Spione, die die Welt bewegten
konnten. Die Griechen hatten den Bug ihrer Schiffe zum Rammen verstärkt und rammten die gegnerischen
Schiffe, die sich nacheinander näherten. Im flachen Wasser waren die griechischen Schiffe außerdem besser manövrierfähig als
die persischen und konnten durch dichte Annäherungen deren Ruder kappen. Oft standen sich die persischen Schiffe direkt gegenseitig
im Wege oder liefen auf Grund. Zuletzt hatten die Griechen noch Glück, denn ein für sie günstiger Wind trieb die mit hohen
Bordwänden ausgestatteten persischen Schiffe gegen Felswände. Bereits gegen Mittag entschloss sich die Flotte des Großkönigs
zur Flucht. Xerxes hatte rund 200 Schiffe verloren und die Griechen nur etwa 20. Allerdings war die griechische Flotte so
geschwächt, dass sie die Flüchtenden nicht wirkungsvoll weiter verfolgen oder gar den Großkönig gefangen nehmen konnte. Gleichzeitig
befand sich noch das große persische Heer im Land und |31| hatte bereits beachtliche Verwüstungen angerichtet. Xerxes, der geglaubt hatte, die Schlacht wie eine Theatervorstellung genießen
zu können, floh und stellte sich unter den Schutz seines Landheeres. Später kehrte er in sein Reich zurück. Vorher hatten
seine schnellen Kurierreiter bereits überall die Nachricht verbreitet, dass Athen erobert und niedergebrannt worden sei.
Dem persischen Landheer in Griechenland fehlte von nun an zwar der Nachschub durch die eigene Flotte, aber es war immer noch
völlig intakt. Außerdem hatte es unter den Griechen Verbündete wie etwa die Stadt Theben. Es stand noch lange auf griechischem
Gebiet und seine Reiterei blieb gefürchtet. Nach einigen Schlachten zog es sich schließlich langsam zurück. Das persische
Weltreich dehnte sich danach nicht mehr weiter nach dem Westen aus.
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|33| Geheimaktionen nach außen und nach innen – Alexander der Große
Für die Erfolge von Alexander dem Großen gibt es in der Weltgeschichte nur wenige vergleichbare Beispiele. Im Alter von 20
Jahren wurde Alexander im Jahre 336 v. Chr. König von Makedonien; ein Reich, das erst kurz vorher von seinem Vater Philipp
II. geschaffen worden war und das die griechische Welt dominierte. Als Alexander 323 v. Chr. im Alter von 32 Jahren starb,
hatte er einen beispiellosen Siegeszug hinter sich. Er hatte eine Fläche von mehr als 2,5 Millionen Quadratkilometern erobert
und die bekannte Welt seiner Zeit durchschritten. In nur etwa 10 Jahren beherrschte und prägte er ein Weltreich, das von Sizilien
bis zum Himalaja reichte.
Schon unmittelbar nach seinem Tod rankten Mythen und Legenden um seine Person. Alexandersagen machten ihn zu einem Übermenschen
und Liebling der Götter. Bis in die Renaissance las jeder Fürst, der etwas auf sich hielt, Alexanderromane. Sogar seine Geburt
wurde später als ganz besonderes Ereignis verklärt: An dem Tag, an dem Alexander im Herbst des Jahres 356 v. Chr. zur Welt
kam, soll angeblich der Tempel von Ephesos abgebrannt sein und gleichzeitig soll sein Vater drei Siegesmeldungen erhalten
haben.
Alexander war ein militärisches Genie und gilt bis heute als einer der fähigsten Feldherrn überhaupt. In allen seinen Schlachten
unterlief ihm kein einziger wirklich gravierender militärischer Fehler. Er war ein Meister der Strategie und Taktik und erfand
Neuerungen in der Kriegsführung, die heute noch zur Ausbildung von Generalstabsoffizieren gehören. Während der Schlacht koordinierte
er als erster perfekt die einzelnen Waffengattungen, er entwickelte eine ständig bewegliche Kriegsführung und ließ erstmals
seine Truppenteile getrennt marschieren, um zuletzt vereint zuzuschlagen.
Sein Lehrer, der berühmte Philosoph Aristoteles, erkannte schon früh die hohe Intelligenz seines Schülers und förderte seine
Zuneigung zu den Helden der griechischen Mythen sowie sein kulturelles Interesse, das ihn ein Leben lang begleitete. Alexander
war früh eine ausgereifte Persönlichkeit. Mit 16 Jahren konnte er bereits mit großem Erfolg wichtige staatliche Ämter wahrnehmen,
die ihm sein Vater übertragen hatte, damit er selbst in den Krieg ziehen konnte. Mit 18 Jahren war er der erfolgreiche und
schlachtenerprobte Kommandeur der als vorzüglich bewerteten makedonischen Reiterei. Kaum war er König geworden, |34| musste er einen Aufstand verschiedener griechischer Städte niederschlagen, was ihm durch sein militärisches Können rasch gelang.
Dabei trat auch sein kulturelles Interesse zum
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