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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Mann tauschen wollen. «Wie schlägt sich
Red? Ich hab ihn gar nicht gesehen, als ich an Bord
war.»
    «Du kennst doch
Red. Meister der Détentepolitik. Ich finde ja, dass er als
Sicherheitsmann sein Talent verschwendet. Er sollte lieber Diplomat
werden.»
    «Irgend 'ne
Ahnung, wen man für das hier verantwortlich machen wird? Ich
mein, wenn es sich rumspricht, werden die Leute sich fragen, wieso
dreißig bewaffnete Profis vor Ort, die auch noch vorgewarnt
waren, das hier nicht haben verhindern
können.»
    «Da kommt jetzt
die gute Nachricht. Anant sagt, das Opfer ist wahrscheinlich schon
stundenlang tot gewesen, nämlich lange bevor hier jemand
auftauchte. Kapitän Magnusson hat sein Privatklo bei der
Besichtigungstour mit keinem Wort erwähnt. Das winzige Ding
mit einer von diesen Falttüren aus Plastik ­ alle haben
gedacht, es ist ein Wandschrank. Natürlich ist Unwissenheit
keine Entschuldigung ­ sowohl Argo wie unsere Jungs waren auf
Inspektionsrunden, bevor der erste Gast eintraf. Aber Red schiebt
die Schuld nicht auf andere, und wir tun es auch nicht. Wir
drücken alle nur die Daumen und hoffen, dass es im Eifer des
Gefechts untergeht, wenn du verstehst, was ich meine.»
Magozzi nickte. «Was hast du sonst noch
erfahren?»
    «Sicher
weiß ich nur, dass Hammonds Anwälte die ganze Nacht
damit verbringen werden, so ungefähr zweiundfünfzig
Klagen vorzubereiten. Würde mich gar nicht überraschen,
wenn Hammond die Erbberechtigten des Toten auf Schmerzensgeld wegen
seelischer Grausamkeit verklagen würde, weil der die Frechheit
besessen hat, sich umbringen zu lassen. Aber natürlich kommt
er mit nichts durch, denn Hammond wurde vorgewarnt und hat sich
nicht darum gekümmert.» Magozzi grinste. «Also
wird Hammond damit rechnen müssen, selbst verklagt zu
werden.» Gino zwinkerte ihm zu. «Sagen wir mal, er wird
auf jeden Fall herausfinden, wer seine wahren Freunde sind. Wenn er
denn welche hat. Scheiße, vielleicht verklag ich ihn sogar
auf Schadenersatz ­ ich hab gerade Helen bei ihren Hausarbeiten
für Geschichte geholfen, als der Anruf kam. Was ist, wenn sie
morgen die Arbeit verhaut? Das wird sie so aus der Bahn werfen,
dass ihre Leistungen in den anderen Fächern auch nachlassen
und dass sie von keinem College angenommen wird ­ wir reden
also von ganz erheblicher Minderung des erhofften Lebensstandards.
Aber politische Manöver und Schadenersatzprozesse beiseite
­ hier kommt der Knüller, direkt vom Grimm Reaper und
deinem Hindu-Kumpel.    
     
    Dieselbe Scheiße
wie vorher-, meine Worte, nicht ihre ­ Geschoss vom Kaliber .22
in den Kopf. Mit einem neuen Aspekt. Der Typ hat eine frische
Bisswunde an der Hand.
    Wahrscheinlich erst
Minuten vor dem Tod zugefügt.»
    «Ist ja toll.
Unser Mann entwickelt Phantasie.»
    «Ja, das fand
ich auch. Und war schon begeistert, dachte, vielleicht kriegen wir
DNS, einen Gebissabdruck, den wir mit anderen vergleichen
können, so was eben, und dann sagt mir Anant, er glaubt, das
Opfer hat sich selbst gebissen.»
    «Was?»
    «Ja. Der Typ hat
einen ziemlich heftigen Überbiss und dazu schiefe
Eckzähne. Der Abgleich stimmt.»
    «Möchtest
du mir vielleicht auch erklären, warum das Opfer sich selbst
gebissen hat?»
    «He, es ist
spät, ich bin müde, und in das Problem werd ich mich
nicht mehr reinschaffen. Rambachan reimt uns mit Sicherheit was
zusammen. Das schafft er doch immer.» Magozzi sah seinem
Partner über die Schulter und erblickte die hoch gewachsene,
schlaksige und unverkennbare Gestalt des Gerichtsmediziners.
Gesenkten Kopfes und mit flatternden Rockschößen schritt
er auf dem Außendeck des Raddampfers auf und ab,
unzweifelhaft auf der Suche nach Hinweisen, deren Existenz Magozzi
kaum erahnen konnte. Als er einen Blick des Mannes auffing, winkte
er ihn zu sich herunter. Rambachan hob einen Finger und marschierte
von neuem los. Magozzi wandte seine Aufmerksamkeit wieder Gino zu.
«Wie gehen denn die Vernehmungen voran?» Gino schnaubte
zornig und stieß mit den Spitzen seiner langschäftigen
Stiefel Eis vom Asphalt. «Langsam. Die Leute sind panisch
auseinander gestoben wie die aufgescheuchten Hühner, als sie
die Streifenwagen gesehen haben.» Er sah gereizt zu den
aufblitzenden Lichtbalken auf den Autos. «Kann nicht mal
jemand die verdammten Dinger abstellen?», schimpfte er
einfach so in die Gegend. «Es hat allein eine halbe Stunde
gedauert, die Leute zu zählen. Über dreihundert
Gäste.
    Und jeder einzelne
davon hasst mich inzwischen.»
    «Da hast

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