Spione, die die Welt bewegten
1990/91 waren zum Beispiel alle irakischen Waffensysteme
vorher den Amerikanern bekannt. Sie waren vom Rande der Erdatmosphäre aus beobachtet und analysiert worden.
Der Rhyolith-Satellit, der erstmals Mitte der Siebziger Jahre von den USA in Dienst gestellt wurde, verfügt schließlich über
ganz außergewöhnliche „Ohren“. Werden beispielsweise Funkmeldungen von einem geheimen Sender zu einem geheimen Empfänger übermittelt,
können aus technischen Gründen minimale „Streusendungen“ niemals ausgeschlossen werden. Diese Funkmeldungen richten sich nicht
nach dem vorgegebenen Weg, sondern werden in alle Richtungen und unter anderem auch nach oben „verstreut“. Der Rhyolith-Satellit
besitzt nun die Fähigkeit, diese „Streusendungen“ direkt unterhalb seiner Position noch in einem Umkreis von 35 000 Kilometern zu empfangen und sie zur Auswertung an eine Bodenstation zu übermitteln. Der Satellit kann somit tief im Hinterland
eines Gegners den Funkverkehr mithören, und der Spion muss weder Abenteuer bestehen, noch Tarnen und Täuschen.
Dennoch, Spionagetechniken sind nur so sicher und so gut, wie die Menschen, die mit ihnen arbeiten. 1977 kam es in den USA
zu einem Spionageskandal. Ein Mitarbeiter einer amerikanischen Satellitenfirma sowie ein Freund von ihm waren in akuten Geldnöten.
Ein uraltes Motiv der Spionage, die Geldgier, holte plötzlich die Technik wieder ein. Beide verkauften ihr Wissen an den sowjetischen
Geheimdienst, der sofort reagieren konnte und eine neue Stufe in der Entwicklung neuer Spionagetechniken und ihrer Abwehr
einleitete.
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Die geraubte Mona Lisa
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Auf der Fährte der Zeit
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Die Geschichte der Schrift
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Schreiber, H., Schreiber, G.
Geheimbünde. Von der Antike bis zur Gegenwart
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Seibert, J.
Forschungen zu Hannibal
Darmstadt
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