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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Limousinen, von
denen einige mit offenen Türen und laufenden Motoren
anscheinend einfach abgestellt worden waren. Hubschrauber der
Nachrichtensender schwebten über dem Schauplatz und suchten
ihn mit großen beweglichen Scheinwerfern ab, wobei ihre
Rotoren die kalte Nachtluft mit jenem rhythmischen Knattern
peitschten, das man nur zu gut aus dem Soundtrack von Kriegsfilmen
kennt. Überall drängten sich Menschen: uniformierte
Polizisten, Zivilbeamte, Kriminaltechniker sowie eine ganze Menge
gestresst wirkender Zivilisten, von denen es wimmelte. Die
dreistesten von ihnen brachen durch die Büsche zu beiden
Seiten des Kontrollpunktes für Fahrzeuge, um zur Anlegestelle
zu gelangen.
    Magozzi
manövrierte den alten Ford durch dieses Labyrinth aus Menschen
und Fahrzeugen, bis er vor dem kleinen Holzhäuschen hielt, das
von Chiltons Männern errichtet worden war. Durch die
Windschutzscheibe sah er, wie uniformierte Polizisten zusammen mit
Chiltons Männern vergeblich versuchten, Schaulustige und
Medienleute vom Parkplatz fernzuhalten. Die Sperren hatten zwar
verhindert, dass die Nachrichtenleute mit ihren Autos einfach auf
den Platz fahren konnten, aber Reporter und Kameraleute mit
Handgeräten waren überall. Sie brüllten in ihre
Mikrofone, um einander in Live-Berichten zu übertönen,
mit denen ihre TVStationen das normale Programm
unterbrachen.
    Schon unter normalen
Umständen hätte nur eine Invasion der Marsmenschen den
Hochzeitsempfang der Hammonds als Aufmachermeldung in den
Zehn-Uhr-Nachrichten verdrängen können. Mit einem Mord
als Beigabe war eine Topquote garantiert. Magozzi nahm an, dass in
ihrem nachrichtensüchtigen Bundesstaat bestimmt achtzig
Prozent der Bevölkerung in diesem Moment das Spektakel live
miterlebten. Und zu diesen achtzig Prozent zählte
wahrscheinlich auch der Killer.
    Ein Mann im Smoking
mit dem Gesicht eines Auftragsmörders klopfte an die
Fensterscheibe. Magozzi erkannte eine Argo-Anstecknadel, die ein
Loch ins Revers seines Tausend-Dollar-Anzugs gestochen hatte. Er
drehte die Scheibe runter, zeigte seine Dienstmarke und deutete
dann mit dem Daumen über die Schulter nach hinten. «Wer
gehört denn zu all den Autos?»
    «Verwandte,
Freunde, was weiß ich», sagte der Mann missmutig.
«Auf dem Kahn da hat doch jeder zum Handy gegriffen, kaum
dass die Leiche entdeckt worden war. Der große Lexus da
drüben?»
    «Ja, hab ich
gesehen.»
    «Kam angefahren
wie ein Panzer, hat einen unserer Jungs am Knie erwischt, als er
ihn anhalten wollte. Mutter von irgendeinem Jugendlichen auf der
Party, und wir hätten sie erschießen müssen, um sie
am Durchkommen zu hindern.»
    «Red lässt
euch niemanden erschießen?» Der Typ brachte
tatsächlich ein Grinsen fertig, aber dadurch wirkte sein
Gesicht auch nicht menschenfreundlicher. Er sah immer noch aus wie
ein Auftragskiller.
    Magozzi parkte
zwischen zwei Streifenwagen und schloss seinen Wagen ab. In zwanzig
Meter Entfernung spuckte der Raddampfer ab und zu einen bereits
verhörten Partygast aus, einen Leckerbissen für die
Piranhas von der Presse. Verstört davon, dass ihre Party eine
solche Wendung genommen hatte, und geblendet von den Scheinwerfern
der Kameras, wirkten die Reichen und Mächtigen schwach und
trotz ihrer Designerroben und Smokings überraschend
verletzlich. Die meisten standen da wie begossene Pudel und
ließen das Gewitter laut gebrüllter Fragen auf sich
niederprasseln, aber eine ältere, mit Juwelen behängte
Frau, die Magozzi bekannt vorkam, ließ sich ein solches
Benehmen nicht bieten. Als die besonders penetrante Reporterin von
Channel 10 ihr zu nahe kam, stieß die Frau sie so energisch
von sich, dass sie auf dem aufdringlichen kleinen Arsch landete.
   
     
    Magozzi erkannte
schließlich in der Frau die Mutter des Bräutigams
wieder. «Recht so, Lady», pflichtete er ihr
flüsternd und mit einem boshaften Lächeln bei, voller
Freude darüber, dass endlich jemand getan hatte, wonach ihm
schon seit Jahren war. Er war kaum zwei Schritte von seinem Wagen
entfernt, als der Mob frische Beute witterte und über ihn
herfiel. Er hob eine Hand, um seine Augen vor dem gleißenden
Licht eines guten Dutzend Kameras zu schützen, und verzog das
Gesicht wegen des plötzlichen Geschreis. Es waren zu viele
Fragen, um sie in eine Ordnung zu bringen, und er wollte sich schon
unter Zuhilfenahme seiner Ellbogen durch die Reportermeute boxen
­ ohne Rücksicht auf die schon lange bestehende Politik
seiner Dienststelle, der Presse stets

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