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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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erledigt aus.
    Magozzi sah sie
nacheinander an und versuchte es dann mit aufmunternder Lobhudelei.
«Ihr zwei habt gestern auf dem Dampfer gute Arbeit
geleistet.»
    «Richtig»,
ließ Freedman sarkastisch seinen tiefsten Bass vernehmen.
«Operation gelungen, Patient tot.»
    «Er war schon
lange tot, bevor ihr dort aufgetaucht seid», erinnerte ihn
Magozzi und sagte sich, dass sie zum Seelenklempner des Departments
gehen mussten, wenn sie noch mehr Streicheleinheiten brauchten. Im
Augenblick hatte er dafür keine Zeit. «Wilbur Daniels,
zweiundvierzig Jahre alt, identifiziert durch Fingerabdrücke
aus einer kurzen Dienstzeit während der achtziger Jahre bei
der Army. War nie verheiratet, und wir suchen noch immer nach
Verwandten. Er ist … war … bei Devon Office Supplies in
Washington sechs Jahre lang im Marketingbereich angestellt, und
unten wartet sein Chef wie auf heißen Kohlen darauf, endlich
vernommen zu werden.
    Wollen Sie da ran,
Louise?»
    «Und
ob.»
    «Beachten Sie,
dass Dr. Rambachan Spermaspuren in der Unterhose des Toten gefunden
hat und der Überzeugung ist, dass Wilbur Daniels noch kurz vor
seinem Tod ejakulierte. Er hat sich zudem selbst in die Hand
gebissen, wahrscheinlich in einer Art Rausch, und so ist allem
Anschein nach ein sexuelles Element im Spiel. Ob es jedoch mit dem
Mörder zusammenhängt oder nicht, können wir im
Augenblick noch nicht sagen.»
    «Also hat er
sich auf dem Klo vielleicht nur einen runtergeholt und sich dabei
eine kleine Überraschung in Form einer Kugel in den Kopf
eingehandelt», brachte Louise vor.
    «Schon
möglich. Oder vielleicht hat der Killer ihn auch mit der
Aussicht auf ein kleines Nachmittagsvergnügen dorthin
gelockt.»
    «Wenn unser
Täter ein Mann ist, macht das Daniels zur Schwuchtel»,
konstatierte Louise unverblümt.
    «Nicht gerade
politisch korrekt ausgedrückt, Louise», warf Gino
ein.
    Sie schüttelte
empört den Kopf. «Ich darf ja wohl noch Schwuchtel
sagen.» Sie wandte sich wieder an Magozzi.
    «Wenn er also
schwul war, was denken Sie? Vielleicht eine Serie von Verbrechen
aus Leidenschaft?»
    «Das lässt
sich noch nicht sagen», antwortete Magozzi. «Bis jetzt
haben wir keine Informationen über die junge Frau auf dem
Engel, und dafür, dass der Jogger etwa homosexuell war, gibt
es nicht das geringste Anzeichen. Dass es jedoch bei Wilbur Daniels
der Fall gewesen sein könnte, müssen wir eventuell als
Möglichkeit im Kopf behalten, wenn wir zu rekonstruieren
versuchen, was er gemacht hat, bevor er den Raddampfer betrat. Und
das bringt uns zur Seite drei des Autopsieberichts.
Mageninhalt.»
    «Hilfe, ich hab
noch nicht gefrühstückt», stöhnte Detective
Peterson. Er war kürzlich aus St. Paul hierher versetzt
worden, spindeldürr und so leichenblass, dass Magozzi annahm,
ihm sei seit Jahren kein Stück Fleisch mehr über die
Lippen gekommen.
    «Okay, es
befanden sich Bier und acht zum größten Teil unverdaute
Mini-Corndogs im Magen des Opfers. Genau diese Art von
Mini-Corndogs wird in Steamboat Parker's Grill unten am Fluss und
sonst nirgends in der Gegend serviert. Weniger als eine Stunde
bevor man ihn auf dem Dampfer erschossen hat, ist er dort gewesen.
McLaren, du kreuzt dort mit seinem Foto auf, sobald sie das Lokal
öffnen. Vielleicht erinnert sich jemand an ihn oder, besser
noch, an einen etwaigen Begleiter.
    Wenn, dann stehen die
Chancen gut, dass der unser Killer ist, und wir können
für die Medien ein Phantombild anfertigen lassen.» Aaron
Langer kam in schwarzem Mantel und mit Lederhandschuhen forschen
Schritts von draußen herein. Seine Augen waren lila
gerändert, und er schwenkte ein Blatt Papier.
    «Tut mir Leid,
dass ich so spät komme, aber wir haben gerade eine
mögliche Identität für die junge Frau vom Friedhof
gefunden. Damit sollten wir arbeiten können.»
    «Ausgezeichnet.
Erzählen Sie uns, was Sie haben.» Langer streifte sich
die Handschuhe ab, stellte sich in Rednerpositur und sprach in den
Raum. «Die Vermisstenstelle bekam gestern einen Anruf von den
Mounties. Ein Ehepaar aus Toronto meldete seine
achtzehnjährige Tochter als vermisst, nachdem diese einen
Greyhound-Bus nach Denver über Minneapolis bestiegen hatte.
Der Bus machte vorgestern Abend Zwischenstation am Busbahnhof in
der Innenstadt.»
    «Am Abend des
Friedhofmordes», warf Magozzi ein.
    «Genau. Der Name
der jungen Frau ist Alena Vershovsky.
    Zusammen mit ihren
Eltern wanderte sie vor fünf Jahren aus Kiew ein. Ihre Eltern
sind beide Programmierer, was

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