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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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konnte mir gefährlich werden, sehr gefährlich. Wirklich, richtig und echt gefährlich.
    Ich legte mich auf meine Schlafcouch, stellte den Fernseher an und sagte mir, dass das keine Gedanken für eine schwangere Frau seien. Ich sollte ganz bestimmt nicht von harten Bauchmuskeln, verführerischen braunen Augen und einem Lächeln, bei dem Mona Lisa sich die Kleider vom Leib gerissen hätte, träumen. Stattdessen sollte ich lieber literweise Wasser trinken, mit dem Test ins Badezimmer gehen und dem Ergebnis tapfer ins Auge sehen. Ja, genau. Das würde ich tun. Ich beäugte den Test. Sehr bald schon.
    Ich schaltete zu Letterman um und machte es mir bequem, als er die zehn wichtigsten Zeichen aufzählte, an denen man erkennen kann, dass man zu lange in der Sonne gewesen ist. Er kam nur bis Nummer fünf (»George Hamilton sieht neben Ihnen wie ein Albino aus«), dann war ich schon eingeschlafen.
    Und träumte von Ramirez, der in einem glitzernden blauen Swimmingpool Bahnen zog.
    Splitterfasernackt.
    Am nächsten Morgen holte ich als Erstes den beinahe vergessenen Klebezettel mit der Telefonnummer aus meiner Hosentasche und rief Richards Mutter an. Ich erwartete eigentlich eher nicht, ihn dort anzutreffen, aber ich wollte nichts unversucht lassen.
    Leider hatte seine Mutter nichts mehr von ihm gehört, seitdem er sie zu ihrem Geburtstag vor drei Wochen angerufen hatte. Als Nächstes rief ich nacheinander seine Putzfrau, seinen Gärtner und seine Reinigung an und fragte, ob sie Richard in den letzten Tagen gesehen hätten. Nichts. Seit Freitag schien er wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Niemand hatte ihn gesehen.
    Ich machte mir eine Tasse Kaffee und aß ein Schoko-Pop-Tart aus der Tüte dazu, während ich meine weiteren Optionen bedachte. Doch ich musste feststellen, dass ich keine hatte. Entweder ich machte mich selbst auf die Suche nach Richard oder ich überließ es Ramirez, der wahrscheinlich meinen Freund in Handschellen abführen würde. Ich glaubte eigentlich nicht, dass Richard das Geld unterschlagen hatte, aber sein Verschwinden half nicht gerade, Ramirez davon zu überzeugen, dass er nichts damit zu tun hatte. Wenn ich also Richard nicht hinter Gittern besuchen wollte, musste ich ihn als Erste finden.
    Ich beschloss, ganz von vorne anzufangen. Dort, wo ich Richard das letzte Mal gesehen hatte. In seinem Büro.
    Doch um noch einmal an Jasmine vorbeizukommen, würde ich mir etwas Besonderes einfallen lassen müssen. Am Ende meiner Überlegungen bestand mein brillanter Plan nur darin, einfach zu warten, bis sie in die Pause ging.
    Um genau zwölf Uhr drei stand ich mit meinem kleinen roten Jeep auf der Straße gegenüber den Büros von Ab, Zocker und Haue, als Jasmine ihren Minirock durch die Tür und zum Mittagessen schwenkte.
    Ich sprang aus dem Jeep, stopfte zwei Vierteldollar in die Parkuhr und sprintete über die Straße. Im Nu war ich durch die Eingangstüren, über den dicken Teppich und an der Rezeption, hinter der nun Jasmines Pausenvertretung Althea saß, eine Bürogehilfin im ersten Jahr mit einem schlimmen Überbiss.
    »Guten Morgen, Althea!«, sagte ich energisch und legte meine kleine Handtasche von Kate Spade auf den Tisch.
    Althea murmelte einen unverständlichen Gruß und hielt den Blick gesenkt. Der eng anliegende blaugraue Cardigan gab ihrer ein Meter fünfzig großen, fünfundsiebzig Kilo schweren Gestalt die Form einer reifen Tomate. Ihr krauses blondes Haar (und es war nicht das Clairol Spun Gold, sondern ein natürliches Schmutzigblond) wurde an einer Seite von einer Schildpattspange zurückgehalten, und ihre großen grünen Augen glupschten durch dicke Brillengläser, mit denen sie aussah wie Mr Magoo.
    »Also«, fuhr ich fort, »ich nehme an, Sie haben gehört, dass Richard verreist ist.«
    Altheas Gesicht lief rot an. Anscheinend wusste mittlerweile jeder, dass Richard sich aus dem Staub gemacht hatte.
    Ich lehnte mich vertraulich näher. »War die Polizei hier?«
    Althea nickte. »Gestern den ganzen Tag. Sie haben drei Kartons mit Akten mitgenommen.«
    Verdammt! Ramirez war gut. Ich fragte mich, ob ich meine Zeit nur damit vertrödelte, wenn ich Richards Schritte nachverfolgte, wenn Ramirez mir jedes Mal zuvorkam. Ich versuchte eine andere Taktik.
    »Althea, waren Sie hier, als Richard am Freitag das Büro verlassen hat?«
    »Hm-hm. Ich war im Kopierraum und machte Kopien von dem Johnson-Schriftsatz, als er hereinkam und den Reißwolf benutzte.«
    Reißwolf? Mein Herz schlug

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