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Spielzeugsoldaten

Spielzeugsoldaten

Titel: Spielzeugsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Filipa Leemann
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Ehre.“
    Raku stockte für einen Augenblick als sie den Titel hörte mit dem sie der Novize bedachte. Doch sie fing sich, bevor sie erschrecken konnte: Sie würde sich damit auseinander setzen und sie würde die Hilfe der Mönche dazu brauchen.
    Die Kammer des Abts lag nahe dem Hauptversammlungsraum. Er verbeugte sich galant, als er Raku sah. Er nickte ihr zu und sie lächelte. Es war lang her. Sie ging zum ihm, faltete ihre Hände vor der Stirn und verbeugte sich ebenfalls.
    „Herj-seschta hesi em anch. Ich freue mich euch wieder zu sehen.“
    Er schmunzelte fröhlich und bot Raku einen Stuhl an.
    „Und ich habe gewusst, dass ich dich wieder sehen werde. Setz dich und erkläre mir was passiert ist!“
    Der Mönch, der sie zum Abt gebracht hatte, nahm ihr das Gepäck ab und blieb bei der Tür stehen. Er beobachtete die beiden aufmerksam.
    Raku war erstaunt, dass der Abt scheinbar um kein Jahr gealtert war. Er war noch immer ders elbe Mann, der sie vor beinahe fünf Jahren verabschiedet hatte, derjenige, der ihr geholfen , der an sie geglaubt und der ihr Dinge zu erklären versucht hatte, die sie noch immer nicht richtig begriff. Seine Gegenwart strahlte eine ungeheur e Wärme und Gelassenheit aus . Es war genau wie damals. einahe war es , als sei sie nie gegangen. Eine ganz sonderbare Vertrautheit schlich sich ein.
    „Ich bin vor etwa zwei Wochen mit meiner Einheit in einen Hinterhalt geraten. Es gab keinen Ausweg mehr und ich habe aufge geben und bin davongelaufen. I ch bin desertiert.“
    Er nickte wissend.
    „Dein Militär wird nach dir suchen, so wie sie es schon einmal getan haben.“
    „Ja, aber sie werden mich nicht hier suchen.“
    „Das weiß ich. Ich nehme an, du wirst in Geison bleiben müssen, wenn du einer Haftstrafe entgehen willst.“
    „Ich weiß, dass es Schwierigkeiten geben wird. Ich-“
    Er unterbrach sie.
    „Nein, nein. Warte! Bitte, lass uns später all diese Dinge besprechen. Ich möchte alles ganz genau wissen, die Gründe für dein e Flucht, deinen Weg hier her, um alles andere kümmere ich mich dann. Jetzt “, er musterte sie, „solltest du dich aufwärmen und etwas essen. Danach reden wir!“
    „Es gibt viel zu erzählen.“
    Raku lächelte matt, bei dem Gedanken daran was ihr in den letzten Tagen alles widerfahren war und daran wie unwirklich ihr dies alles jetzt erschien, wo sie hier war.
    „Das glaube ich gerne. Sag mir nur noch eines, bevor du gehst: Wer ist die junge Frau, die bei dir ist?“
    „Juli. Ihr Name ist Juli.“
     
    ~*~
     
    Der junge Arzt trug ein Gewand wie alle anderen Mönche. Eine kleine Brille saß vorn auf seiner Nasenspitze und als er lächelte, gab er eine Reihe blendend weißer Zähne frei. Er verbeugte sich vor dem anderen Mönch, Juli aber reichte er seine Hand, so wie es in Patrona üblich war.
    „Hallo, meine Name ist Sutech.“
    „Mein Name ist Juli.“
    Juli hatte sich eigentlich nicht mehr überraschen lassen wollen, wenn es um dieses Land ging, sie hatte alle Vorurteile ablegen wollen und es einfach auf sich wirken lassen, aber es war ihr nicht gelungen. Der Mönch sprach ihre Sprache? Er hatte ihre Verwunderung bemerkt und sein Lächeln wurde ein wenig breiter.
    „Ich bin ein gebildeter Mann, natürlich spreche ich eine Fremdsprache, das tun die meisten hier von uns. Nur sprechen nicht alle die Sprache Patronas. Sie ist auf grund des Krieges etwas unpopulär geworden. Setzen S ie sich doch!“
    Ihre Verwirrung schien ihn zu amüsieren. Er musterte sie aufmerksam und gab ihr Gelegenheit sich ein wenig an die Situation zu gewöhnen.
    „Es tut mir Leid, ich wollte nicht unhöflich sein.“
    „Da mach en S ie sich mal keine Sorgen. N ur “, er atmete etwas tiefer ein, „finden S ie nicht auch, dass diese Felle der Nomaden etwas seltsam riechen?“ 
    Nur sein freundliches Gesicht und das Schmunzeln, das auf seinen Lippen spielte, hielt sie davon ab rot zu werden. Sie begriff, dass er nur versuchte, ihr die Bedenken zu nehmen. Tatsächlich hatte er Recht , das Fell das noch immer um ihre Schultern lag , verströmte einen sehr penetranten, feuchten Geruch, der ihr draußen in den Bergen gar nicht aufgefallen war. Der Raum war warm genug, um es abzulegen und so schälte sie sich aus dem schweren Fell und legte es über den Stuhl, während Sutech sich dem anderen Mönch zuwandte und ihm in ihrer Sprache etwas sagte, worauf der andere Mönch den Raum eilig verließ.
    „Aha und da haben wir dann ja auch gleich den Grund, warum sie hier

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