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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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sind eben zur
Vordertür reinmarschiert. Alle fünf auf einmal.»
Magozzi runzelte die Stirn. «Du hast ihnen doch gesagt, sie
sollen um zehn hier erscheinen, stimmt's?»
    «Stimmt. Die
sind ja kaum zu bändigen.» Magozzi zuckte mit den
Achseln. «Lass sie warten.»

 
    Kapitel 26
    Da der
größte Teil der Leute bei der Besprechung des
Sonderdezernats war, hatte Gloria den Raum des Morddezernats ganz
für sich allein, es sei denn, man zählte Roger Delaney
mit, was sie jedoch nicht tat. Er war ein kleiner, aber umso
großspurigerer Mistkerl mit zurückgekämmtem
schwarzem Haar, schlechten Zähnen und dem Hang zum Betatschen
aller weiblichen Hintern. Das hätte ihn beinahe das Leben
gekostet, als er zum ersten und einzigen Mal Hand an ihren
hübschen schwarzen Arsch gelegt hatte. Er hackte hinten in
einer Ecke mit zwei Fingern auf seine Tastatur ein, während
Gloria über den Empfangstresen und die Telefone
wachte.
    Wegen der
Monkeewrench-Morde hatte sie bereits mehr als ein Dutzend Anrufe
bekommen. Möchtegernzeugen, die den Mörder im Traum
gesehen hatten oder mit Sicherheit wussten, dass ihr Schwager, ihr
Chef oder der Pizzabote die Verbrechen begangen hatten. Sie trug
alles sorgfältig in ihre Wachkladde ein, als sei es von Wert,
denn sie wusste sehr wohl, dass die Psychopathen, die so abgedreht
waren, dass sie Leute umbrachten, manchmal auch abgedreht genug
waren, die Cops anzurufen und darüber zu plaudern.
    Zwischen den Anrufen
war es so still, dass sie sehr genau das zögerliche Klappern
von Rogers Tastatur und zudem das sporadische Tröpfeln des
Wassers in einer Kaffeemaschine hörte, die seit Monaten nicht
mehr sauber gemacht worden war.
    Normalerweise
herrschte im Morddezernat hektisches Treiben. Detectives, deren
Fälle mangels neuer Spuren zeitweilig zu den Akten gelegt und
denen noch keine neuen zugeteilt worden waren, halfen beim
Rauschgiftdezernat, bei den Sexualverbrechen oder der
Bandenkriminalität aus, wenn die Leute auf den Straßen
eine Zeit lang genug Menschenverstand bewiesen, einander nicht
umzubringen. Die Ruhe machte Gloria jedenfalls nervös. Ebenso
wie der Wachhabende, der sämtliche Medienleute unten
zusammengepfercht hielt, und das an einem Tag, an dem sie sich
fürs Fernsehen extra aufgebrettert hatte: Die stattliche
Schönheit ihres schwarzen Körpers war in eine Kombination
aus Kaftan und Sari gewickelt, deren braune und orange
Farbtöne Afrika heraufbeschworen, obwohl sie das
Kleidungsstück im K-Mart erstanden hatte. Ihre wilde schwarze
Mähne hatte sie mit einem passenden Schal gebändigt, und
obendrein hatte sie sich zehn neue Fingernägel gegönnt,
deren Halbmonde auf mahagonifarbenem Emaillelack golden glitzerten.
Sie wusste ganz genau, dass die TV-Leute über sie herfallen
würden, denn sie waren allesamt so dämlich, auf alles zu
fliegen, was sie für ethnisch hielten, obwohl sie doch nicht
den geringsten Schimmer hatten. Doch zuerst musste sie denen unter
die Augen kommen.
    Sie trommelte mit den
langen Nägeln auf die Tischplatte, während sie sich einen
Vorwand auszudenken versuchte, mal schnell hinunter in den
Presseraum zu stolzieren. Da hörte sie Stimmen auf dem Flur
und spitzte die Ohren. Inzwischen war sie so begierig auf eine
Ablenkung, dass sie sogar mit einem heruntergekommenen Wirrkopf
vorlieb genommen hätte, der mit einem brandheißen Tipp
zum JFK-Attentat kam. Die erste Person, die zur Tür hereinkam,
war weiß und schlank und so angespannt, dass sie erst einmal
eine Urinprobe verlangt hätte, wenn die Frau ihr nicht offen
in die Augen gesehen und sie mit einem Kopfnicken
gegrüßt hätte. «Guten Morgen. Ich bin Grace
MacBride. Wir sind hier, um die Detectives Magozzi und Rolseth zu
treffen.»
    «Tut mir Leid,
aber die Detectives sind gerade in einer Besprechung
…» Die Worte erstarben ihr auf den Lippen, als die
Begleiter der Frau nacheinander eintraten. Der geschärfte
Blick ihrer braunen Augen schweifte über einen Kerl, der einen
hellgelben Lycra-Einteiler trug und so lang und dünn war, dass
man ihn beim Stabhochsprung als Stab hätte einsetzen
können, zu einem bärtigen Koloss von Mann in schwarzem
Leder und mit Pferdeschwanz, von dem zu einem blassen, mit einem
todschicken Anzug bekleideten Typen, der aussah, als sei er
Geschäftsführer von irgendwas, und ganz zum Schluss eine
wunderbar dicke Frau mit blitzenden Augen, die anmutiger stolzierte
als Gloria zu ihrer besten Zeit und von Kopf bis Fuß in
Glorias Lieblingsfarbe schimmerte ­ in

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