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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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geregeltes Einkommen, und sie kamen und gingen wie Nomaden. Da war der lustige Blonde gewesen, der Typ mit den gebleichten Zähnen, der spanische Tänzer und mein Liebling, der Italiener, der seine Hände nicht bei sich behalten konnte. Der Mann ohne Hals arbeitete wie Dana auch im Sunset Gym und erinnerte mich an den unglaublichen Hulk, nur ohne die grüne Farbe.
    »Ist Dana da?«, fragte ich.
    Der Mann ohne Hals zuckte die Achseln und brüllte dann Danas Namen.
    »Ich komme«, schrie sie aus den Tiefen der Schauspieler- WG . Ohne-Hals nickte mir zu und verschwand dann die Treppe hoch. Ohne-Hals war kein Freund von vielen Worten.
    Drei Sekunden später hüpfte Dana durch die Tür und machte ein wenig Beinarbeit. Doch ein Blick auf ihr Outfit lenkte meine Aufmerksamkeit sofort von ihren Bewegungen ab.
    »Was hast du denn an?« Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.
    »Gefällt es dir?«, fragte sie und drehte sich im Türrahmen hin und her. Sie trug einen winzigen Minifaltenrock in strahlendem Blau, ein stretchiges schulterfreies Top, das mindestens zwei Nummern zu klein für ihre üppige Körbchengröße D war (noch ein Grund, warum ich sie hasste), eine lange falsche Perlenkette (ich wusste, dass sie falsch war, weil die Perlen neongrün waren) und auf dem Kopf eine schwarze Pagenschnittperücke. Von ihrem Make-up will ich gar nicht erst anfangen. Ich betete, dass sie gerade vom Set von Käufliche Bräute gekommen war.
    Anscheinend hatte ich ihr immer noch nicht geantwortet, denn Dana schürzte die kirschroten Lippen und stemmte beide Hände in die Hüften. »Gefällt dir mein Spion-Outfit nicht?«
    »Das haben Charlies Engel nicht getragen.«
    »Ach nee! Ich will wie ein Callgirl aussehen.«
    »Okay, vielleicht ist das eine dumme Frage, aber warum bist du wie ein Callgirl angezogen?«
    »Also, ich habe mir Folgendes gedacht: Wir werden Greenways Zimmernummer brauchen. Und wenn wir den Manager einfach fragen, wird er uns sagen, wir sollten abhauen. Aber wenn ich so ausseh e … « Sie drehte sich noch einmal, und ihre Perlen schlugen gegen ihre Brüste. »Wird er denken, dass wir Nutten sind.«
    »Aber ich will keine Nutte sein.« Ich hätte nicht gedacht, dass ich diesen Satz jemals sagen würde.
    Dana beachtete mich nicht. »Ich habe alles geplant. Ich habe diese Szene aus Pretty Woman mal für meine Schauspielklasse umgesetzt, ich weiß ganz genau, wie man eine Prostituierte spielt. Wir sagen dem Manager, dass wir mit einem Freier verabredet sind und die Zimmernummer vergessen haben. Keine Sorge, die Leute erwarten, dass Nutten doof sind.«
    Ich verdrehte die Augen.
    »Also, er wird ja wohl nicht wollen, dass wir an alle Türen klopfen, um unseren Freier zu finden, oder? Vertrau mir, wenn wir so angezogen sind, sind die Typen gleich viel hilfsbereiter.«
    Das bezweifelte ich nicht.
    »Dana, ich habe den Morgen als Barney verkleidet verbracht. Ich werde nich t – N-I-C-H-T«, buchstabierte ich, »den Abend als Prostituierte verkleidet verbringen.«
    Dana stemmte wieder die Hände in die Hüften. Sie legte den Kopf schief und kniff die Augen zusammen. Dann fuhr sie ihr schwerstes Geschütz auf. »Hast du schon auf das Stäbchen gepinkelt?«
    Ich seufzte. Mein Auge begann zu zucken.
    »Schon gut. Ich bin eine Nutte.«
    Fünfzehn Minuten später brachte Dana mir das entsprechende Vokabular be i – was anscheinend viel »Hey, Baby!« und »Was steht an, Süßer?« beinhaltete – und zog ein winziges Kleid nach dem anderen aus ihrem Schrank. Schließlich entschied sie sich für ein neonpinkfarbenes Stretchding, das so klein aussah, dass es Größe minus zwei haben musste. Sie gab mir noch eine rote Langhaarperücke, die bis zu meinem Hintern reichte, und ein paar Schuhe mit zehn Zentimeter hohen, klobigen Absätzen.
    Als sie mich auf ihr Bett niedersetzen ließ, um letzte Hand an mein Make-up anzulegen, berichtete ich ihr, was Ramirez mir über Richard gesagt hatte.
    Das Tolle an wirklich guten Freunden ist, dass sie oft genauso böse wie man selbst werden, wenn nicht sogar böser, wenn der eigene Freund etwas sehr Dummes angestellt hat. Wie zum Beispiel zu heiraten.
    »Dieser Scheißkerl. Dieses verlogene Arschloch. Der Wich s– «
    »Genau das finde ich auch.« Ich schnitt ihr das Wort ab, bevor sie zu anschaulich wurde.
    »Wie kommt er dazu zu heiraten? Ich meine, er hat dich sogar seiner Mutter vorgestellt!«
    Das Gleiche hatte ich auch gedacht. Als Ramirez mir von Aschenbrödel erzählt hatte,

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