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Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall

Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall

Titel: Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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hinter sich. Nur seine lauten Schritte verrieten seine Wut.
    »Puh! 180 Grad Celsius wären ein Kälteschock für ihn«, feixte Wiener.
    »Schluss für heute. Ich habe Conny versprochen, heute wirklich mal Pause zu machen.«
    »Pause?« Michael Wiener konnte es kaum glauben.
    »Na ja«, druckste Nachtigall herum, »Conny wollte es so gern. Also habe ich ihr zum Geburtstag einen Tanzkurs geschenkt. Lateinamerikanische Tänze.«
    »Viel Spaß! Rumba, Samba, Cha-Cha-Cha?«
    »Ja, wirklich. Sie tanzt richtig toll – und ich werde es noch lernen.«
    Wiener staunte. Er konnte sich den schweren, großen Hauptkommissar nur mit Mühe als Hüften schwenkenden, heißblütigen Latin Dancer vorstellen.
    »Wo tanzt ihr denn? Breitscheidstraße?«
    Nachtigall nickte.
    »Da waren Marnie und ich auch. Aber das ist ja schon wieder zwei Jahre her«, stellte Wiener mit leisem Erstaunen fest.
    »Bevor ich gehe, noch schnell: Ich war heute bei der Adresse von Manuela Winter. Das Mädchen ist schon vor Jahren gestorben. Angeblich ermordet. Der Täter wurde nach Angaben der Mutter nie gefasst und ist wohl inzwischen ebenfalls verstorben. Mir lässt das keine Ruhe. Michael, könntest du morgen nach Informationen dazu suchen?«
     
    Nachtigall begleitete Hajo Mangold bis zum Ausgang. »Wie kommst du denn jetzt nach Dresden zurück?«
    »Gar nicht. Ich bleibe, bis der Fall gelöst ist. Über mein Mobiltelefon kannst du mich jederzeit erreichen.«
    »Und wo wohnst du?«, erkundigte sich Nachtigall.
    Doch Mangold hatte sich bereits umgedreht und verschwand in der nächsten Gasse.
    Besorgt sah Nachtigall ihm nach.
     
    Der Schatten hat lange gewartet.
    Wenn er aber die Chance jetzt nicht nutzt, kommt womöglich keine zweite mehr.
    Die Mutter ist unterwegs, er hat sie mit dem Auto davonfahren sehen.
    Schnell rekapituliert er seinen Plan. Es wird funktionieren.
    Er hat jeden ihrer Schritte überwacht. Er weiß, wie sie tickt, wie sie reagieren wird.
    Entschlossen überquert er die Straße und bewegt sich dabei selbstverständlich und zielstrebig. Niemand wird sich später an eine verdächtige Person erinnern können, die am späten Nachmittag diesen Weg genommen hat. Der Schatten drückt ohne jedes Zögern auf den Klingelknopf.
    Fast sofort ertönt ein Summer, die Tür springt auf. Sie hat nicht einmal gefragt, wer da hereingelassen werden möchte. Erwartet sie jemanden?
    Das ist nicht günstig, aber nun auch nicht mehr zu ändern.
    Er weiß natürlich, dass sie im zweiten Obergeschoss wohnt. Ohne Hast erklimmt er die Treppen. Als er endlich ihre Wohnung erreicht, erwartet ihn wieder eine Überraschung. Die Tür steht offen!
    Mit der rechten Hand schubst er sie leicht an, sie schwingt geräuschlos auf. Musik klingt in den Hausflur. Rasch tritt er ein und schiebt die Tür hinter sich zu.
    Wen auch immer sie erwartet hat, denkt der Schatten zufrieden und mit Vorfreude, jetzt trifft sie ihren Henker.
    Als Kiri aus der Küche ins Wohnzimmer kommt, bleibt ihr nicht einmal genug Zeit, zu erschrecken.
    Dunkelheit.
     
    Peter Nachtigall schwitzte.
    Das ärgerte ihn gewaltig und er schwitzte noch mehr.
    Als er vor Jahren Cha-Cha-Cha getanzt hatte, war das ohne Schweiß und Kurzatmigkeit gegangen.
    »Ach, mein geliebter Hauptkommissar«, riet ihm Conny, »entspanne dich. Es ist das erste Mal. Mit jeder Stunde wird es besser. Dir ist nur so heiß, weil du krampfhaft versuchst, keinen Fehler zu machen.« Schalk funkelte in ihren Augen.
    »Das sind für einen bodenständigen Beamten ziemlich ungewöhnliche Schrittfolgen. Viel komplizierter, als nur geradeaus zu gehen.«
    »Aber das weiß ich doch. Deshalb habe ich uns vorhin bei unserem sympathischen Tanzlehrer eine Übungs-CD gekauft. Mit der Zeit lernst du es schon. Gar nicht lang, und es ist deine Lieblingsbeschäftigung«, kicherte Conny liebevoll. »Es ist nur Spaß – keine Schrittfolgenermittlung.« Sie schmiegte sich etwas enger an seinen Brustkorb und flüsterte: »Übrigens – wir sind hoffnungslos aus dem Takt.«
     
    Der Schatten wartet. Er hat seine Beute sicher verschnürt, wie eine Spinne ihren Futtervorrat im Kokon. Ein Entkommen ist ausgeschlossen.
    Sicher wird es gleich klingeln. Der Tisch ist für zwei gedeckt.
    Tja – die finstere Gestalt grinst zufrieden, aus dem gemütlichen Kaffeeklatsch mit Freundin wird wohl nichts werden! Der Schatten beschließt, die Zeit zu nutzen.
    Er überprüft die Fesseln und den Sitz des Knebels. Sie bekommt ausreichend Luft, stellt er fest. Das muss

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