Spion der Liebe
keine persönlichen Fragen nach ihrer Beziehung zu Beau, was sie seltsamerweise irritierte. Offenbar wurde sie einfach für eine weitere Gespielin des lebenslustigen Earls gehalten.
Der Doktor horchte ihre Brust ab, fühlte ihr den Puls, schaute in ihre Augen und fragte, ob sie an Atemnot oder Schwindelgefühlen leiden würde. Nach der kurzen Untersuchung erklärte er, sie habe ihr schlimmes Erlebnis unbeschadet überstanden. »Aber es wird wohl noch eine Weile dauern, bis die bösen Erinnerungen verblassen, meine Liebe. Nehmen Sie eine Woche lang Laudanum und trinken Sie ein Glas heiße Milch, bevor Sie schlafen gehen. Bleiben Sie länger in Lissabon?« wandte er sich an Beau, der am Fußende des Betts saß.
»Das hängt von Miss Blythe ab.«
»Oh, ich werde mich sicher bald erholen«, warf sie hastig ein.
»Ein oder zwei Tage werden wir sicher noch hier verbringen.« Beau stand auf, um den Arzt hinauszubegleiten.
»Ich werde Damien auf Ihr Mißgeschick hinweisen«, sagte Dr. McDougal, während sie das Wohnzimmer durchquerten. »Aber wahrscheinlich hat Captain Soares ihn schon über diesen Horton informiert. Wenn Sie Ihren Onkel besuchen, können Sie ihm ja die Einzelheiten mitteilen.«
»Nun, ich weiß noch nicht, ob ich ihn sehen werde«, entgegnete Beau zögernd.
»Ah – natürlich. Das habe ich nicht bedacht.«
Mittlerweile hatten sie die Tür erreicht. »Die junge Dame ist sehr schön – und bei bester Gesundheit. Freut mich, daß ich Ihnen helfen konnte.« Lächelnd drückte er Beaus Hand. »Vielleicht treffen wir uns mal zum Dinner.«
»Ja, vielleicht. Vielen Dank.«
Genausogut hätte ich meine Visitenkarte in ganz Lissabon verschicken können, dachte Beau erbost und schloß die Tür hinter dem Doktor. Nicht, daß er unbedingt inkognito reisen mußte. Aber er hatte gedacht, ein kurzer Aufenthalt in Lissabon würde keine gesellschaftlichen Verpflichtungen erzwingen.
»Du kennst ihn!« rief Serena, als er ins Schlafzimmer zurückkehrte.
»Unglücklicherweise, ja.« Er schnitt eine Grimasse. »Tut mir leid, ich hätte Ramos sagen müssen, er soll uns einen portugiesischen Arzt schicken«, entschuldigte er sich.
»Wird er deinem Onkel von uns erzählen?« fragte sie nervös und zupfte am Spitzenbesatz ihrer Decke.
»Wahrscheinlich.« Beau zuckte die Achseln. »Aber das spielt keine Rolle. Wenn ich Damien nicht besuche, ist er vernünftig genug, mich in Ruhe zu lassen.«
»Meinetwegen.«
»Ja. Mein Ruf könnte deinen ruinieren. Verdammt, warum mußte ausgerechnet McDougal hier auftauchen! Andererseits ist er sehr diskret.«
»Um meinen Ruf mußt du dich nicht sorgen«, erwiderte sie lächelnd. »Ich verkehre nicht in diesen Gesellschaftskreisen. Und als Künstlerin werde ich in deiner vornehmen Welt nur flüchtige Neugier wecken. 3 Erfolgreiche Malerinnen genießen zwar die Bewunderung der haut monde, aber sie dürfen keine Aristokraten heiraten. Warum sollte ich die schöne Zeit mit dir nicht genießen?«
Wie tapfer sie jene andere Welt akzeptierte, in die sie trotz ihrer adeligen Herkunft geraten war … »Bist du sicher, Serena?« fragte er skeptisch.
»Völlig sicher, mein Lieber«, beteuerte sie, ließ die Decke hinabgleiten und entblößte ihre nackten Brüste.
»Warum hast du dich ausgezogen?« fragte er lächelnd.
»Weil ich’s kaum noch erwarten kann. Diese Wirkung übst du immer wieder auf mich aus.«
Er schaute auf die Uhr. »Gerade bereitet der Küchenchef unser Abendessen zu.«
»Dann bestell’s eben ab.«
»Willst du nichts essen?«
»Inzwischen habe ich alle Kekse verspeist.«
»Ah, ich verstehe.« Er schlüpfte aus seiner Redingote. »Soll ich dich jetzt fesseln?«
»O nein, das würde viel zu lange dauern.«
»Aber vorher muß ich dem Küchenchef Bescheid geben. Sonst werden wir gestört.«
»Beeil dich!« mahnte sie. »Sonst fange ich ohne dich an.«
»Das habe ich nun von dem ausgezeichneten Unterricht, den ich dir erteilt habe.«
»Reg dich nicht auf, ein paar Minuten werde ich noch warten.« Verführerisch reckte sie ihm ihre Brüste entgegen.
»Das will ich dir auch raten. Oder ich versohle dir den Hintern.«
»Was für eine verlockende Idee …« Anmutig drehte sie sich um und zeigte ihm ihre rosige, pralle Kehrseite.
»O Gott …«, stöhnte er.
»Würd’s mir Spaß machen?« flüsterte sie.
»Zum Teufel mit dem Küchenchef!« Ungeduldig riß er sich die Hose vom Leib, warf sich auf Serena und drang in sie ein. Im Rhythmus ihrer Lustschreie
Weitere Kostenlose Bücher