Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)
Prinzessinnenschloss, das Finn ihr als Willkommen-zu-Hause-Geschenk mitgebracht hat, wirklich lieben«, fuhr ich fort. »Erzähl mal, wie geht es Lisa, deiner Schwester? Ich habe sie schon eine Weile nicht mehr gesehen.«
Brumm-brumm. Brumm-brumm . Catherine schob ihren Müllwagen auf dem Gras hin und her.
»Es geht ihr gut«, sagte Roslyn leise. »Ich passe tagsüber auf Catherine auf, während Lisa zur Schule geht. Sie macht einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften am Ashland Community College.«
Ich lächelte freundlich, als wären wir einfach zwei Freundinnen, die sich nett unterhielten. »Schön zu hören, dass es ihnen so gut geht – jetzt.«
Roslyns Mund verwandelte sich in eine schmale Linie, während sie zwischen den Zeilen las. Ihre Finger trommelten nervös auf den Tisch. Nach ein paar Sekunden verstummte das Geräusch. »Ja, es geht ihnen viel besser – jetzt .«
Die Vampirin starrte mich an. »Es gibt einen Gang, der hinten durch den Klub führt. Von ihm aus kann man in jedes der Privatzimmer gelangen. Wir benutzen ihn, um nach den Mädchen zu schauen und sicherzustellen, dass sie gut behandelt werden. Von dort aus könntet ihr Carlyle beobachten. Aber er wird den Klub in einem Stück verlassen – verstanden? Ich kann nicht zulassen, dass Leute aus den Privatzimmern verschwinden.«
Wir konnten uns Carlyle immer noch schnappen, nachdem wir herausgefunden hatten, mit wem er gerne feierte. Das war sowieso einfacher. Mit einem Nicken stimmte ich Roslyns Bedingungen zu. Sie entspannte sich ein bisschen.
»Du bist ein Prachtweib, Roslyn.« Finn lehnte sich vor und küsste sie auf die Wange. »Ein echtes Prachtweib!«
Ihr Gesicht wurde weicher, und ein echtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. »Das sagst du doch zu allen Mädchen.«
»Vielleicht, aber bei dir meine ich es ernst.«
Roslyn tätschelte Finn die Wange. Er fing ihre Hand ein und drückte ihr einen Kuss auf den Handrücken. Ich räusperte mich, bevor sie sich anderen Körperstellen zuwenden konnten.
Finn seufzte. »Es tut mir leid, Liebes. Die Pflicht ruft. Wir werden heute Abend im Klub sein. Vielleicht können wir uns in ein paar Tagen treffen, wenn sich ein paar meiner aktuellen … Schwierigkeiten aufgeklärt haben.«
»Natürlich. Ruf mich an, wenn du Zeit hast.«
Und damit war alles geregelt. Ich stand auf. Caine folgte meinem Beispiel. Finn seufzte wieder, dann erhob er sich ebenfalls.
»Komm schon, Finn. Ich bin mir sicher, Roslyn will nach Catherine sehen.« Ich lächelte die Vampirin an. »Richte Lisa meine besten Grüße aus.«
Ihr dunklen Augen suchten meine. »Das werde ich«, murmelte sie. »Das werde ich.«
19
Roslyn führte uns zur Tür, dann ging sie wieder nach drinnen, um Catherine zum Mittagsschlaf hinzulegen. Sobald die Vampirin die Tür hinter uns geschlossen hatte, drehte Caine sich zu mir um.
»Was sollte das, verdammt noch mal? Ihre Nichte so zu bedrohen?« Seine Augen glühten vor Wut. »Das kleine Mädchen saß direkt neben uns!«
»Und war viel zu sehr in ihr Spiel vertieft, um auf uns zu achten«, antwortete ich. »Es war keine Drohung. Ich habe Roslyn lediglich daran erinnert, dass Finn sich einmal für sie um etwas gekümmert hat und dass sie ihm etwas schuldet. Deswegen hat sie zugestimmt, uns Carlyle beobachten zu lassen. Sie weiß, dass wir jetzt quitt sind.«
Caine hielt seinen Blick auf mich gerichtet. »Und wenn sie nicht zugestimmt hätte? Was hätten Sie dann getan? Das kleine Mädchen mit einem Ihrer Messer bedroht?«
»Oh, Junge«, murmelte Finn und trat ein Stück zurück.
Ich legte den Kopf schräg und näherte mich dem Detective, bis ich direkt vor ihm stand. Donovan Caine wich nicht zurück. Offenbar besaß er mehr Mut als Verstand.
»Ich mag ja eine Mörderin sein, Detective, aber ich bin kein Monster. Ich töte keine Kinder – niemals. Aber falls Sie es noch einmal wagen sollten, mich so zu beleidigen, werde ich Ihnen nur zu gern die Kehle aufschlitzen.« Ich ließ in einer einzigen schnellen Bewegung eines meiner Messer in meine Hand rutschen, zerschnitt damit die Luft vor seinem Gesicht und drückte es für den Bruchteil einer Sekunde an seine Kehle. Dann schob ich es, genauso schnell, wie ich es hervorgezaubert hatte, wieder in den Ärmel.
Seine Miene wurde noch härter. »So, wie Sie es bei Cliff getan haben?«
»Genau so, wie ich es bei Cliff Ingles getan habe«, blaffte ich. »Aber Ihnen würde ich die Höflichkeit erweisen, Ihre Eier dort zu lassen, wo sie
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