Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)
seine Erleichterung förmlich riechen. »Ich wünschte, ich hätte mich nie in diese Sache verwickeln lassen.«
»Sie würden nicht in der Scheiße stecken, wenn Sie darauf verzichtet hätten, alle zehnjährigen Mädchen in der Fußballmannschaft Ihrer Tochter zu ficken.« Carlyles Tonfall war locker, als spräche er über das Wetter von morgen.
Caine gab ein tiefes kehliges Knurren von sich. Das Geräusch, das dem eines Wolfes glich, bevor er jemandem die Kehle herausriss. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, und ich konnte hören, wie seine Zähne knirschten. Stephenson war ein Pädophiler. Dann war es für die Luftmagierin einfach gewesen, ihn zu erpressen. Sie brauchte nur ein Bild, nur ein einziges, und damit gehörte der Polizeichef ihr.
»Was ist mit der Killerin?«, fragte Carlyle. »Gibt es von ihr etwas Neues?«
Stephenson schnaubte und goss sich den dritten Whisky ein. »Das Miststück ist wie ein Geist. Keiner meiner Spitzel weiß, wer sie ist oder wie sie aussieht. Und keiner der Hinweise, die wir bekommen haben, war auch nur das Geringste wert. Ich glaube inzwischen, dass Caine uns eine völlig falsche Beschreibung gegeben hat. Und ich glaube, dass sie weg ist. Die Stadt verlassen hat und keine Rolle mehr spielt.«
Carlyle verarbeitete diese Informationen. »Was ist mit dem Sohn des alten Mannes? Dem Banker?«
Stephenson zuckte mit den Achseln. »Finnegan Lane hat seiner Bank erklärt, er würde Urlaub nehmen, weil ihn der Mord an seinem Vater so mitgenommen hat. Ich gehe davon aus, dass er inzwischen auf irgendeiner Insel sitzt.«
»Was ist mit Caine? Ist der Detective wieder aufgetaucht?«
Stephenson wischte sich erneut den Schweiß von der Stirn. »Nein, ich kann den Scheißkerl nirgendwo finden. Er war nicht dämlich genug, um zu seinem Haus zurückzukommen. Er hat sich nicht zur Arbeit gemeldet, und keiner seiner Kumpel hat ihn gesehen. Aber er muss noch in Ashland sein. Er hat nicht die Mittel, wie Lane einfach zu verschwinden.«
Carlyle lehnte sich vor und bedachte den Riesen mit einem kalten harten Blick. »Sie müssen den Detective finden. Caine ist ein Problem, das wir lösen müssen, bevor er alles zunichtemacht! Sie will, dass Sie ihn finden – am besten gestern. Ich habe Ihnen ja das Bild des alten Mannes in dem Barbecue-Restaurant gezeigt. Sie wissen, was passiert, wenn sie ihren Willen nicht bekommt.«
Stephenson kippte den nächsten Drink. Ein bisschen musste der Alkohol inzwischen wirken, denn er sah den Vampir mit nicht mehr ganz so klarem Blick an. »Ich habe Caine angerufen, wie Sie es wollten. Wenn Ihre Bande ihre Arbeit gemacht und ihn festgehalten hätte, bis sie dort ankam, müssten wir uns jetzt nicht fragen, wo der Detective ist und was er vorhat. Und ich müsste mich nicht damit herumschlagen, wann Ihre Chefin mich umbringen wird! Sie wird auch Sie töten, das wissen Sie, oder? Das Miststück ist verrückt. Glaubt sie wirklich, dass niemand merkt, was sie vorhat? All die Mafiosi, die sie angeheuert hat? Die Tatsache, dass sie ihre eigene Organisation aufbaut, um Mab Monroe herauszufordern? Und dass sie das Geld aus Mabs eigenem Unternehmen verwendet, um das zu tun?«
»Niemand hat die Veruntreuung oder irgendetwas anderes bemerkt, bis Gordon anfing zu graben«, gab Carlyle knurrend zurück.
Ich kniff die Augen zusammen. Darum ging es hier also. Die Luftmagierin hatte Geld von Halo Industries gestohlen, um Mab Monroe die Herrschaft über die Stadt zu entreißen. Um eine eigene Bande aufzubauen und einen Krieg gegen den Feuerelementar bezahlen zu können. Gordon Giles hatte von der Veruntreuung erfahren und wollte sie an die Cops verraten. Deswegen hatte er sterben müssen. Sie konnte es sich nicht leisten, dass Mab von ihren Plänen erfuhr nicht, bevor sie nicht bereit war. Aber da ein offener Mord an Giles Mabs ungewollte Aufmerksamkeit auf Halo Industries gelenkt hätte, hatte die Luftmagierin mich als Sündenbock angeheuert – um aufzutauchen und als Giles’ glücklicherweise toter Mörder zu enden.
Aber Stephenson hatte recht. Das Miststück war wirklich verrückt, wenn sie glaubte, sie könnte Mab Monroe in die Quere kommen. Denn bevor die Luftmagierin auch nur in Mabs Nähe kam, musste sie erst ihre Lakaien erledigen. Der Rechtsanwalt, Jonah McAllister, mochte dabei kein großes Problem darstellen, obwohl er seine eigenen Wachen hatte. Aber Mabs Vollstrecker, der Riese Elliot Slater, war schon schwieriger zu erledigen. Und dann war da noch Mab selbst,
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