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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Martini getrunken. Aber das ging nicht wegen des Babys. Und, oh, meine Aura ist jetzt ruiniert. Unglaublich, oder? Es regnet doch nie in L.A.«
    »Ich muss Sie bitten, einen Alkoholtest zu machen, Ma’am.«
    »Oh Gott! Ich kann nicht ins Gefängnis gehen. Sehen Sie mich doch an! Ich bin eine Nutte!«
    »Ma’am, steigen Sie bitte aus dem Fahrzeug aus.« Nun guckte er gar nicht mehr mitfühlend, und seine Hände lagen auf den Handschellen an seinem Gürtel. Nichts hasst ein Autobahnpolizist mehr als einen betrunkenen Fahrer. Außer vielleicht eine betrunkene Nutte am Steuer.
    »Bitte, ich bin nicht betrunken. Ich bin nu r … ich bin nu r … « Ich suchte nach Worten, um den Abend, den ich hinter mir hatte, zu beschreiben. Mir fielen keine ein. »Ich bi n … ich bin Detective Ramirez’ Freundin!«
    Oh Gott! Warum hatte ich das bloß gesagt?
    Der Autobahnpolizist sah skeptisch drein, aber seine Hand lag nicht mehr auf den Handschellen. »Detective Ramirez?«
    Ich beschloss, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. »Ja, er arbeitet bei der Mordkommission. Das können Sie nachprüfen.«
    »Haben Sie seine Dienstnummer?«
    Mist! Die Dienstnummer. Dann fiel mir die Visitenkarte in meiner Handtasche ein. »Äh, einen Moment.« Ich griff nach meiner Tasche und leerte den Inhalt auf den Beifahrersitz: mein Handy, ein Tampon, ein Lippenstift, ein Pfefferminzbonbon, Kleingeld und Ramirez’ Karte. Ich las die Zahlen ab.
    »2374.« Ich streckte dem Polizisten die Karte hin.
    Er nahm sie und ging zurück zum Streifenwagen. Ich beobachtete ihn im Rückspiegel und betete, dass er nicht Ramirez anrief, um ihn zu fragen, ob er mit einer hysterischen Nutte ausging. Dann sah ich aber erleichtert, dass er nur auf seiner Tastatur tippte und danach zu mir zurückkam, anscheinend zufriedengestellt.
    »In Ordnung«, sagte er und gab mir die Visitenkarte zusammen mit meinem Führerschein und den Fahrzeugpapieren zurück. »Ich belasse es dieses Mal bei einer Verwarnung. Aber fahren Sie bitte langsamer. Und, äh, machen Sie sich keine Sorgen«, sagte er verlegen, »das wird schon alles wieder.«
    Ich schluckte. »Danke!«, schniefte ich. Obwohl ich ihm keineswegs glaubte. Alles war so weit davon entfernt, schon wieder zu werden, dass man eine Zwischenlandung in Cincinnati hätte machen müssen, um dorthin zu kommen.
    Ich sah zu, wie der Polizist wieder auf den Freeway fuhr und versuchte mich so weit wieder zu fassen, dass ich nach Hause fahren konnte. Nachdem ich ein paarmal tief Luft geholt hatte, hörte der Schluckauf endlich auf, und ich konnte weiterfahren.
    Langsam fuhr ich über die schmierig glatten Straßen und sah zu, wie der unerwartete Regen sich in den Rinnsteinen sammelte und durch die mit Rinnsteinen nicht gesegneten Straßen von L.A. rauschte. Als ich bei meiner Wohnung ankam, hatte der Regen sich zu einem echten Wolkenbruch ausgewachsen. Ich schützte mein Haar mit einer alten Ausgabe der Vogue , die ich auf dem Rücksitz gefunden hatte, und klapperte die Treppe zu meiner stillen Wohnung hinauf.
    Mittlerweile war ich zu müde, um Angst zu haben oder mich einsam zu fühlen. Ich war auch zu keinem der anderen Gefühle fähig, die ich im Laufe des Abends gehabt hatte. Alles, was ich wollte, war mein gemütliches Bett und den vertrauten, unkomplizierten Letterman , um mich in den Schlaf zu lullen. Ich zog das nasse Elastanzeug aus und schlüpfte in ein T-Shirt der Lakers, bevor ich mich unter meine Steppdecke kuschelte. Ich schaffte es nicht einmal bis zu Daves erstem Gast, so schnell war ich eingeschlafen.
    Ich saß am Rand eines gekachelten Schwimmbeckens und sah einem Mann zu, der seine Bahnen zog. Ich konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Sein gerade gewachsener, schlanker Körper schnitt durch das Wasser, und das Spiel seiner Muskeln war bei jeder seiner Schwimmbewegungen gut zu sehen. Die Bewegungen waren so langsam und übertrieben, dass jeder Muskel deutlich hervortra t – wie in einem Werbefilm für Cool Water. Als er am Beckenende angekommen war und begann, zu mir zurückzuschwimmen, spürte ich, wie Wassertropfen auf mich herabfielen. Es war Regen. Dicke, klare Tropfen trafen auf die spiegelglatte Wasseroberfläche und ergaben rhythmische Geräusche, wie von einem Orchester.
    Der Mann kam immer näher, und ich beugte mich über die Kante des Schwimmbeckens, um ihn besser sehen zu können. Aber auf einmal trug ich Turnschuhe mit Motiven von Emily Erdbeer, die drei Nummern zu klein waren. Ich stolperte über die

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