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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Morddezernat und ging die Treppe hinauf zum
Sitzungsraum der Spezialeinheit.
    Ganz kurz sah er sein
Spiegelbild in der verglasten oberen Hälfte der Tür,
fand, dass er aussah wie ein Mafiagangster, und wandte dann seine
Aufmerksamkeit den anwesenden Polizisten zu. Gino, Sheriff Halloran
und sein Deputy standen vor der großen Tafel mit den Fotos
der Opfer und der Tatorte. Die Männer hatten die Hände in
den Taschen und sahen recht betreten aus.
    Der Sheriff war eine
Überraschung: hoch gewachsen, dunkelhaarig, mit scharfsinnigem
Blick und ganz und gar nicht der blonde, gutmütige Typ vom
Lande mit Schmerbauch, den Magozzi sich vorgestellt hatte. Nach
seiner Schulterbreite zu urteilen, beschäftigte er sich aber
damit, in seiner Freizeit 50Kilo-Heuballen durch die Gegend zu
werfen. Der Deputy war kleiner und entsprach eher dem Klischee.
Angesichts dessen Weihnachtsmannwampe musste sich Gino ja beinahe
grazil vorkommen.
    Als Magozzi die
Tür öffnete, blickte Gino in dessen Richtung und sagte:
«Da kommt er ja. Und was hab ich gesagt?
    Groß, dunkel,
ein so richtig fies aussehender Typ.» Dabei deutete er auf
Magozzi. «Klein, blond, reizender Bursche.» Er presste
den Daumen auf die eigene Brust. «Genau wie Sie beide. Ich
sag's Ihnen, es ist, als wären wir zwei Zwillingspaare, die
man durcheinander gemischt hat. Wie in dem Film mit Lily Tomlin und
­ wer war das denn noch?» Er kratzte sich am
Kopf.
    «Bette
Midler», bot der Deputy an.
    «Ja, genau die.
Magozzi, darf ich dir Mike Halloran und Bonar Carlson vorstellen.
Normalerweise sieht mein Partner ein bisschen besser aus.»
Bonar Carlson ergriff Magozzis Hand. «Ich finde, Sie sehen
sehr nett aus.»
    «Danke.»
Sheriff Halloran deutete mit einer ruckartigen Kopfbewegung auf
seinen Deputy. «Ich wollte ihn gar nicht mitbringen, aber ich
musste mich zwischen ihm und einer schönen Frau
entscheiden.»
    «Dann blieb ja
keine andere Wahl.» Magozzi schüttelte ihm die
Hand.
    «Ganz und gar
nicht. Wie ich höre, haben Sie die Nacht mit einer Ihrer
Verdächtigen verbracht.»
    «Schätze,
es gibt nur in der Äußeren Mongolei zwei oder drei
Leute, die bis jetzt noch nicht davon gehört haben.»
Gino sagte: «Nichts ist unmöglich. Sie hat wieder eine
E-Mail gekriegt, hm?»
    «Yeah. Tommy ist
dran oder war es zumindest letzte Nacht.»
    «Er ist noch
immer dabei und hockt über seinen Maschinen wie ein irrer
Gnom. Ich glaube, er war nicht mehr zu Hause, seit diese Sache
angefangen hat. Seine Augen gehen inzwischen getrennte
Wege.»
    «Und, Sheriff,
hat Gino Sie auf den letzten Stand gebracht?»
    «Im Grunde
…»
    «…
brauchte ich das gar nicht», mischte sich Gino
ein.
    «Gloria hatte
ihnen schon alles erzählt, bevor ich hier ankam,
einschließlich deiner Unterhosengröße. Die Kugel
haben wir rüber ins Labor geschickt. David ist auf dem Weg
hierher. Er kümmert sich dann sofort darum.» Er sah
stirnrunzelnd auf die Tafel, an der man Leichenhallen- und
Tatortfotos des Opfers aus der Mall angebracht hatte. «Das
ist unser Mädel von gestern. Marian Siskel, zweiundvierzig
Jahre alt, und sie war ­ du wirst es nicht glauben ­ beim
Sicherheitsdienst der Mall und saß vor den Monitoren der
hauseigenen Überwachungsanlage.
    Sie hatte gerade ihre
Schicht beendet und anscheinend beschlossen, beim Schlussverkauf
von Nordstrom's noch ein paar Sachen anzuprobieren, bevor sie sich
auf den Heimweg machte. Die Kriminaltechniker haben tonnenweise
Spuren aus dem Umkleideraum, in dem es sie erwischt hat. Haben
gesagt, sie brauchen zehn Jahre, bis sie sich da durchgearbeitet
haben.» Magozzi betrachtete die neuen Fotos und verglich die
Aufnahme der toten Frau am Tatort mit dem gestellten Bild aus dem
Computerspiel. Die Ähnlichkeiten waren unheimlich. Sein Blick
wanderte zum nächsten Foto aus dem Game ­ eine Frau in
einem Malerkittel, die zusammengesunken unter der Wandtafel in
einem Klassenzimmer lag. Halloran folgte seinem Blick.
    «Ist das die
Nächste?», fragte er.
    Magozzi nickte.
«Nur wird es nicht so weit kommen.
    Zumindest nicht heute.
Der Gouverneur hat alle Schulen schließen
lassen.»
    «Und die Tatorte
verraten Ihnen gar nichts?»
    «Nichts
Brauchbares. Auf die Weise kriegen wir ihn nie.» Der Sheriff
bewegte die breiten Schultern unter seiner Jacke, als wolle er eine
Last abschütteln. «Montag beerdigen wir unseren
Deputy», sagte er ernst, und Magozzi erkannte im selben
Moment, dass es der Tod des Deputies war, der auf ihm lastete, und
dass diese Last

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