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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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und er hatte kleine, berechnende Augen, denen, würde ich vorsichtig vermuten, nicht viel entging.
    »Ist sie bereit?«, fragte er Ramirez, als wäre ich ein Terassenmöbel.
    Ramirez sah mich skeptisch an. »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Bereit für was?«, fragte ich.
    Keiner von beiden schenkte mir Beachtung. Der Mann von der Spurensicherung stellte seine schwarze Tasche auf den Boden. »Ich glaube, ich sollte sie mir vornehmen, bevor sie noch weiter kontaminiert wird.«
    » Kontaminiert ?«, fragte ich.
    Ramirez musterte mich noch einmal abschätzend. »Ja, legen Sie los. Sie ist bereit.«
    »Bereit für was?« Meine Stimme hörte sich fast schon wieder wie Minnie Maus an, als mein Blick zwischen ihnen hin und her flog.
    Ramirez seufzte und sagte so geduldig, als würde er mit einem Kindergartenkind reden: »Sie müssen Proben von Ihren Haaren, Finger- und Schuhabdrücke nehmen. Schon durch Ihre bloße Anwesenheit haben Sie den Tatort kontaminiert. Bei der Untersuchung der Beweisstücke müssen Sie ausgeschlossen werden können.«
    Der Spusimann zückte eine kleine Rolle, die verdächtig wie die aussah, mit der ich nach einem Besuch bei Mom und ihrer Armee von Glückskatzen meinem schwarzen Kaschmirpullover zu Leibe rückte. Seine Knopfaugen taxierten mich, als wäre ich ein einziges riesiges Beweisstück. Ohne sich auch nur vorgestellt zu haben, rollte er das Ding über mein blaues T-Shirt, hinunter zu den Ärmeln, die Taille hoch und über Stellen, an die die meisten Männer ohne eine vorherige Einladung zum Abendessen und ins Kino nicht Hand anlegen durften.
    Ramirez sah ihm dabei zu, und ich hätte schwören können, dass er die Show genoss.
    »Das ist nicht lustig«, fauchte ich mit so viel Würde, wie ich aufbringen konnte, während ich mit einer Fusselrolle betatscht wurde.
    »Nein, überhaupt nicht.« Aber es bildeten sich Lachfältchen um seine Augen.
    Ich beschloss, das Thema zu wechseln. »Darf ich Sie etwas fragen?«
    »Aber sicher.«
    »Ich nehme an, dieses Haus gehört Celia Greenway.«
    Er nickte.
    »Wussten Sie, dass si e … ich mein e … «
    »Tot war?«
    Ich zuckte zusammen. Irgendwie klang das Wort so endgültig. Die arme Celia würde sich nie wieder über einen Sonderschlussverkauf bei Bloomingdale’s freuen oder über den Duft von neuen Lederpumps oder die perfekte Tasche zu fünfzig Prozent Rabatt. (Wirklich, es sind die kleinen Dinge, die das Leben lebenswert machen.)
    Ich versuchte, es ein wenig freundlicher auszudrücken. »Dass sie im Pool sein würde.«
    »Nein, das wusste ich nicht. Ich wollte nur mit ihr reden.«
    Der Spusimann steckte die Rolle in eine Tüte, die er dann in etwas verstaute, das aussah wie eine Angeltasche. Er nahm eine Pinzette und beäugte mein Haar.
    »Und was jetzt?«, fragte ich.
    Er antwortete nicht, sondern ging um mich herum und musterte meine blonden Strähnchen.
    »Was hat er vor?«, fragte ich Ramirez.
    »Er braucht eine Haarprobe. Möglichst eine mit einem Stück Haut für die DNA -Analyse.«
    » DNA ? Ich habe nicht gesagt, dass Sie meine DNA haben können. Ich verbiete ihm, mein Haar zu berühren.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Dann hätten Sie nicht ungebeten in meinen Tatort platzen dürfen.«
    Touché.
    Ich hielt den Mund. Ich wollte den Bogen nicht überspannen. Wenn er wollte, konnte Ramirez mir das Leben zur Hölle machen. Ich hatte das Grundstück unerlaubt betreten, hatte mich in seine Ermittlungen eingemischt und herumgeschnüffelt und viele andere kleine Sünden begangen, bei denen Cops gewöhnlich keine Milde walten ließen. Außerdem ließ der Ton, in dem Ramirez nach Richard gefragt hatte, daran zweifeln, dass wir auf derselben Seite standen, und es schien mir unklug zu sein, mir gerade jetzt Feinde zu machen. Ich hatte genug Probleme, auch ohne dass Mr Muskel alles noch komplizierter machte.
    Einer der Uniformierten rief Ramirez zum Pool hinunter, sodass ich nun alleine mit dem Spusimann war, der mich noch immer auf der Suche nach dem perfekten Haar umkreiste. Nachdem er mir einige harmlose kleine Strähnen ausgezupft hatte (recht unsanft, muss ich leider sagen), goss er Gips auf zwei Plastiktabletts und befahl mir, mich darauf zu stellen. Ich gehorchte. Aber vorher ließ ich ihn beim Leben seiner Mutter schwören, dass sich der Gips wieder von den Schuhen entfernen lassen würde. Mrs Greenways Tod war Tragödie genug für einen Tag; wir mussten es ja nicht noch schlimmer machen, indem wir ein Paar Dreihundert-Dollar-Wildlederschuhe

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