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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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er die Augen und sah mich an.
    »In Ordnung«, sagte er gepresst. »Sie haben Ihren Punkt in Bezug auf Carlyle und den Luftelementar gemacht. Sie gehören Ihnen. Aber der Maulwurf bei der Polizei ist meine Angelegenheit. Ich werde mich um ihn kümmern, nicht Sie. Verstanden?«
    Mit diesen Bedingungen konnte ich leben. »Verstanden. Und jetzt lassen Sie uns schauen, ob wir den Mistkerl finden.«
    Wir stiegen aus dem Auto und gingen auf den Eingang zu.
    Finn stellte sicher, dass sein Haar richtig lag und sein Atem frisch war. Außerdem rückte er seine Krawatte zurecht, damit sie wirklich mittig vor seinem Kehlkopf saß. »Lasst mich einfach reden, und alles wird gut.«
    Ich verdrehte die Augen, ließ ihn aber vor mich treten.
    Finn schlenderte an der Schlange der Wartenden vorbei, wobei er die gegen ihn gerichteten bösen Blicke und gemurmelten Flüche gekonnt ignorierte. Ein zwei Meter zehn großer Riese mit einem Klemmbrett in der Hand stand neben der Tür und hakte Namen ab. Finn trat vor den Riesen und zauberte sich ein Lächeln ins Gesicht.
    »Xavier, Alter. Wie läuft’s heute?« Finn streckte die Hand aus.
    Xavier musterte Finn mit seinen übergroßen Augen. Er drehte den Kopf zur Seite, bis sein Nacken knackte. Die blinkende Herzrune tauchte den glattgeschorenen Kopf des Riesen in ein dunkles Leuchten. Ein wissendes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er Finns Hand ergriff – und damit den Hunderter, der darin versteckt war.
    »Wird immer besser«, brummte Xavier mit tiefer Stimme. »Roslyn sagte schon, dass du vorbeischauen wirst. Schönen Abend, Finn.«
    Finn schob ihm noch einen Hunderter zu und zwinkerte. »Oh, den werden wir haben.«
    Xavier öffnete die Absperrung und trat zur Seite. Und so einfach waren wir drin.
    Die Fassade des Northern Aggression mochte ja anonym wirken, aber innen hatte es einen ganz eigenen Charakter. Hochpreisige Dekadenz. Vorhänge aus schwerem Samt bedeckten die Wände, unter unseren Füßen lag ein teurer Bambusboden, und die Bar war ein kunstvoll gearbeiteter Eisblock. Komplizierte Runen waren in das Eis geschnitzt, überwiegend Sonnen und Sterne – sie standen für Leben und Freude. Hinter dem Tresen mixte ein Mann in einem blauen Seidenhemd Drinks. Seine Augen glühten im Halbdunkel weißlich blau. Der Eiselementar war für die Bar verantwortlich und trug dafür Sorge, dass das Eiskunstwerk die Nacht überlebte.
    Männer und Frauen in verschiedenen Stadien der modebewussten Halbnacktheit streiften durch den Raum, boten Gästen Champagner, Erdbeeren im Schokomantel und frische Austern an. Für alles andere auf der Karte musste man zahlen, ob es nun um Essen, Trinken, Sex, Blut oder Drogen ging. Ein Großteil der weiblichen Belegschaft bestand aus Vampiren, alle waren Prostituierte. Jede einzelne von ihnen trug eine Halskette, an der eine Rune baumelte – ein Herz mit einem Pfeil –, und ein strahlendes Lächeln, das von zukünftigem Vergnügen sprach. Man musste nur fragen – und in der Lage sein, den Preis zu bezahlen.
    Einige Leute zuckten auf der Tanzfläche im Rhythmus der schnellen Musik. Andere saßen eng aneinandergedrängt in den Sitznischen, küssend, streichelnd, fummelnd, stöhnend. In einigen Fällen zitterte und sprang der Tisch in regelmäßigen Abständen in die Höhe, während es darunter Paare miteinander trieben. An anderen Stellen glühten rote Punkte im Dunkeln, und der Rauch von verschiedenen illegalen Substanzen stieg langsam zur Decke. Jeder hielt einen Drink in der Hand. Ab und zu zog ein Paar über die Treppe in den hinteren Teil des Klubs um. Die Räume im ersten Stock wurden im Halbstundentakt an diejenigen vermietet, die es beim eigentlichen Akt gerne ein wenig intimer hatten.
    An einer Seite des Lagerhauses stand ein Rausschmeißer-Riese neben einer weiteren Absperrung aus Samtkordel: der Zugang zu den Privaträumen, die für Roslyn Philipps’ spezielle Gäste reserviert waren, die für dieses Privileg teuer bezahlten.
    Zu dritt bewegten wir uns tiefer in den Klub, und ich entdeckte Roslyn in der Masse. Die Vampirin wanderte zwischen Nischen, Tischen und der Tanzfläche hin und her. Schüttelte Hände, lächelte, plauderte freundlich mit ihren Gästen und ermutigte jeden, sich heute Abend alles zu gönnen, was ihm in den Sinn kam. Sie hatte ihre Yogakleidung gegen ein maßgeschneidertes blutrotes Kostüm eingetauscht. Die Jacke hatte einen tiefen V-Ausschnitt, der den Blick auf ihr üppiges Dekolleté freigab, während der Rock

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