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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Hintergrund irgendetwas gehört, was uns weiterbringen könnte? Hast du auf die Rufnummernanzeige geachtet? Oder wenigstens Sternchen sechs null neun gewählt?«
    Wieder schüttelte ich den Kopf. Ich schämte mich zuzugeben, dass ich nicht einmal daran gedacht hatte. »Schön blöd, was?«
    Dana war eine gute Freundin und antwortete nicht. Stattdessen zog sie die schwarzen Augenbrauen nachdenklich zusammen. »Ich bin doch mal mit diesem Typen ausgegangen, der bei einer Telefongesellschaft gearbeitet hat. Er sagte, dass einige der kleineren Firmen ausgehende und ankommende Anrufe speichern. Meinst du Richards Kanzlei macht das auch?«
    Ich dachte an die Ferngespräche in Jasmines Personalakte. »Ja! Das machen sie. Oh mein Gott, Dana, du bist genial!«
    Dana lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah aus, als wenn sie gerade die Lösung für ihren Zauberwürfel gefunden hätte.
    Natürlich würde Jasmine keine firmeninternen Informationen an mich weitergeben, aber wenn ich wartete, bis sie morgen in die Pause ging, würde ich möglicherweise Althea überreden können, die Daten für mich herauszusuchen. Richards Misere schien sie zumindest nicht völlig kaltzulassen. Und wenn es nicht klappte, konnte ich sie immer noch mit einer kostenlosen Maniküre bestechen.
    »Das ist ja so cool«, sagte Dana und wackelte mit ihren frisch pedikürten Zehen. »Fast wie in dem Pilotfilm, den ich letztes Frühjahr gedreht habe: Diva-Detektivinnen . Wir fangen wirklich einen Mörder!«
    Wir?
    »Langsam, langsam. Wen meinst du mit ›wir‹?«
    Dana sah mich mit gespielt gekränktem Blick an und schob ihre Oberlippe vor. »Hey, ich lasse dich doch nicht alleine den Engel für Charlie spielen.«
    Obwohl ich Danas Unterstützung zu schätzen wusste, musste ich sofort, als ich ihre glänzenden Augen sah, angstvoll an die 70er-Jahre-Perücken und -Schlaghosen denken.
    »Das ist kein Spiel, Dana. Ich glaube, Richard steckt wirklich in Schwierigkeiten.« Und schon in dem Moment, als ich es sagte, kam mir die Idee, Greenway aufzuspüren, ein wenig verrückt vor. Was sollten wir denn tun, wenn wir ihn wirklich fanden? Denn, wie Dana so überschwänglich festgestellt hatte, schließlich war er ein Mörder. Was, wenn er eine Waffe hatte? Was, wenn er auf uns schoss? Dass jemand auf mich schießen könnte, gefiel mir ebenso wenig wie die Aussicht, einen Schwangerschaftstest zu machen.
    »Vielleicht sollte ich mich doch lieber an die Polizei wenden«, sagte ich. »Ich meine, die hat ja die entsprechenden Mittel. Ganz zu schweigen von der Erfahrung im Ungang mit solchen Angelegenheiten.«
    Dana sah mich skeptisch an. »Und was, meinst du, tut die Polizei als Erstes, wenn sie Richard findet?«
    Ich biss mir auf die Unterlippe. »Ihn nach Hause fahren?«
    »Ääää h … nein.« Dana imitierte das Geräusch eines Buzzers. »Falsche Antwort. Sie werden ihm seine Rechte vorlesen und Handschellen anlegen, Süße. Vergiss nicht, sie haben sein Büro auseinandergenommen. Das tun sie nur, wenn sie jemanden wirklich für einen Verdächtigen halten. Guckst du denn nicht COPS ?«
    Mir sank der Mut bis in die Kniekehlen. Doch, ich sah mir die Realityshow über die Arbeit einer Polizeistreife natürlich an. Und sie hatte recht. Der Ausdruck in Ramirez’ Augen, als er mich gestern befragt hatte, war deutlich genug gewesen. Richard war nicht mehr länger nur ein Zeuge.
    »Aber Richard ist unschuldig«, protestierte ich. Doch es hörte sich merkwürdig unsicher an, selbst in meinen Ohren. »Und das ist noch nicht alles«, gab ich zu.
    »Was denn noch?«
    Ich beugte mich näher zu ihr hin und flüsterte beinahe, um Marcos Klatschradar zu entgehen. »Als ich Richards Büro durchsuchte, fand ich etwas. Etwas, das da nichts zu suchen hatte.«
    Dana lehnte sich so nah zu mir herüber, dass ich den entkoffeinierten, fettfreien Milchkaffee in ihrem Atem riechen konnte. »Was denn?«
    Ich schluckte. »Eine Kondomhülle.«
    Sie blinzelte und sah mich an, als würde sie noch auf die Pointe warten. »Ja und?«
    »Richard und ich haben nie in seinem Büro miteinander geschlafen. Nur in seinem Schlafzimmer. Oder in meinem.«
    »Warte, willst du mir etwa sagen, dass du nie Sex mit Richard außerhalb des Bettes hattest?«
    Ich bin kein Unschuldslamm. Ich gucke HBO , im Gespräch mit meinem Gynäkologen benutze ich die anatomisch korrekten Begriffe, und ich habe genug sexuelle Erfahrungen gemacht, dass ich auch meine Socken ausziehen müsste, um sie alle aufzuzählen. Aber als

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