Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)
hingehören.«
Wir standen da und starrten uns an. Ein Teil von mir wollte Donovan Caine schlagen, ihm meine Faust auf die Nase rammen und fühlen, wie sein heißes Blut über meine Hand lief. Ein anderer Teil wollte ihn an mich ziehen, meine Lippen auf seine pressen und das wütende Flackern in seinen Augen in flüssige Leidenschaft verwandeln.
Finn räusperte sich. »Falls ihr beide mit eurer Kabbelei fertig seid, sollten wir fahren. Wir haben einiges zu tun.«
Caine starrte mich noch einen Moment böse an, dann stiefelte er zum Wagen, stieg auf den Rücksitz und knallte die Tür zu. Finn und ich folgten ihm.
»Übrigens, guter Tipp mit dem Prinzessinnenschloss, Gin«, sagte Finn, als er nach den Kabeln griff, um den Wagen zu starten. »Du hattest recht. Viel besser als der Plüschhund, den ich kaufen wollte.«
»Sie haben das ausgesucht?«, fragte Caine. »Dieses rosafarbene Plastikding?«
Ich drehte mich zu ihm um. »Ich war zufälligerweise auch mal ein kleines Mädchen, Detective. Ich weiß, was sie mögen. Jedes kleine Mädchen möchte eine Prinzessin sein.«
Ein Schatten huschte über Caines Gesicht und verdrängte die nackte Wut für einen Moment. »Und was passiert, wenn sie erwachsen werden?«
Ich dachte an meine Mutter und Schwestern und an all das Schreckliche, das am Tag ihres Todes geschehen war. Ein bitteres Knurren kroch über meine Lippen. »Dann wollen sie einfach wieder kleine Mädchen sein.«
Als wir in meiner Wohnung angekommen waren, klemmte sich Finn wieder hinter den Computer, um nachzusehen, ob seine Kontakte mehr über Captain Wayne Stephenson herausgefunden hatten. Caine setzte sich aufs Sofa und schaltete den Fernseher an. Der Detective sprach weder mit mir, noch sah er mich an, und Finn war zu sehr in seine E-Mails vertieft, um sich zu unterhalten. Also machte ich ein Nickerchen, um mich auf die lange Nacht vorzubereiten, die sicherlich vor uns lag.
Gegen sieben stand ich auf, ging duschen und schlüpfte in mein übliches Outfit. Enge schwarze Jeans, Lederjacke, Stiefel und ein schwarzes langarmiges Shirt mit paillettenbesetzten Kirschen auf der Brust. Ich schnallte mir meine Steinsilber-Messer um und nahm mir sogar die Zeit, ein wenig Make-up aufzulegen. Mein Lippenstift passte farblich perfekt zu den scharlachroten Früchten auf meinem Shirt.
Ich trat ins Wohnzimmer. Finn saß immer noch an seinem Computer und nippte an der fünfzehnten Tasse Malzkaffee des Tages. Er trug eine schwarze Hose mit Bügelfalten, die mindestens so scharf waren wie meine Messer. Seine breiten Schultern steckten in einem geknöpften Hemd in Dunkelgrün, um seinen Hals hatte er sich eine schwarze Krawatte gebunden. Finn war einfach niemals underdressed.
»Das ist ein ziemlich finsteres Outfit. Versuchst du unsere Grufti-Freundin zu imitieren?«, fragte Finn und meinte damit Sophia Deveraux.
Ich zuckte mit den Achseln. »Sie hat ihren Stil. Außerdem gehe ich davon aus, dass es heute Nacht dreckig wird. Daher das Schwarz. Wo ist der Detective?«
Finn deutete mit dem Kopf. »Ist gerade aus der Dusche gestiegen.«
Ich stellte mir Donovan Caine nackt vor, während Wassertropfen über seinen schlanken Körper liefen und seine Muskeln sich beim Waschen bewegten. Nettes Bild. Trotz unseres Zusammenstoßes vorhin fand ich den Detective immer noch unglaublich sexy. Er hätte noch attraktiver sein können, wenn er sich von dieser selbstgerechten Wut und dem Stock im Arsch verabschiedet hätte. Aber kein Mann war perfekt.
Ich schlenderte in die Küche, nahm einen Brombeerjoghurt aus dem Kühlschrank und versenkte den Löffel in der cremigen Masse. Ich hatte ihn halb aufgegessen, als Caine das Wohnzimmer betrat. Er trug ebenfalls ein Shirt mit langen Ärmeln und Jeans, obwohl seine schon etwas ausgeleiert und fadenscheinig waren. Eine zerknitterte braune Lederjacke, die meiner durchaus ähnelte, trug er über seinem Arm.
Der Detective starrte mich an, die haselnussfarbenen Augen auf meine Lippen gerichtet. Ich leckte langsam den Silberlöffel ab und nahm mir noch ein bisschen Joghurt. In seinem Blick flackerte Verlangen auf, dicht gefolgt von einem Hauch von Schuldgefühlen. Sah aus, als wäre ich vorhin nicht die Einzige mit schmutzigen Gedanken gewesen … Vielleicht würde ich heute Abend mal etwas unternehmen.
Vielleicht würde ich es sogar richtig krachen lassen.
In einem neuen Auto, einem Cadillac mit geräumigem Kofferraum, fuhren wir zum Nachtklub. Northern Aggression lag natürlich in
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