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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Ihnen eine Gratispediküre bei Fernando’s besorgen.«
    Das gab den Ausschlag.
    »Ich bin gleich zurück«, sagte sie und verschwand hinter den Milchglastüren, um die Anruflisten zu holen.
    Ich stand vor dem Empfangstisch und tippte nervös mit den Fingernägeln auf die Mahagoniplatte. Ich warf einen Blick auf die Messinguhr an der Wand. Zwölf Uhr dreiundzwanzig. Hoffentlich beeilte sich Althea.
    Weniger als zwei Minuten später war sie mit einem Computerausdruck zurück.
    »Okay, hier sind alle gestern im Büro eingegangenen Anrufe. Es waren nicht viele, weil, na ja, Sie wissen schon.« Wieder wurde sie rot wie eine Runkelrübe. »Wann ist denn der Anruf eingegangen?«
    Ich nahm den Ausdruck und fuhr mit dem Finger über das Blatt. Greenway hatte kurz vor Jasmines Rückkehr aus der Pause angerufen. Um zwölf Uhr siebenundzwanzig war ein Anruf mit der Ortskennzahl 818 durchgestellt worden. Auf einmal raste mein Herz so schnell wie der Bus aus Speed . Das war eine Vorwahl aus North Hollywood. Gestern war Greenway also noch in der Gegend gewesen.
    »Ich glaube, diese könnte es sein. Gibt es irgendeine Möglichkeit herauszufinden, wem die Nummer gehört?«
    Althea tippte ein wenig auf Jasmines Tastatur herum. »Ich kann eine Inverssuche durchführen.« Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich gesagt, Althea begann Spaß an der Sache zu finden. Ihre Augen leuchteten hinter den dicken Gläsern, ihre Finger flogen in Lichtgeschwindigkeit über die Tastatur. »Ich hab’s.«
    Ich bemühte mich, nicht allzu aufgeregt zu klingen. »Wem gehört die Nummer?«
    »Hier steht das Moonlight Inn in North Hollywood. Glauben Sie wirklich, dass Greenway sich dort versteckt hält?«
    Ich hätte sie küssen können. »Gott, das hoffe ich! Danke, Althea!«
    »Danke wofür?«
    Ich erstarrte. Diese helium-helle Stimme kannte ich. Jasmine.
    Auch Althea kannte sie. Ihr Kopf fuhr hoch und guckte erschrocken wie ein Reh, das in Scheinwerfer starrt.
    Ich schickte mentale Schwingungen über den Tisch. Sag nichts! Spiel die Dumme!
    Althea musste sie empfangen haben, denn sie schloss schnell das Fenster auf dem Bildschirm und eliminierte alle Beweise für unsere mittäglichen Machenschaften. Nicht, dass ich wirklich Angst vor Jasmine gehabt hätte. Da sie sich nur von Abführmitteln und Vitaminwasser ernährte, wog sie ungefähr so viel wie ein Zahnstocher. Aber ich hatte so eine Ahnung, dass es ihr ungeheures Vergnügen bereiten würde, mich bei Ramirez zu verpetzen.
    »Danke wofür?«, fragte Jasmine noch einmal. »Was geht hier vor?«
    Ich setzte eine unschuldige Miene auf und öffnete den Mund in der Hoffnung, dass eine gute Lüge herauskommen würde, aber Althea kam mir zuvor.
    »Ich habe ihr versprochen, Richards Rechnungen an seinen Steuerberater zu schicken. Sie möchte nicht, dass etwas in Rückstand gerät.«
    Ich starrte sie an. Na, sieh mal an, Althea machte sich gar nicht schlecht als Retterin der Armen und Bedrängten.
    Jasmine kniff misstrauisch die Augen zusammen. (Zumindest versuchte sie es. Nach ihrem Augenlifting im letzten Mai bewegten sie sich nicht mehr so gut.) Ich war mir nicht sicher, ob sie uns glaubte, aber was konnte sie schon sagen?
    »Tja, vielen Dank noch mal«, sagte ich, drehte mich um und ging, so schnell ich konnte, durch die Tür. Ich spürte Jasmines kalten Blick in meinem Rücken, als ich zum Aufzug ging. Kein schönes Gefühl. Ein bisschen so, als würde sie mich mit einem Barbie-Fluch belegen. Ich war froh, als der Aufzug endlich kam, und drückte schnell den Knopf zum Erdgeschoss.
    Sobald ich draußen war, zückte ich mein Handy und rief Dana an.
    »Hallo?«, meldete sie sich.
    »Ich habe die Nummer. Es ist das Moonlight Inn in North Hollywood.«
    Dana kreischte begeistert. Ich musste das Telefon von meinem Ohr weghalten, um nicht taub zu werden.
    »Also«, fragte sie. »Was jetzt?«
    »Ich hole dich in zwanzig Minuten ab. Wirf dich in deine Engelklamotten.«
    Neunzehn Minuten später fuhr ich vor Danas Haus in Studio City vor. Es war ein einfaches Gebäude, das sie sich mit vier anderen angehenden Schauspielern Schrägstrich Personal Trainern teilte. Daher roch es hier immer ein wenig nach Make-up, Sportsocken und Fertigpasta (dem Grundnahrungsmittel des darbenden Schauspielers).
    Ich klopfte an die Tür, und kurz darauf öffnete mir der Mann ohne Hals. Ich hatte schon vor langer Zeit aufgegeben, mir die Namen von Danas Mitbewohnern zu merken. Als Schauspieler hatte man nicht gerade ein

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