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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Mrs Rosenblatt zurückkamen, Tabletts mit bunten Perlen in den Händen, hatte ich ein Auge auf das Kleid und das andere auf der Wanduhr. Ich musste noch während Jasmines Pause bei Ab, Zocker und Haue sein, wenn ich an die Daten des Telefonanrufs kommen wollte. Und ich wollte diese Date n – jetzt mehr denn je. Nun hatte ich, könnte man sagen, eine Mission. Ich würde Richard zur Strecke bringen, und wenn es das Letzte war, was ich tat. Und wenn er erst einmal sein verlogenes kleines Gesicht zeigte, würde ich ihn foltern, bis er für den Rest seines elenden Lebens Sopran sang.
    Okay, schon gut, ich würde ihn nicht richtig foltern. Um ehrlich zu sein, hatte ich noch nicht einmal jemanden geschlagen, und außerdem konnte ich kein Blut sehen. Schon die Fernsehsendungen über Schönheitsoperationen schlugen mir auf den Magen. Also fiel Folter flach. Aber allein der Gedanke brachte mich zum Lächeln, während ich darauf wartete, dass Mom die passenden Perlen fand und Jasmines Pause begann.
    Um zwölf Uhr drei hatte Mom alle falschen Perlen für den lila Menschenfresser ausgesucht, und ich konnte unauffällig den Rückzug aus Bebes Brautmoden antreten. Ich betete, dass auf der 101 kein Stau war. Zur Abwechslung waren die Götter des Verkehrs auf meiner Seite, denn es war weder ein Unfall noch ein Streifenwagen in Sicht. So kam ich, zehn Minuten bevor Jasmine aus der Pause zurück sein würde, bei der Kanzlei an. Ich rannte in das Gebäude, in den Aufzug und kam schnaufend vor dem Empfangstisch zum Stehen.
    »Althea, Gott sei Dank, Sie sind hier!«, sagte ich.
    Althea blickte mich an, die Augen kugelrund hinter der Brille. »I-ich? Warum?«
    Zu ihrer Verteidigung musste ich sagen, dass ich ein wenig dick aufgetragen hatte. Ich holte tief Luft und begann noch einmal mit der Stimme eines normalen Menschen (im Gegensatz zu der einer durchgedrehten »Geliebten«).
    »Hören Sie, ich muss Sie um einen winzigen Gefallen bitten.«
    Althea machte einen Schritt zurück. »Was für einen Gefallen?«, fragte sie langsam.
    Oh! Vielleicht war Althea doch cleverer, als ich gedacht hatte.
    »Ich weiß, dass jemand Richard gestern in seinem Büro angerufen hat, und ich hatte gehofft, Sie könnten mal in der Anrufliste nach der Nummer suchen.«
    Althea kaute auf der Unterlippe. »Ich weiß nicht«, sagte sie zögernd. »Eigentlich dürfen wir solche Informationen nicht rausgeben. Vor allem nicht an, na ja, Sie wissen scho n … « Sie brach ab, und ihre Wangen liefen rot an. Offenbar war es ihr ein bisschen peinlich, dass ihr Arbeitgeber auf der Flucht war.
    »Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ich, äh, ich arbeite mit der Polizei zusammen, um Richard zu finden.« Das war nur ein ganz klein wenig geflunkert. Ich suchte nach Richard. Und die Polizei suchte nach Richard. Das war ja fast so, als würden wir zusammenarbeiten.
    Althea sah skeptisch aus. »Wirklich?«
    »Jawoll.« Ich nickte so heftig, dass ich spürte, wie mein Haar wippte.
    »Ic h … ich weiß nicht.« Althea sah auf den Tisch hinunter und mied meinen Blick. »Jasmine fände das sicher nicht gut.«
    Ich bemühte mich, bei der Erwähnung von Miss PP nicht die Augen zu verdrehen.
    »Ich brauche diese Nummer wirklich dringend.« Ich beugte mich mit einem übertrieben wichtigen Gesichtsausdruck zu ihr vor. »Ich glaube, dass Richard sich in Gefahr befindet.«
    Sie riss die Augen hinter der dicken Brille auf. »Gefahr? Was für eine Gefahr?«
    Wenn Jasmine die Frage gestellt hätte, hätte ich ihr gesagt, sie solle sich zum Teufel scheren. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mein Geheimnis bei der kraushaarigen, Strickjacken tragenden Althea gut aufgehoben war. Ich erzählte ihr von Greenways Anruf und meiner Befürchtung, dass Richard sich vor ihm versteckte. Oder schlimmer noch: dass er in irgendeinem Pool schwamm.
    Althea hörte sich alles an, den Mund zu einem O gespitzt. Als ich geendet hatte, blinzelte sie mehrmals kurzsichtig und starrte mich dann an, als sei dies das Aufregendste, was sie erlebt hatte, seit Post-it die farbigen Klebezettel auf den Markt gebracht hatte.
    »Das hört sich ja an wie ein James-Bond-Film. Aber sollten wir uns überhaupt einmischen? Ich meine, sollten wir das nicht lieber der Polizei überlassen?«
    Ja, das sollten wir wohl. Aber solange Richards Name auf Ramirez’ Liste der Verdächtigen immer höher kletterte, war das für mich keine Option. Also versuchte ich, ihr die Sache schmackhafter zu machen. »Ich könnte

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