Spione, die die Welt bewegten
noch Verstärkung und rund
1000 Kämpfer aus dem befreundeten Platää schlossen sich ihnen an.
Miltiades ergriff die Initiative und ging sofort zum Angriff über. Das Gelände war für ihn günstig, denn die gefürchtete persische
Reiterei würde Probleme haben, sich zu entfalten. Außerdem war das Gelände zu den persischen Linien hin abschüssig. Miltiades
ließ seine Männer in breiter und gestaffelter Front, in einer Phalanx, rennen, so dass der Angriff richtig Schwung bekam,
und die Griechen mit großer Gewalt auf die Perser prallten. Durch geschickte Schwenkbewegungen in den Flanken gelang es, die
Schlachtordnung der Perser aufzulösen, auch konnten diese wegen der Enge des Geländes nicht ihre sonst |28| so erfolgreiche Reiterei einsetzen. Zuletzt flohen die Perser ohne Kampfordnung und verfolgt von den Griechen auf ihre Schiffe.
Angeblich sollen die Verluste der Griechen recht gering gewesen sein: 192 gefallenen Athenern standen rund 6400 gefallene
Perser gegenüber. Beim Rückzug der Perser wurden Blinksignale auf Anhöhen über dem Schlachtfeld beobachtet. Es ist bis heute
nicht geklärt, ob damals persische Späher Nachrichten übermittelten. Die persischen Schiffe fuhren anschließend direkt zum
ungeschützten Athen, so dass die griechischen Kämpfer in Eilmärschen weiterrücken mussten. Sie erreichten rechtzeitig Phaleron,
den vermuteten Landeplatz der Perser und besetzten den Strand, bevor die Perser eintrafen. Da der persischen Flotte gute Fernwaffen
fehlten, konnten die Heerführer ihre Truppen nicht an Land bringen und gaben den Angriff auf. Der später vielgerühmte Marathonlauf,
der Lauf eines griechischen Kriegers vom Schlachtfeld nach Athen, ist wahrscheinlich eine Legende.
Verrat an den Thermopylen
Darius verstarb 486 v. Chr. Da es nach seinem Tod im Reich zu Aufständen kam, die sein Sohn Xerxes zuerst niederschlagen musste,
fanden die Griechen des Festlandes bis zum nächsten Ansturm der Perser etwas Ruhe. Die Griechen der Inseln und in Kleinasien
blieben allerdings unter der persischen Gewalt und mussten dem Großkönig sogar Truppen stellen. Athen nutzte die Zeit, um
seine Flotte zu verstärken. Aber auch die Perser rüsteten auf und legten in Nordgriechenland für ihre Flotte einen Kanal an;
sie wollten nicht ein zweites Mal an Stürmen scheitern. Xerxes ließ sich von dem aus seiner Heimat vertriebenen Spartaner
Demaratos für seinen geplanten Feldzug militärisch beraten. Es wird allerdings vermutet, dass Demaratos ein Doppelagent war,
denn er soll, so berichtete später der Geschichtsschreiber Herodot, angeblich geheime Boten nach Sparta geschickt haben. Im
Jahre 480 v. Chr. rückte schließlich Xerxes mit einer gewaltigen Streitmacht, die aus allen Teilen seines Reiches zusammengezogen
worden war, erneut gegen den Norden von Griechenland vor. Herodot schilderte, dass die persischen Truppen rund 160 000 Mann stark waren, dazu kamen noch 1700 Kriegsschiffe und 3000 Transportschiffe. Moderne Militärhistoriker glauben jedoch,
dass die Zahlen viel zu hoch gegriffen sind. Für den Vormarsch der Truppen wurde eigens eine Schiffsbrücke angelegt.
Um die zahlenmäßige Überlegenheit der Perser an Land auszugleichen, beschlossen die Griechen unter der Leitung der Spartaner
die Gegebenheiten des Geländes auszunutzen und die Truppen des Großkönigs in engen Schluchten und Tälern in Kämpfen zu binden
und so Zeit zu gewinnen. Dazu hatten die einzelnen griechischen Stadtstaaten einige tausend Mann abgestellt. An den Thermopylen,
dem Eingangstor nach Mittelgriechenland, wollte der spartanische Heerführer und König Leonidas mit seinen hochtrainierten
und kampferprobten Truppen sowie rund 7000 Mann Hilfstruppen einen Sperrriegel |29| bilden und die Perser unter möglichst großen Verlusten so lange wie möglich aufhalten. Während dieser Zeit sollten die vereinigten
griechischen Flotten auf See eine Entscheidung gegen die persische Flotte herbeiführen. Wie bei einem Schachspiel lauerten
sich die Schiffsverbände gegenseitig auf und es kam zu verschiedenen Seeschlachten, die allerdings keine Entscheidung brachten.
Den Griechen kam schließlich ein Sturm zur Hilfe. Teile der persischen Flotte gerieten in das Unwetter und die Perser hatten
große Verluste zu beklagen. Den Griechen gelang es, auf See ebenfalls einen Sperrriegel zu errichten und parallel zu den Kämpfen
auch einen psychologischen Krieg zu beginnen. Auf Felsen wurden
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