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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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größere von beiden
führte die Attacke an, und seine langen Beine schienen den
Korridor gleichsam zu fressen. Hätte er einen großen
runden Schild, wäre der Mann als Wikinger durchgegangen,
dachte Magozzi.
    Dann betrachtete er
den jüngeren Mann mit dem grimmigen Gesicht, der sich beeilte,
nicht den Anschluss zu verlieren, andererseits aber sorgsam darauf
bedacht war, ehrerbietig einen Schritt Abstand zu halten. Stumm,
ein gehorsamer Kampfhund.
    «Oh-oh»,
flüsterte Gino. «Heute haben sie aber den Oberschlips
geschickt.»
    «Magozzi!
Rolseth!» Magozzi blieb widerstrebend stehen und wartete. In
dem größeren Mann hatte er bereits zuvor Paul Shafer
erkannt, den Special Agent, der das FBI-Büro in Minneapolis
leitete. «He, Paul, wusste gar nicht, dass Sie
tatsächlich auch mal Ihr Büro verlassen. Was
gibt's?» Shafer war zuallererst FBI, dann Norweger und
schließlich Mensch. «Das hier.» Er schwenkte
einen dünnen, offiziell wirkenden Schnellhefter. «Sie
bekommen die Akte, wir kriegen den Namen der Person, deren
Fingerabdrücke Sie überprüfen ließen.»
Magozzi erstarrte ganz kurz und zwang sich dann, die Schultern
sinken zu lassen. «Ach, Scheiße.» Er blickte auf
den Schnellhefter und seufzte tief. «Verdammt auch, Paul,
sind Sie wirklich sicher, dass Sie mir die Akte nicht einfach so
geben wollen, sagen wir im Geist der kollegialen Zusammenarbeit
zwischen Strafverfolgungsbehörden?» Shafer antwortete
ungerührt: «Wir bekommen den Namen, Sie bekommen die
Akte. Anders läuft es nicht.»
    «Nun, da gibt es
ein Problem. Wir haben nämlich eigentlich so richtig gar
keinen Namen.»
    «Wie
bitte?» Magozzi tat verlegen. «Ja, ich weiß, wie
es sich anhört, aber Sie müssen auch verstehen, in jener
Nacht, als der Mord auf dem Raddampfer geschah, da haben wir wie
die Wahnsinnigen Fingerabdrücke genommen. Es waren Hunderte
von Leuten dort, wissen Sie? Und die uniformierten Beamten waren
völlig überfordert damit, von allen Leuten, die ja
schließlich nach Hause wollten, die Abdrücke zu
bekommen, und … Na ja, die Jungs waren gehetzt und mit den
Nerven runter, und manche von ihnen waren auch noch
Grünschnäbel. Als wir uns dann schließlich nochmal
alle angesehen haben, die wir zur Überprüfung
weitergeleitet haben, fanden wir ein paar Abdruckkarten ohne Namen.
Wie zum Beispiel die, an der Sie so interessiert
sind.»
    « Was?» Gino nickte missmutig.
«Sie glauben, nur Sie sind sauer?
    Wir wissen nicht
einmal, welcher Cop die Abdrücke genommen hat, und das
heißt, wir können niemanden deswegen am Arsch kriegen.
Mann, ich kann nur hoffen, dass uns da nicht einer der zehn
Meistgesuchten durch die Lappen gegangen ist.» Aus Shafers
blauen Augen schossen Blitze. Er blickte von Magozzi zu Gino, und
man hörte förmlich das Räderwerk in seinem Hirn
mahlen, solange er noch überlegte, ob er wohl zum Narren
gehalten wurde. «Das ist doch große Scheiße,
Magozzi.» Er kaufte es nicht so ohne Weiteres ab, aber
Magozzi konnte sich durchaus vorstellen, dass ihm der Gedanke, das
Police Department von Minneapolis hätte derartigen Mist
gebaut, so sehr gefiel, dass er es eigentlich gern geglaubt
hätte.
    «Ich könnte
mir doch einen Namen ausdenken», bot Magozzi an.
«Würden Sie mir dann die Akte überlassen?»
Shafers Augen verengten sich argwöhnisch. «Wenn Sie
nicht wissen, zu welcher Person die Abdrücke gehören,
dürfte die Akte Sie nicht im Geringsten interessieren.»
Magozzi nickte. «Ja. Sie haben Recht. Ich hab mich da wohl
verrannt.» Shafer sah ihn einen Moment lang finster an und
richtete dann seinen Argwohn auf Halloran und dessen Leute, die
daneben standen und alle das gleiche Pokergesicht
machten.
    «Irgendwas in
Wisconsin los, wovon ich wissen sollte?» Magozzi und Gino
tauschten nervöse Blicke aus. Wenn Shafer herausfand, dass sie
im Monkeewrench-Fall eine Verbindung zwischen zwei Bundesstaaten
untersuchten, würde das FBI im Handumdrehen übernehmen,
und alles Taktieren wegen der Fingerabdrücke wäre
für die Katz gewesen.
    Verdammt, Halloran
konnte es ja nicht wissen, aber sie hätten daran denken
müssen, ihn vorzuwarnen, keine Silbe darüber zu
verlieren, was er hier zu tun hatte. Aber wer konnte schon mit
einem solchen Hinterhalt rechnen?
    Scheiße,
Scheiße, Scheiße, dachte Magozzi und hielt den Atem an,
gefasst darauf, dass Halloran jeden Moment loslegte und von den
Kleinfeldts schwadronierte, von der Kugel im Labor, der Verbindung
zur Saint Peter's School. Fast wäre er vor Schreck

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