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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Nachricht.
    Die nächste war von Ramirez. Ich biss mir auf die Unterlippe und zwang mich, mir nicht den schwimmenden Ramirez aus meinem Traum vorzustellen, als seine Stimme meine Einzimmerwohnung füllte.
    »Hier spricht Ihr Freund . Fahren Sie das nächste Mal nicht so schnell, okay?« Ende der Nachricht. Ich konnte nicht hören, ob er belustigt oder verärgert über meine Mätzchen mit dem Autobahnpolizisten war. Ich sagte mir, dass es nicht von Bedeutung war. Solange das Wort »Haftbefehl« nicht fiel, war egal, was Ramirez von mir dachte.
    Aber statt sie zu löschen, speicherte ich die Nachricht und hörte die nächste ab.
    Sie war von Dana, die fragte, ob sie a) ein schlechter Mensch wäre, weil sie mit Liao bei der ersten Verabredung geschlafen hatte, und b) ob ich etwas in den Nachrichten über Greenways Verhaftung gesehen hätte.
    Es schien mir eine Ewigkeit her zu sein, dass ich mich im Mulligan’s von Dana getrennt hatte, und ich war mir nicht sicher, ob ich ihr die Ereignisse des gestrigen Abends einigermaßen zusammenhängend würde vermitteln können. Auf jeden Fall nicht ohne Kaffee.
    Zu müde, um mich zu Starbucks zu schleppen, schaltete ich meine Kaffeemaschine an, gab zwei großzügige Löffel Französische Röstung hinein und stellte den Fernseher an in der Hoffnung, Neues über Greenway aus den Mittagsnachrichten zu erfahren. Zwei Autoüberfälle in Compton, eine Schlammlawinenwarnung in den Hollywood Hills und ein B-Promi, der wegen Trunkenheit am Steuer verhaftet worden war. Nichts über Greenway oder Richard. Was mich wahrscheinlich hätte beruhigen sollen. Nichts Neues bedeutete, dass Richard wenigstens nicht hinter Gittern saß. Aber statt erleichtert zu sein, wurde ich nervös.
    Geduld war noch nie meine Stärke gewesen. Ich war eins von diesen Kindern, die in Mutters Schrank nach den Weihnachts- und Geburtstagsgeschenken suchen. Nach der ersten Verabredung kann ich nie warten, bis der Mann mich anruft (obwohl ich Die Kunst, den Mann fürs Leben zu finden zweimal gelesen habe und es sogar einmal geschafft habe, drei ganze Stunden zu warten), und obwohl ich wirklich, wirklich dieses Mal ein paar Wochen warten wollte, hatte ich mit Richard schon bei unserer zweiten Verabredung geschlafen. Jetzt einfach neben dem Telefon zu sitzen und darauf zu warten, dass Richard verhaftet wurde, machte mich zum Nägelkauen und Die Wand Hochgehen nervös.
    Ich überlegte sogar, ob ich Aschenbrödel anrufen sollte, um sie zu fragen, ob sie etwas von ihm gehört hatte. Woran Sie sehen können, wie verzweifelt ich war, denn das hätte bedeutet, dass ich ihre Existenz tatsächlich anerkennen würde, was auf meiner Liste der Dinge, die ich in diesem Leben tun wollte, noch hinter Jasmine in den Hintern zu kriechen rangierte.
    Mein neuerlicher Anfall von Selbstmitleid wurde unterbrochen, als die mir inzwischen wohlbekannte blonde Reporterin auf dem Bildschirm erschien.
    »Letzte Nacht entdeckte die Polizei die Leiche des vermissten Geschäftsmoguls Devon Greenway in einem Motel in North Hollywood.«
    Hastig nahm ich die Fernbedienung in die Hand und stellte die Lautstärke zu den Bildern des Moonlight Inn höher. Jetzt war es Tag, aber der Parkplatz stand immer noch voller Polizeiwagen, und überall sah man gelbes Klebeband. Ich schnitt eine Grimasse, als Metallicas schmieriges Gesicht den Schirm ausfüllte.
    »Es waren zwei. Zwei Tussis. Und sie waren echt muskulös, wie professionelle Wrestler oder so. Ich habe versucht, mich zu wehren, aber die waren echt stark. Ich glaube, die waren auf Steroiden.«
    Ich verdrehte die Augen.
    Die Kamera schwenkte auf einen grünen Müllcontainer. Der Kaffee in meinem leeren Magen meldete sich, als ich hörte, wie die Reporterin die Zuschauer daran erinnerte, dass es derselbe Greenway war, dessen Frau zu Beginn dieser Woche tot aufgefunden worden war.
    Dann erschien Ramirez’ Gesicht auf dem Bildschirm. Mein Magen hob sich aus einem anderen Grund. Er wirkte müde, als wenn er nicht geschlafen hätte, aber der leichte Bartschatten sah sehr sexy an ihm aus, auch wenn ich es mir nur ungern eingestand.
    Der Reporter eines anderen Kanals hielt Ramirez das Mikro unter die Nase und schrie ihm aus einem riesigen Pulk von Presseleuten Fragen zu. »Haben Sie die Mordwaffe?«
    Ramirez antwortete mit der üblichen Phrase. »Die Ermittlungen dauern noch an.«
    »Gibt es irgendwelche Verdächtigen?«, wollte ein anderer Reporter wissen.
    Die Menge verstummte, als Ramirez antwortete. »Ja, die

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