Und jetzt, da es
den Anschein hat, als sei das eventuell geschehen, sagt ein jeder
von Ihnen, aber nein, da gibt es nicht die geringsten Verbindungen,
nein, nein, es kann sich unmöglich um denselben Kerl handeln.
Sie meinten, Cops hätten den Tunnelblick? Nun, da kann ich nur
sagen, was diese Sehstörung betrifft, können wir Cops mit
Ihnen absolut nicht mithalten.» Roadrunners Stirn war
zerfurcht, und er biss sich auf die Unterlippe. «Aber es
     
    könnte doch ein
Geisteskranker sein, der einfach unser Game spielt. Unmöglich
wäre das nicht. Wissen Sie, wie viele Serienmörder zu
jedem beliebigen Zeitpunkt in diesem Land ihr Unwesen
treiben?» 
    «Zufällig
weiß ich das sehr wohl. Mehr als zweihundert.
    Und ja, möglich
ist es. Alles ist möglich. Aber es wäre doch ein
höllischer Zufall, und deswegen werden wir der Sache auf den
Grund gehen. Dazu müssen wir aber zuerst noch viel mehr
darüber erfahren, was sich in Atlanta zugetragen hat.»
Annie Belinskys extrem panischer Blick traf ihn. Eine Bewegung auf
ihrem Schoß fiel ihm ins Auge, und als er unauffällig
hinsah, bemerkte er, dass sie beinahe unmerklich einen Finger hin
und her bewegte, um ihn zu ermahnen, nicht mehr weiter zu bohren.
Die Bewegung ihres Fingers hatte ihn nicht innehalten lassen, aber
das unverhüllte Flehen in ihren Augen tat es.
    Er zögerte,
blickte aber Belinsky weiter unvermittelt in die Augen. «Wir
werden uns dann später mit Ihnen in Verbindung setzen.»
Sie klimperte kurz mit den langen Wimpern und stand dann von ihrem
Stuhl auf. «Wir sind hier also fertig?»
    «Fürs
Erste», erwiderte Magozzi. «Bevor Sie gehen,
möchte ich von Ihnen allen die Telefonnummern, auch die vom
Handy, wenn Sie eins benutzen. Schreiben Sie die Nummern auf und
geben Sie sie Gloria. Und ich will wissen, wo Sie sich aufhalten,
heute tagsüber, heute Abend, morgen.» Er und Gino sahen
stumm zu, wie die fünf im Gänsemarsch den Raum
verließen. Dann stand Gino auf, schloss die Tür und
wandte sich an seinen Partner. «Ich gebe dir etwa fünf
Sekunden, um mir zu erklären, warum du die Typen hast gehen
lassen, und dann weitere fünf, um unten anzurufen und sie
festhalten zu lassen, bevor sie aus dem Gebäude
marschieren.»
    «Das sollte ich
deiner Meinung nach tun?»
    «Und ob du das
tun solltest! Und ich sag dir auch, warum.
    A: Mich kümmert
es nicht, dass die Feds ihnen in Georgia nichts anhängen
konnten ­ einer von ihnen war damals der Killer und ist jetzt
auch der Killer, denn alles andere ergibt keinen Sinn. Und B:
Besagter Killer wird zu seiner Knarre greifen und in der Mall
jemandem das Licht ausblasen, wenn wir ihn nicht vorher
wegsperren.»
    «Wir können
Sie nicht festhalten, und sie sind alle smart genug, um das
ebenfalls zu wissen.»
    «Wir
könnten sie aber anderthalb Tage lang beim Transport irgendwie
verlieren, zumindest so lange, bis wir das FBI gezwungen haben, uns
ein paar ehrliche Antworten zu geben.
    Und danach will ich
mit den Leuten hier vor Ort sprechen, die einer Truppe von
Ausgeflippten wie denen Waffenscheine ausgestellt haben.
Scheiße, die erlauben uns doch kaum, Waffen zu
tragen.»
    «Wir werden uns
zuerst noch ein paar Informationen verschaffen.»
    «Oh ja? Und von
wo?»
    «Von Annie
Belinsky. Die wird nämlich gleich wieder hier
aufkreuzen.» Als Gino den Mund öffnete, um etwas zu
sagen, ging hinter ihm die Tür auf. Er drehte sich um und
konnte nur staunend zusehen, wie Annie Belinsky in einer Wolke aus
Orange hereinstürmte.
    «Versuchst du,
mit der offenen Klappe Fliegen zu fangen, mein
Süßer?» Sie legte einen langen orangefarbenen
Fingernagel unter Ginos Kinn und schloss ihm den Mund. Dann
schlenderte sie zu Magozzi hinüber und sah ihm direkt ins
Gesicht. «Danke», sagte sie.
    «Gern geschehen.
Aber es war eine Gnadenfrist zu bestimmten
Bedingungen.»
    «Ich kenne die
Regeln,»
    «Tut mir
wirklich Leid, dass ich auch noch lebe.» Gino maulte.
«Wie, zum Teufel, konntest du wissen, dass sie wiederkommen
würde? Wovon, zum Teufel, sprecht ihr eigentlich? Habt ihr
zwei vielleicht so ein übersinnliches Ding am Laufen, oder
was?» Annie griff sich ihre Tasche, die sie unter den Stuhl
gestellt hatte, und hielt sie an einem

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