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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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aus der
Haut gefahren, als der Sheriff mit einem schnellen Schritt auf
Shafer zuging und die Hand ausstreckte.
    «Sheriff
Halloran, Sir, sowie die Deputies Carlson und Mueller aus Kingsford
County in Wisconsin.» Er griff nach Shafers Hand und
hätte sie beinahe vom Gelenk geschüttelt.
    Dabei hatte er das
bauernschlaueste Grinsen aufgesetzt, das Magozzi je außerhalb
eines Kinos gesehen hatte. «Höchst erfreut, Sie kennen
zu lernen, Sir. Viele Bundesbeamte verirren sich nicht zu uns
Hinterwäldlern. Höchstens im Fernsehen.
    Also, das hier ist ein
Fest für uns.»
    «Äh
…»
    «Die Detectives
hier wollten uns gerade bei einem verzwickten kleinen Fall
unterstützen, mit dem wir uns daheim plagen, aber ich sehe,
dass wir zu keiner schlechteren Zeit kommen konnten. Bonar, Sharon,
geben Sie dem Mann die Hand.» Verdammt nochmal, dachte
Magozzi, der ein Schmunzeln unterdrücken musste. Der Kerl
kriegt später einen dicken Kuss.
    Er sah zu Gino
hinüber, musste aber ganz schnell den Blick wieder abwenden,
bevor sie beide einen Lachanfall bekamen.
    Sharon drückte
Shafers Hand mit schüchtern gesenkten Augen, und dann trat
Bonar in den Ring und gab sich ehrfürchtig wie ein Elvis-Fan
in Graceland.
    «Deputy Bonar
Carlson, Sir. Es ist mir ein Vergnügen, Sir.» Shafer
versuchte sich an einem Lächeln, aber das Ergebnis war eher
kümmerlich. FBI-Agenten waren nicht darauf gedrillt, mit
Groupies umzugehen. «Danke schön, die Freude ist ganz
meinerseits … Moment mal.» Aufgeregt drehte er sich zu
Sharon um. «Haben Sie Sharon Mueller gesagt? Die Sharon Mueller? Die Profile des
Missbrauchs?» Alle stutzten zweimal und sahen
Sharon an, die sich ein wenig wand und gequält lächelte.
«Das stimmt.»
    «Ist ja ein
Ding.» Paul Shafer strahlte sie an. «Ich muss schon
sagen, die Freude ist ganz auf meiner Seite. Man bedient sich Ihrer
Arbeit in Quantico, müssen Sie wissen. Hab selbst letzten
Sommer ein Seminar dazu besucht. Sie haben einige überkommene
Vorstellungen total auf den Kopf gestellt.»
    «Ja, also
…»
    «Magozzi.»
Shafer wandte sich ihm zu. «Lassen Sie sich einen Rat geben.
Nachdem Sie diesen Leuten die benötigte Hilfe haben zuteil
werden lassen, lassen Sie die Frau hier in die
Monkeewrench-Unterlagen sehen, bevor sie wieder abreist. Sie ist
außerhalb des FBI eine der größten Koryphäen
in der Erstellung von Täterprofilen, die wir haben, und Sie
könnten weiß Gott jede kompetente Hilfe gebrauchen, die
Sie kriegen können.»
    «Werde ich auf
jeden Fall machen.» Magozzi lächelte verbindlich.
«Wir haben nicht die geringsten Probleme damit, unsere
Erkenntnisse mit anderen Behörden zu teilen.» Bei dieser
Stichelei verengten sich Shafers Augen ein wenig, und dann machten
er und sein Kampfhund kehrt und verschwanden.
    «Arschgeigen», knurrte
Gino in dem Moment, als die Tür hinter ihnen zuging.
«Hast du diesen mickrigen Schnellhefter gesehen, den sie uns
als ihre Akte andrehen wollten?» Magozzi sah Sharon leicht
verwirrt an. «Sie sind vom FBI?»
    «Nein …
na ja, manchmal berate ich die Leute dort.» Ihr Blick huschte
seitlich zu Halloran, der seinen Mund nicht wieder
zubekam.
    «Und wessen Name
gehört jetzt tatsächlich zu den Fingerabdrücken,
derentwegen sich die Jungs so aufregen?», fragte
Bonar.
    Magozzi und Gino sahen
einander an. «Der Name von einem Partner bei
Monkeewrench», sagte Magozzi schließlich.
    Bonar neigte den Kopf,
wartete kurz und sagte dann: «Okay.»

 
    Kapitel 41
    Sie saßen in
einer großen runden Nische im hinteren Bereich des Diners und
tranken Kaffee, während Magozzi und Gino sich darin
abwechselten, die gesamte Ermittlung von Beginn an zu skizzieren,
und das eher noch für Sharon als für Halloran oder Bonar,
die ja schließlich von Gloria umfassend bedient worden
waren.
    Es war schon sehr
eigenartig, dachte Magozzi, dass er das Gefühl hatte, schon
seit ewigen Zeiten mit diesem Fall zu leben, und es dann kaum
fünf Minuten dauerte, alles darzulegen, was er wusste.
      
    Alle verstummten, als
eine Kellnerin, die auf die sechzig zuging, mit roter Perücke
und in grasgrüner Uniform eilfertig ankam und ihnen genug
Cholesterin auftischte, um eine Footballmannschaft umzubringen:
Würstchen, Speck, Spiegeleier, Pfannkuchen, die in Butter
schwammen ­ und das allein auf Bonars Teller. Magozzi sah auf
seinen trockenen Muffin mit schwarzem Kaffee hinunter und erwog
Selbstmord.
    «Du liebe
Güte, Mister FBI-Mann, viele Bundesbeamte verirren sich nicht
zu uns

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