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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Klapptischen und beobachtete Ramirez von einer der Bänke aus. In der Dunkelheit war es schwierig zu erkennen, aber ich glaubte wieder sein Böser-Cop-Gesicht zu sehen: Sein Kiefer war angespannt und seine Augen dunkel und undurchdringlich. Ich fragte mich, ob der Anruf etwas mit Greenway zu tun hatte. Vielleicht hatte die Spurensicherung doch einen Hinweis gefunden. Dann fragte ich mich, ob Ramirez es mir verraten würde oder mir nur wieder empfehlen würde, nach Hause zu gehen. Schwer zu sagen. Noch vor einer Minute war er mir wie ein echter Mensch vorgekommen, aber jetzt, da er wieder im Cop-Modus war, kamen mir erneut Zweifel.
    »Er arbeitet zu viel.« Mama trat zu mir und bot mir ein Glas Wasser an. Dankbar nahm ich es. Ich wollte nicht einmal mir selbst eingestehen, wie warm mir beim Tanz mit Ramirez geworden war.
    »Immer geht das Telefon. Und der Beeper. Clint arbeitet in der Teddybärenfabrik. Das ist ein guter Job. Er geht morgens zur Arbeit. Macht die Bären. Kommt abends nach Hause zu seiner Frau und seinen Kindern. Ein guter, solider Job.«
    »Jack ist gut in seinem Job.« Keine Ahnung, was mich auf einmal dazu trieb, Ramirez zu verteidigen. Aber ich tat es. »Er ist ein guter Cop.«
    »Passen Sie lieber auf, dass die Kondome nicht platzen. Wenn Sie ihn heiraten, bekommen Sie ihn nie zu Gesicht.«
    Leider kam die Warnung für mich ein wenig spät.
    »Mama«, sagte Ramirez, der zu uns getreten war, ohne dass ich es bemerkt hatte. »Es tut mir leid, wir müssen gehen.« Mit immer noch hartem Blick klappte er sein Telefon zu.
    »Oh, jetzt schon?« Mama sah enttäuscht aus. Dann warf sie mir einen Blick zu, der sagte »Ich hab’s Ihnen ja gesagt.«
    »Sorry, Mama!« Ramirez bückte sich, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. »Ich rufe dich am Wochenende an.«
    Er packte mich am Arm und zog mich zum Haus. Ich hatte kaum Zeit zu rufen »Es war nett, Sie kennenzulernen«, da wurde ich auch schon durch das mit Nippes vollgestopfte Haus zur Haustür gezerrt.
    Ramirez’ Eile gefiel mir ebenso wenig wie der harte Zug um seinen Mund. Mir schwante Übles.
    »Was ist?«, fragte ich, sobald wir aus Mamas Hörweite waren. »Was ist passiert? Geht es um Richard?«
    Seine Augen wurden schmal, als ich Richard erwähnte, und er stieß mich durch die Tür und rannte beinahe zu seinem Geländewagen.
    »Was denn? Was ist denn los?« Meine Stimme war jetzt hysterisch schrill, und vor meinem geistigen Auge sah ich mich bereits zusammen mit Aschenbrödel auf Richards Beerdigung. »Sagen Sie mir bitte, was passiert ist!«
    Er blieb stehen. »Es ist Greenway.«
    »Sie haben ihn gefunden? Wann? Wo?«
    »Vor ein paar Minuten. In einem Müllcontainer hinter dem Motel.« Er schwieg einen Moment. »Mit einer Schusswunde im Kopf.«

11
    Ich blinzelte heftig und versuchte, diese Information zu verdauen.
    »Aber er war doch eben noch am Leben«, protestierte ich. »Er hat auf mich geschossen.«
    »Tja, jetzt schießt er jedenfalls auf niemanden mehr. Steigen Sie in Ihren Wagen. Ich folge Ihnen zum Motel.«
    Ich war nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden hatte. »Sie wollen, dass ich mitkomme?«
    Ramirez drehte sich um und fixierte mich. »Sie folgen mir doch ohnehin, oder nicht?«
    So berechenbar war ich also. Wie schrecklich. »Ja.«
    »Auf diese Weise kann ich Sie wenigstens im Auge behalten.« Er machte kehrt und ging mit langen Schritten zu seinem Auto.
    Ich versuchte, über meinen Schock hinwegzukommen, und stakste zu meinem Jeep, der gerade ansprang, als Ramirez einen U-Turn machte und auf mich wartete. Auf dem Weg zurück zum Freeway begleiteten mich getreulich Ramirez’ Scheinwerfer im Rückspiegel.
    Die Fahrt zurück über die Interstate 5 nach North Hollywood dauerte länger als eine halbe Stunde. Zeit genug, um über die Bedeutung der letzten Entwicklung nachzudenken.
    Wenn Greenway erschossen worden war, musste ihn jemand getötet haben. Die ganze Zeit war ich davon ausgegangen, dass Greenway derjenige gewesen war, der seine Frau umgebracht hatte. Aber wenn das stimmte, wer hatte dann Greenway getötet? Drei Personen wussten, wo Greenway die zwanzig Millionen Dollar versteckt hatte. Zwei davon waren tot. Ich biss die Zähne aufeinander, damit sie nicht klapperten, während ich nachrechnete. Denn das bedeutete, dass nur einer übrig blieb.
    Richard.
    Ich konzentrierte mich auf die Fahrt durch den spätabendlichen Verkehr, um diesen Gedanken nicht wie einen Schneeball hin und her zu wälzen. Jetzt sprangen mir zwei

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