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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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war, um sich um seine kranke Mutter zu kümmern. Und im Moment hatte ich keine bessere Idee.
    Ich blieb zwei Autolängen zurück, als Ramirez auf die 110 Richtung Süden fuhr, und kam mir sehr schlau vor. Ich folgte ihm durchs Zentrum, dann durch die Bezirke Watts und Compton, bis wir schließlich den Freeway erreichten. Er fuhr nicht allzu schnell, und ich wünschte, ich hätte einen dezenteren Wagen gehabt. Auch wenn ich meinen roten Jeep liebt e – unauffällig konnte man ihn nicht gerade nennen. Ich nahm mir vor, mir Danas braunen Saturn auszuleihen, falls weitere Überwachungen notwendig wurden.
    Der Geländewagen fuhr weiter südwärts, bis wir den Freeway an der 22 verließen und dann weiter nach Osten auf Orange County zufuhren. Es war bereits spät, und ich wusste, auf der 5 würde viel Verkehr sein. Und ich hatte Hunger. Ich öffnete mein Handschuhfach in der Hoffnung, einen Proteinriegel zu finden, den Dana vielleicht hineingelegt und vergessen hatte. Aber ich fand nur ein Paket mit muffigen Salzcrackern und einen Streifen Kaugummi. Ich aß die Cracker und hoffte, Ramirez würde bald einen Taco Bell ansteuern.
    Aber ich hatte kein Glück. Wir fuhren auf die 5 auf, und Ramirez wechselte auf die linke Spur, als würde er sich auf eine lange Fahrt einrichten. Ich stöhnte und nahm mir vor, in Zukunft immer etwas zu essen, bevor ich einen Cop beschattete.
    Gerade als mir klar wurde, dass die ganze Aktion umsonst gewesen war und ich vor Hunger sterben würde, wenn ich nicht bald einen Big Beef Chalupa bekam, fuhr Ramirez bei der Ausfahrt Bear Street vom Freeway ab, in Richtung San Joaquin Corridor. Mein Herz machte einen kleinen Satz, als ich merkte, dass er mich direkt ins Herz von Orange Countys erster Shoppingadresse führte. Vielleicht war Ramirez doch kein so übler Typ.
    Wir näherten uns dem Einkaufszentrum South Coast Plaza, doch dann drehte Ramirez wieder ab und bog in ein Wohnviertel ein. Er fuhr durch Straßen mit zweistöckigen Villen im spanischen Stil und nachgemachten Tudor-Häusern, bis er vor einem großen, modernen Haus stehen blieb, das auf einer Seite nur aus Fenstern bestand. Aus den klaren Linien des Baus, der aussah, als würde er beim nächsten Erdbeben mit 6,3 auf der Richterskala in sich zusammenfallen, schloss ich, dass hier ein bekannter Architekt am Werk gewesen war. Der kleine Garten bestand aus pflegeleichtem Wiesen-Rispengras und dekorativen Steinen und passte gut zu dem schlichten Design des Hauses.
    Ramirez parkte seinen Geländewagen, stieg aus und ging auf das Haus zu. Ich stellte mich auf die andere Seite der Straße und rutschte tiefer in meinem Sitz für den Fall, dass er einen Blick zurück werfen würde. Glücklicherweise tat er das nicht, doch mein roter Jeep stach unter all den Jaguars und BMW s heraus wie ein Pinguin in der Wüste.
    Ramirez klopfte an die Eingangstür und wartete. Nach einer Weile klopfte er noch einmal. Anscheinend war niemand zu Hause. Bei dem Gedanken, dass ich den ganzen Weg mit knurrendem Magen gefahren war, nur um bei diesem leeren Haus zu landen, sank meine Laune.
    Ramirez blickte über beide Schultern, als wenn er sich beobachtet fühlte. Guter Polizeiinstink t … Ich war beeindruckt. Ich ließ mich tiefer sinken, sodass nur noch meine Augen und meine Nase über den Rand des Fahrerfensters zu sehen gewesen wären. Offenbar beruhigt, ging Ramirez um das Haus herum und verschwand hinter einem bunten Holztor.
    Ich wartete. Nichts geschah.
    Mist! Wenn er sich jetzt tatsächlich gewaltsam Eintritt verschaffte, würde ich es von hier aus nicht sehen können. Vielleicht hatte er Richard sogar schon Handschellen angelegt. Ich öffnete die Autotür und rannte geduckt über die Straße. Dann fiel mir ein, wie lächerlich ich aussehen musste. Mannomann, Maddie, das ist ja wirklich überhaupt nicht verdächtig. Ich richtete mich auf, drückte die Schultern durch und ging um das Haus herum, als wenn ich hier daheim wäre.
    Der Garten hinter dem Haus war mit einer Mischung aus Paradiesvogelblumen, Palmen und dichten grünen Büschen sehr viel üppiger bepflanzt als der Vorgarten. In den natürlichen Hang waren verschiedene Ebenen eingefügt, für einen Grillplatz, eine Terrasse und schließlich ein Schwimmbecken von olympischen Ausmaßen. Ramirez stand auf der untersten Ebene und starrte in das Schwimmbecken. Ich konnte nicht erkennen, was er sah, deswegen pirschte ich mich durch das Laub zu der nächsten Ebene über ihm. Und dann richtete ich mich auf,

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