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Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall

Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall

Titel: Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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Einwand. »Gut. Vielleicht hast du recht. Ruf die Sprechstundenhilfe von Kowalski an und lass dir die Patientendatei schicken.«
     
    Hajo Mangold kehrte mit neuem Schwung ins Büro zurück und Nachtigall ärgerte sich über sich selbst, als er sich dabei ertappte, wie er versuchte, Alkohol zu erschnuppern. Aber – bildete er sich das ein oder lag da ein leichter Hauch von Obstbrand in der Luft?
    »Ankekatrin Kruse liegt auf der Normalstation. Und mein Alkoholspiegel wurde mit 0,07 Promille festgestellt.« Etwas zerknirscht fügte er nach einer Pause an: »Das war nun wirklich eine komplette Eselei! Ich habe sie retten wollen – und nun behauptet sie, der Unfall sei passiert, weil sie sich gegen meine Hand auf ihrem Oberschenkel zur Wehr gesetzt habe! Wie soll ich das Irmchen erklären?«
    »Wenigstens ist der Vorwurf der Alkoholfahrt vom Tisch.«
    »Da ist nichts dran. Das könnt ihr nun glauben oder eben nicht.«
    Michael Wiener machte Nachtigall hinter Mangolds Rücken ein Zeichen und verschwand leise aus dem Büro.
    »Es wird ein Disziplinarverfahren geben. Und – bisher bin ich nicht suspendiert. Lass uns das Thema wechseln!« Er atmete einmal tief durch und fuhr ruhiger fort: »Wir haben inzwischen einen Zeugen, der Schaber in der Gasse gesehen hat. Er gab zu Protokoll, der Mann sei ihm aufgefallen, weil er kurz zuvor sein Foto in der Zeitung gesehen hatte. Offenbar stand Schaber unter einer schwachen Straßenlaterne, sein Gesprächspartner leider nicht. Der Zeuge ist sich aber sicher, dass es einen gegeben haben muss, er hörte, wie gelacht wurde.«
    »War der Begleiter ein Mann oder eine Frau?«
    »Bedauerlicherweise konnte der Zeuge dazu keine Angaben machen«, seufzte Mangold. »Er meint aber, sich erinnern zu können, dass Schaber von den alten Zeiten sprach. Ihm kam es so vor, als habe er zufällig jemanden getroffen, den er von früher kannte. Weil er nicht lauschen wollte, schloss der Mann das Fenster leise und kehrte wieder zum Fernsehprogramm zurück. Manchmal kann gute Erziehung ein echtes Hindernis für gute Polizeiarbeit sein.«
    »Der Zeuge konnte ja nicht wissen, dass seine Beobachtung zu spannenderen Ereignissen gehörte, als er sie je im Fernsehen zu Gesicht bekommen würde. Sonst hätte er sicher gut zugehört«, grunzte Nachtigall gereizt. »Allerdings ergibt sich eine Parallele durch die aufgeschnappten Worte zu Kowalski. Der hat sich mit seiner Begleitung ebenfalls über alte Zeiten unterhalten – und gelacht wurde auch.«
     
    »Versuchen wir es noch einmal.« Peter Nachtigall schlug die Seite auf dem Flipchart um. »Was kommt dabei raus, wenn wir eines der Opfer ins Zentrum rücken und nicht das Internat?« In der Mitte des Blattes entstand ein Oval. Nachtigall schrieb Roland Keiser hinein.
    »Er kannte Schaber, war mit Patricia Klever verbandelt und locker mit Manuela Winter bekannt – aber nicht mit Wladimir Kowalski. Dem ist er nur ein einziges Mal begegnet. Oder wir wissen es bloß noch nicht«, fasste Mangold zusammen.
    »Die beiden jungen Frauen kannten sich vom Sport, was aber nicht bedeuten muss, dass sie auch befreundet waren. Vielleicht eher Konkurrentinnen.«
    »Sabine Wernke kannte alle – und sie lebt«, gab der Dresdner Ermittler zu bedenken.
    »Aber es muss ein Motiv aus der Vergangenheit geben. Schaber war seit 20 Jahren nicht mehr hier«, insistierte Nachtigall und sehnte sich mehr denn je nach Albrecht Skorubski und dessen manchmal völlig neuem Blickwinkel.
     
    30 Minuten später wurde die Tür zum Büro aufgerissen.
    Schon am Strahlen in Wieners Augen war zu erkennen, dass er ein Stück weitergekommen sein musste, während die beiden Kollegen sich festgebissen hatten.
    »Ich hab was«, verkündete er sofort. »Ich hab Dr. Pankratz das Foto von Patricia Klever gezeigt. Und er meint, er könne sie zwar dadurch nicht abschließend identifizieren, aber eine deutliche Ähnlichkeit bestünde sehr wohl. Also habe ich den Hausmeister informiert und ein Team des Erkennungsdienstes losgeschickt, denen der Hauswart aufschließen wird. Sie werden eine Probe Vergleichs-DNA sicherstellen und an die Rechtsmedizin weitergeben. Dann ist es amtlich. Aber das ist noch nicht alles! Ich hab die Sprechstundenhilfe von Kowalski angerufen, Sofie Meyer. Es gibt eine Patientenakte Patricia Klever im Aktenschrank der Praxis.«
    »Reicht die so lange zurück? Oder haben die beiden sich erst kürzlich kennengelernt?«
    »Das klär ich glei’ selber! Ich fahr schnell ’nüber und hol

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