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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Möglichkeiten ins Auge, und keine von beiden war besonders angenehm. Entweder lag Richard irgendwo in seinem eigenen Müllcontainer, ode r …
    Richard war der, der den Finger am Abzug gehabt hatte.
    Ein kalter Schauder lief mir über den Rücken. Schnell stellte ich die Heizung an, trotz der über zwanzig Grad, die draußen noch herrschten.
    Der Richard, den ich kannte, brachte seine Socken zu ordentlichen Paaren zusammengelegt in einer Schublade unter, trank fettfreie Milch und hatte mich sogar vorher um Erlaubnis gefragt, bevor er mich das erste Mal küsste. Der Richard, den ich kannte, erschoss niemanden.
    Andererseits war der Richard, den ich kannte, auch nicht verheiratet.
    Während Ramirez mir auf die 134 folgte, kam mir eine andere schreckliche Idee. Dana und ich hatten vorhin Schüsse gehört. Wir hatten angenommen, dass es Greenway gewesen war, der auf uns geschossen hatte. Was, wenn es andersherum gewesen war? Wenn jemand Greenway erschossen hatte? Oh mein Gott! Damit waren Dana und ich Ohrenzeugen des Mordes. Ich sah mich schon in einem Zeugenschutzprogramm und schreckliche Stretchhosen tragend wie Michelle Pfeiffer in Die Mafiosi-Braut . Ich erschauderte erneut.
    Mit Ramirez im Schlepptau fuhr ich auf den Parkplatz des Moonlight Inn. Wieder standen die Gäste in den Gängen vor den Zimmertüren: Männer in fleckigen Bademänteln und Frauen, die wie ich angezogen waren. Metallica stand draußen vor seinem Büro und sprach mit einem uniformierten Beamten, der sich Notizen in einem kleinen schwarzen Buch machte. Ich parkte meinen Jeep und stieg gerade aus, als Ramirez auf den Platz neben mir fuhr.
    Metallica sah mich und riss die Augen auf, die Pupillen verdächtig geweitet. »Das ist sie!«, schrie er. »Das ist eine von den verrückten Nutten, von denen ich Ihnen erzählt habe. Die haben diesen Typen umgebracht!«
    Der Polizist hob den Blick und legte instinktiv die Hand auf die Waffe an seiner Hüfte.
    »Ich kümmere mich darum.« Ramirez tauchte neben mir auf und winkte dem Uniformierten zu, um ihm zu sagen, dass er die »verrückte Nutte« unter Kontrolle hatte. Er beugte sich zu mir herunter, den Mund nah an meinem Ohr, und sagte mit leiser Stimme: »Ich glaube, Sie müssen mir einiges erklären.«
    Ich biss mir auf die Unterlippe. Ach ja?
    Ramirez führte mich an Metallica vorbei in den mit Kakerlaken verseuchte n – MPF – NG . Er ließ mich auf einem Plastikstuhl Platz nehmen und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Resopaltisch. »Sieht so aus, als wäre jetzt der Papierkram doch unvermeidlich. Sie sagen mir lieber, was heute Abend hier vor sich gegangen ist.«
    Ich versuchte, Ramirez’ Gesichtsausdruck in dem flackernden Licht der Leuchtreklame des Moonlight Inn zu deuten. Ohne Erfolg. Ich konnte nicht erkennen, ob ich jetzt als Verdächtige, als Zeugin oder als süße Nervensäge vernommen wurde.
    Ich habe genug Fernsehfilme gesehen, um zu wissen, dass man als Erstes nach einem Rechtsanwalt verlangen sollte, wenn die Cops ihr »Wir müssen uns unterhalten«-Gesicht aufsetzen. Aber da mein Anwalt gerade nicht aufzufinden war, erzählte ich Ramirez schon nach kurzer Zeit alles, bis hin zu Danas Blick, als sie Metallica am T-Shirt gepackt hatte.
    Ramirez’ Augen blieben fest auf mich gerichtet. Er lächelte nicht, er blinzelte nicht. Nichts. Ich war irritiert und hoffte, dass ich das Richtige getan hatte.
    »Also was jetzt?«, fragte ich.
    »Jetzt gehen Sie nach Hause und überlassen den Rest mir. Ich will keine Nutten, roten Jeeps oder Designerschuhe mehr sehen, bis die Sache geklärt ist. Verstanden?«
    Ich nickte kleinlaut.
    »Und wenn Richard, aus welchem Grund auch immer, Kontakt mit Ihnen aufnimmt, rufen Sie mich sofort an. Nicht erst, nachdem Sie eine Maniküre gemacht haben. Sofort.«
    Ich nickte wieder, obwohl ich fand, dass der Hinweis auf die Maniküre überflüssig gewesen war.
    Der Spusimann tauchte aus Zimmer zweihundertzehn auf, die Hände voller schwarzer Beutel, und stapfte die Metalltreppe hinunter.
    »Warten Sie hier«, befahl Ramirez und ging durch die Glastüren, um den Mann am Fuß der Treppe abzufangen.
    Zur Abwechslung tat ich mal, was man mir sagte. Ich schlang die Arme um meinen Oberkörper und versuchte zu verstehen, was die beiden miteinander besprachen. Leider hörte ich nur: »… Haarfasern«, »Abdruck« und »zurück ins Labor zur Untersuchung«. Was so ziemlich alles bedeuten konnte.
    Ramirez beendete das Gespräch und ging zu einer Gruppe von

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