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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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seinem Krage n … dann packte sie ihn am T-Shirt und riss ihn zu sich herüber.
    »Hör mal zu, du kleine Ratte«, hauchte sie, die Nase nur Zentimeter von seiner entfernt. »Wir brauchen die Zimmernummer, und du wirst sie uns geben.«
    Metallica wurde plötzlich ganz blass. Seine Füße baumelten über dem Boden, und seine Augen traten vor. »Jesses, schon gut. Lassen Sie mich wieder runter, Lady.«
    Ich unterdrückte ein Lachen. Leg dich nicht mit der Aerobic-Queen an.
    Danas süßes Lächeln kehrte zurück, als sie ihn abgesetzt hatte. Aber sie hielt ihn weiter am T-Shirt-Kragen fest. Sie würde später ein Desinfektionsmittel für ihre Hand brauchen.
    »So ist es besser. Also, wo wohnt unser Freund?«
    Metallicas Blick schoss von mir zu Dana. Das Hosenzelt sah nun mehr aus wie eine nasse Nudel. »Zimmer zwei zehn«, zischte er schließlich. »Erster Stock. Jesses, Lady.«
    Dana ließ ihn los und tätschelte seine Wange. »Besten Dank, Alter .«
    Ich konnte nicht anders. Ich lachte laut heraus, als ich den fassungslosen Ausdruck auf Metallicas Gesicht sah, während Dana mit wippenden Hüften durch die Tür ging.
    Ich folgte ihr. »Hattest du ihn nicht vielmehr um den Finger wickeln wollen?«, fragte ich.
    »Die Kakerlaken haben mich nervös gemacht.«
    Mich auch.
    »Jetzt wissen wir, wo Greenway ist. Rufen wir Ramirez an«, sagte Dana.
    Richtig. Wir sollten Ramirez anrufen. Schließlich war er der Cop.
    Aber irgendetwas hielt mich zurück. Vielleicht war es das Dumme-Blondinen-Syndrom, wie jedes Mal, wenn ich auf Ramirez traf. Oder nur sein Grinsen, als er mich in dem lila Menschenfresser erwischt hatte. Ich wollte mich vor ihm jedenfalls nicht lächerlich machen. Wenn wir ihn jetzt anriefen, und es stellte sich heraus, dass Greenway gar nicht in dem Zimmer war, würde ich wie eine totale Idiotin dastehen.
    »Vielleicht sollten wir erst einmal nachsehen, ob er auch wirklich da ist«, sagte ich.
    Dana sah mich an, als hätte ich gerade vorgeschlagen, mit Metallica zu schlafen. »Soll das ein Witz sein? Willst du an seine Tür klopfen und fragen: ›He, Sie sind doch der Typ, der seine Frau umgebracht hat, stimmt’s?‹«
    So hörte es sich wirklich nicht wie ein guter Plan an. »Nein. Ja. Ich meine, was geschieht, wenn Ramirez ein SWAT -Team herschickt, und das Zimmer ist leer? Was, wenn Greenway gerade gegenüber eine Tasse Kaffee trinkt? Wenn er die vielen Cops sieht, wird er doch sofort die Flucht ergreifen.«
    Dana dachte kurz nach. »Okay, na gut! Wir klopfen an seine Tür und sehen nach, ob er da ist. Aber um Himmels willen, überlass dieses Mal mir das Reden.«
    Richtig. Kein Problem. Ich war ja wirklich nicht besonders scharf darauf, noch einmal mit Greenway zu sprechen.
    Dana und ich schepperten auf unseren Absätzen die Metallstufen hinauf in den ersten Stock. Die Wände des Moonlight Inn waren dünn, und so konnte ich die Reaktionen auf die überall erwiesenen »Gefälligkeiten« hören. »Oh Baby« erklang in Stereo hinter den dünnen Holztüren und mischte sich mit dem wummernden Bass der konkurrierenden Rap- und Heavy-Metal-Radiostationen in voller Lautstärke.
    Und ich gebe gerne zu, dass mein Herzschlag beinahe so laut war wie die Gitarrenriffs. Am Telefon war Greenway schon furchteinflößend genug gewesen, aber jetzt begannen meine Zähne zu klappern, weil ich ihm möglicherweise gleich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen würde. Als wir uns Zimmer zweihundertzehn näherten, wurden unsere Schritte langsamer. Auf der anderen Seite dieser Tür war ein Mörder. Auf einmal fühlte ich mich sehr verwundbar. Und, wie ich feststellte, als ich an Ramirez’ große schwarze Pistole dachte, sehr unbewaffnet.
    Dana und ich blieben vor der Tür stehen. Das Zimmer hatte ein Fenster zum Parkplatz hinaus. Davor hing ein verschossener grüner Vorhang. Kein Licht schien durch den fadenscheinigen Stoff. Offenbar war niemand zu Hause.
    »Vielleicht ist er nicht da?«, flüsterte ich.
    »Vielleicht schläft er.«
    »Vielleicht sollten wir ihn lieber nicht aufwecken.«
    »Hey, das hier war deine Idee«, flüsterte Dana.
    Das wusste ich nur zu gut. Und unten auf dem Parkplatz hatte sie sich auch noch einleuchtend angehört. Aber jetzt, vor der Tür, bekam ich doch Zweifel. Doch bevor ich meiner plötzlichen Feigheit nachgeben konnte, klopfte Dana an die Holztür. Ich biss mir fast die Lippe blutig und hätte am liebsten die Flucht ergriffen.
    Nichts.
    Dana klopfte noch einmal und schrie dann:

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