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Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren

Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren

Titel: Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Wein
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Atmosphäre so durchführen, dass ihre Ausbildungsinhalte für die Kinder nicht nur attraktiv, sondern vom Standpunkt des Lernens aus auch effektiv sind. Ihre Aufgabe ist es, die Kinder in den wenigen, zur Verfügung stehenden Stunden auf die Ansprüche vorzubereiten, die sie in den von ihnen bestrittenen Wettspielen antreffen werden.
    Leider aber gibt es immer noch zu wenig Fußballschulen, die einer optimalen Ausbildung der jungen Spieler Vorrang vor dem Gewinnen um jeden Preis geben. Häufig kann man beobachten, dass energiegeladene, hoch motivierte und ballgewandte Talente von der Bildfläche verschwinden, weil sie mit längst überholten Lehrmethoden und Unterichtsstilen konfrontiert wurden, die sie in ihrer Entwicklung eher negativ als positiv beeinflussten.
    „ Wenn es heute keine Vielfalt von Ansichten und Meinungen geben würde, dann wären die Leute verloren.
    Jean Monnet, Gründer der EWG “
    Viele Fußballschulen werden auch mehr als Kinderhort denn als Ausbildungsstätte angesehen, wo die Eltern ihre Kinder am Wochenende „parken”. Hier kommt man über das Lernen, „WIE” etwas gemacht wird, nicht hinaus und gibt den Fragen, „WO”, „WANN und „WARUM” eine Technik oder Aktion am besten auf dem Feld angewandt werden sollte, wenig Aufmerksamkeit. Anstatt das Spiel dem entsprechenden Entwicklungszustand des Kindes anzupassen, muss sich dieses immer noch dem Fußballspiel anpassen.
    Zusammenfassend muss gesagt werden, dass in vielen Fußballschulen noch immer das Einüben von technisch-taktischen Einzelelementen (analytisches Vorgehen) dem Spiel (oder der globalen Lehrmethode) vorgezogen wird. Bedingt durch die geringe Variabilität in der Auswahl der Ausbildungsinhalte beim analytischen Vorgehen, tritt schnell Langeweile ein, statische Spielsituationen dominieren genauso wie die Autorität des Lehrers, was zusammen mit der unveränderbaren Struktur der Wettkämpfe dazu führt, dass die aufgeweckten, spritzigen Spieler schnell ermüden, weil ihnen neue Reize und Anregungen fehlen, um ihr Leistungspotenzial zu entwickeln. Alle diese Mängel führen dazu, dass viele junge Spieler im Alter zwischen 16 und 17 Jahren den Fußballsport für immer verlassen.
    Im Folgenden werden einige organisatorische und psychopädagogische Gesichtspunkte erwähnt, die den Verantwortlichen der Fußballschule in seiner wichtigen Arbeit eine Hilfestellung geben sollen.



3 Vitale Bedürfnisse junger Fußballspieler
1. Das Bedürfnis nach Sicherheit
    Der junge Spieler benötigt auch im Training eine vertraute, ihm angenehme Atmosphäre, weil diese ihm Sicherheit und Selbstvertrauen gibt. Seine Beziehungen zu den Lehrern und Mitspielern sollten so sein, wie er es auch in seiner Familie gewohnt ist. Es ist deshalb empfehlenswert, weder den Ort des Trainings noch seinen Trainer häufig zu wechseln. Darüber hinaus sollte der Trainer das Lernen von neuen Erfahrungen häufig mit Spielen und Übungen einleiten, deren Grundformen den Schülern bereits bekannt sind, denn das Lernen sollte immer an bereits gemachten Erfahrungen und Erkenntnissen anknüpfen, weil es dann leichter fällt.
    Im Training sollten Regeln angewandt werden, die gewalttätige und gefährliche Situationen vermeiden helfen, und das Trainieren sollte immer auf dafür geeigneten Spielflächen (z. B. keine Steine) durchgeführt werden, um Unfällen vorzubeugen.
2. Das Bedürfnis, eigene Erfahrungen zu gewinnen
    Nichts kann vollständig verstanden werden, wenn es vorher nicht geübt wurde. Anstatt den jungen Spielern zu sagen, was sie tun müssen, wäre es angebrachter, ihnen zu erlauben, die Probleme, die ihnen der Trainer stellt, selbst zu lösen. Die jungen Spieler haben nicht nur das Recht, die Welt, sondern auch den Sport und das Fußballspiel selbst zu entdecken, ohne dabei dauernd instruiert zu werden. Infolgedessen bevorzugt es der junge Spieler, mehr angeregt als angewiesen zu werden, was der Trainer durch eine große Vielzahl von vereinfachten Spielen und vielseitigen motorischen Fertigkeiten erreicht, die den intellektuellen und körperlichen Fähigkeiten der Schüler perfekt angepasst wurden. Die Möglichkeit, in jedem Training und Wettkampf neue Erfahrungen zu sammeln, entwickelt die Spielintelligenz des jungen Spielers, der, anstatt den Anordnungen seines Trainers zu gehorchen, dazu ermutigt wird, selbst zu entscheiden.
3. Das Bedürfnis, dass seine Anstrengungen auch anerkannt werden
    Für jeden jungen Spieler ist es motivierend, wenn seine

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